Seezunge - Fänger: Eddo Griepenburg

Seezunge - Fänger: Eddo Griepenburg

Seezunge

Die Seezunge (Solea solea) ist ein besonderer Plattfisch aus der Familie der Seezungen (Soleidae). Die Seezunge bevorzugt sandige und weiche Böden in einer Tiefe von 10 bis rund 150 Metern. Die Seezunge ist ein begehrtes Nahrungsmittel und wird kommerziell befischt. Wenn die Seezunge angegriffen, imitiert sie das giftige Petermännchen. Dafür stellt sie ihre rechte Brustflosse, die mit einem großen tiefschwarzen Fleck versehen ist, steil auf.

Aussehen

Die Seezunge hat einen länglichen Körper. Die Augen sitzen auf der Oberseite, während sich auf der Blindseite kleine Nasenöffnungen befinden. Die Oberseite passt sich von der Färbung dem Untergrund an, oft ist sie bei Seezungen bräunlich gefärbt. Die Blindseite ist hell bis gräulich. Die Seezunge hat eine kleine, rundliche Schnauze und eine schwarze Spitze an der Brustflosse. Die Brustflosse beginnt vor den Augenansatz. Die Brustflosse der Oberseite verfügt über 9 bis 10 Strahlen.

Vorkommen und Lebensraum

Die Seezunge lebt im Atlantik von Mittelnorwegen bis zum Senegal und den Kanaren. Man findet sie auch im Mittelmeer. Sie ist also in fast allen europäischen Küstengewässern beheimatet. Sie bevorzugt weiche, sandige Böden bis zu einer Tiefe von 150 Metern und mag es nicht zu kalt, weshalb sie weiter nödlich eher selten ist. Im Kattegat hingegen fühlen sich Bestände der Seezunge wohler. Gerade zur kalten Jahreszeit sucht sie also wärmere Gebiete. Seezungen sind nachtaktiv. Tagsüber gräbt sie sich in den Meeresboden ein, während sie nachts auf Beutesuche geht und dafür auch vom Grund aufsteigt und im Mittelwasser Nahrung sucht. Insgesamt hat sich der Bestand an Seezungen in den letzten Jahrzehnten erhöht.

Größe

Die Seezunge kann bis zu 70 Zentimeter lang werden. Solch kapitale Fische erreichen ein Gewicht von höchstens drei Kilo. Die maximale Lebenserwartung einer Seezunge beträgt 26 Jahre.

Ernährung

Die Seezunge jagt in der Nacht Würmer, kleine Krebstiere und knackt dünnschalige Muscheln. Ihre Beute findet sie dank Sinnesorganen auf der Blindseite.

Vermehrung

Mit drei bis fünf Lebensjahren und einer Länge von 25 bis 30 Zentimeter werden die Seezungen geschlechtsreif, wobei die Männchen etwas kleiner bleiben als die Weibchen. Die Laichzeit der Seezunge reicht in den Gebieten der südlichen Nordsee sowie im Skagerrak und im Kattegat von April bis Juni. In Irlands und Südengland findet sie im Mai und Juni statt. Im Mittelmeer beginnt sie bereits im Februar. Rogner legen bis zu 150.000 Eier in das Freiwasser in ungefähr 25 bis 60 Meter Tiefe ab. Der Durchmesser der Eier liegt bei drei bis vier Millimetern. Die Larven schlüpfen in Abhängigkeit von der Wassertemperatur nach etwa 10 Tagen. Sie sind dann etwa 3,5 Millimeter lang. Nach einigen Wochen und mit einer Länge von 12 bis 14 Millimeter gehen die Jungfische vom Leben im Pelagium zum Bodenleben über. Das Wattenmeer der Nordsee gilt als das wichtigste Areal für die jungen Seezungen.

Angeln auf Seezunge

Im späten Frühjahr und Sommer ist die beste Zeit, um Seezungen zu fangen. Am besten gelingt das beim Brandungsangeln an Stränden mit Sandböden. Da die Seezunge ein kleines Maul hat, sollte man kleine Haken und dazu passende Köder verwenden. Geeignet sind Wattwürmer oder Seeringelwürmer. Auch die Vorfächer sollten eher fein gewählt werden. Im Grunde eignen sich klassische Plattfischmontagen, die etwas feiner ausgelegt sind. Beim Angeln vom Boot aus können die gleichen Montagen eingesetzt werden.

Vor allem in Dänemark gibt es gute Reviere zum Seezungen angeln. Sie kann an allen Küsten Dänemarks gefangen werden. Vor allem die langen Sandstrände Westjütlands sind bei Flut sehr beliebt. Hier kann man auch mit Beifängen von Rotzungen, Steinbutt und Schollen rechnen. Auch die westliche Ostsee, bei den dänischen Inseln, bietet gute Sandböden und entsprechend tolle Angelplätze.

Verwechslungsgefahr

Die Seezunge kann mit der Rotzunge verwechselt werden und teilweise werden Rotzungen als Seezungen angeboten. Die Rotzunge ähnelt optisch stark der Seezunge. Am Filet ist kaum ein Unterschied erkennbar. Die Rotzunge gehört zur Familie der Schollen. Sie ist ebenfalls schmackhaft, aber keine so große Delikatesse wie die Seezunge. Der Kopf der Rotzunge ist spitzer, die Oberseite variiert von rötlich bis gelb und die Seitenlinie ist deutlicher zu sehen.

Seezunge in der Küche

Die Seezunge gehört zu den besonders schmackhaften Speisefischen. Ihr zartes, delikates Fleisch besticht durch besonders feines Aroma. Die Seezunge kann sowohl im Ganzen sowie als Filet verarbeitet werden. Das Filetieren der Seezunge erfordert etwas Übung, aber mit ein wenig Erfahrung geht es recht leicht von der Hand. Um das feine Aroma zu bewahren, ist es empfehlenswert, die Seezunge schonend zu garen. Besonders beliebt ist die Zubereitung in aufschäumender Butter, aber auch in einer Weißwein-Sahnesauce ist die Seezunge ein absoluter Gaumenschmaus. Eine klassische Variante ist die Zubereitung nach Müllerin Art, also in Mehl gewendet und in Butter gebraten. Eine andere Möglichkeit ist das Pochieren oder das im Ofen garen. Wichtig bei allen Zubereitungen ist, dass die Gartemperatur nicht zu hoch ausfällt, so dass das zarte Fleisch nicht zu trocken wird. Im Ofen ist eine Temperatur von 80 Grad ausreichend.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
länglicher, oval geformter, platter Körperbau

Größe:
max. 70 cm, max. 3 Kilo

Geschlechterunterscheidung:
Milchner bleiben kleiner als Rogner

Verwechslungsgefahr mit:
Rotzunge

Verbreitung:
fast allen europäischen Küstengewässern außer Ostsee

Fortpflanzungsbiologie:
100.000 – 150.000 Eier pelagisch (schwimmend) in 25-60 m Tiefe. Ei-Durchmesser ca. 3-4 mm

Laichzeit:
April bis Juni, im Mittelmeer Februar

Familie:
Seezungen (Soleidae)