Schellfisch - Fängerin: Petra Thiel

Schellfisch - Fängerin: Petra Thiel

Schellfisch

Der Schellfisch (Melangogrammus aeglefinus) gehört zu den Dorschartigen. Er ist äußerst empfindlich gegenüber wärmeren Temperaturen, weshalb er in gemäßigten Breiten vorkommt. Allerdings ziehen Schellfische auch aktiv im Schwarm umher und wechseln häufig ihren Standort, um in die für sie optimale Temperaturbereiche zu gelangen. Meist findet man Schellfische in küstenfernen Gewässern in einer Tiefe von 40 bis 300 Metern, die über Wassertemperaturen von vier bis zehn Grad Celsius verfügen. Gebiete in der Nähe von Flußmündungen mit geringerem Salzgehalt werden von den Fischen konsequent gemieden. Die Fische bevorzugen einen eher sandigen Grund.

Charakteristika únd Größe

Schellfische haben ein unterständiges Mail, einen charakteristischen schwarzen Fleck auf der Brustflosse und eine schwarze Seitenlinie. Vor allem der Fleck ist ein eindeutiges Erkennungsmerkmal. Der Körper ist spindelförmig und seine Flanke silbrig. Sein Bauch ist hell und der Rücken verfügt über Spuren von violett. Die Bartel des Schellfisches fällt kleiner aus, als die des Dorsches. Es handelt sich um einen sehr eleganten Fisch. Schellfische erreichen eine Länge von bis zu einem Meter. Sie wiegen in der Regel zwischen zehn und 15 Kilogramm.

Ernährung

Schellfische ernähren sich neben Muscheln auch von Krebsen, Würmern, Fischbrut und Jungfischen. Auch Schlangensterne stehen auf der Liste weit oben.

Vermehrung

Schellfische werden zwischen dem 3. und dem 8. Lebensjahr geschlechtsreif. Sie laichen im Frühjahr und legen bis zu einer Millionen Eier pro Fisch ab. Die geschlüpften Larven werden durch Meeresströmungen verdriftet. Ab einer Länge von etwa drei bis vier Zentimetern beginnen die Fische aktiv zu schwimmen und ihre Futtergebiete aufzusuchen.

Schellfisch Bestand

Der Fischereidruck auf den Schellfisch ist in den vergangenen Jahren gestiegen – besonders in den keltischen Meeren und in der Arktis. In Nordostatlantik und Nordsee sind die bestände stabil. Die Fischerei auf Schellfisch erfolgt im Rahmen der Fischereipolitik der EU. Die Fischerei gilt als überwiegend effektiv mit wirkungsvollen Management Maßnahmen.

Angeln auf Schellfisch

Die beste Angeltiefe für Schellfische liegt bei etwa 30 bis 50 Metern. Schellfische kann man sowohl mit Fischimitationen als auch mit Naturködersystemen ans Band bekommen. Bei stärkerer Drift eignen sich schlanke Pilker mit etwa 200 bis 350 Gramm Gewicht, die grundnah geführt werden. Bei langsamerer Drift funktionieren Naturköderwie Fischfetzen oder Krabben besser. Sind große Dorsche am Platz, sind die Aussichten auf einen Schellfisch eher gering.

Der Schellfisch in der Küche

Das Schellfisch-Fleisch ist fest und zum Frittieren und Braten geeignet. Gut für die Küche eignen sich Fische um die 50 Zentimeter. Die Gräten sind gut sichtbar und lassen sich gut entfernen. Teils werden Schellfische auch geräuchert angeboten.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
stromlinienförmiger Körperbau, langer Kopf, 3 Rücken- u. 2 Afterflossen, unterständigs Maul mit Bartel am Unterkiefer, schwarzer Fleck unter der 1. Rückenflosse, Bauchflossen liegen vor den Brustflossen (kehlständig)

Größe:
bis 100 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich

Flossenformel:
D1 14-16, D2 20-24, D3 19-23, A1 23-27, A2 20-25, P 19-21, V 6

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
Lage der Bauchflossen (s. Merkmale); fischwirtschaftlich bedeutende Art, Alter bis 20 Jahre 

Verbreitung:
Nordatlantik, Nordsee, fehlt in der Ostsee

Fortpflanzungsbiologie:
Geschlechtsreife nach 3-4 Jahren, lebhafte Balzspiele, Freiwasserlaicher bei 6-10 ° C. Wassertemperatur, 100.000-1.000.000 glasklare Eier werden in 30-100m Tiefe abgegeben und steigen nachfolgend zur Wasseroberfläche auf, Larvenschlupf nach 1-3 Wochen 

Laichzeit:
Februar-Juni

Familie:
Gadidae, Dorsche

Schellfisch Übersetzung: 
lateinisch: Melanogrammus aeglefinus 
dänisch: Kuller 
englisch: Haddock 
finnisch: Kolja 
französisch: Aiglefin / Bourricot 
isländisch: Ysa 
italienisch: Asinello 
niederländisch: Schelvis / Schelviskkuller 
norwegisch: Hyse / Kolje 
polnisch: Plamiak / Lupacz 
portugisisch: Bacalhau 
russisch: Piksha 
schwedisch: Kolja 
spanisch: Eglefino 
ungarisch: Foltos tökehal