Süßwasserfische - Fragen

Welches ist der größte Süßwasser-Raubfisch der Welt?

Der größte Raubfisch im Süsswasser ist der vom Amazonas-Gebiet von Brasilien stammende Arapaima (lat.: Arapaima gigas), der auch in vielen thailändischen Gewässern eingeführt wurde. Mit Gewichten bis zu 300 kg und bis zu viereinhalb Metern Länge ist er für jeden Angler und für jedes Angelgeschirr eine gewaltige Herrausforderung.

Welches ist die größte Karpfenart der Welt?

Die grösste bekannte Karpfenart ist wohl der Siamesischer Riesenkarpfen (lat.: Catlocarpio Siamensis), mit einem sagenhaften Gewicht von bis zu über 150 kg. Der hauptsächlich im südlichen Thailand vorkommende, schnell abwachsende siamesische Riesenkarpfen ist nur schwer zu züchten und daher auch sehr teuer und wird nur in wenigen Gewässern besetzt.

Welche Karpfenarten unterscheidet man bei uns?

Die karpfenartigen Fische (Gattung der Cypriniden) sind mit unglaublich vielen Arten in unseren Gewässern vertreten. Nachstehend einige der nächsten Verwandten unseres Karpfens:

Wildkarpfen:
Lückenlos beschuppte, langgestreckte Urform des Karpfens, aus dem die weiteren Arten – früher durch Mönche später durch Fischwirte – gezüchtet wurden. Die seltenen reinrassigen Wildkarpfen erreichen Gewichte bis um die 15 Pfund. 

Schuppenkarpfen:
Nächster Verwandter des Wildkarpfens, ebenfalls lückenlos beschuppt und robusteste Zuchtkarpfenart die sehr schnellwüchsig ist. Gewichte bis über 50 Pfund sind bekannt.

Spiegelkarpfen:
Schuppenreihe entlang des Rückens und sonst sporadisch. Großwüchsigste Zuchtform des Karpfens und beliebtester Speißefisch unter den Karpfen. Er erreicht Gewichte bis über 70 Pfund.

Zeilkarpfen:
Eine einzelne Reihe von Schuppen entlang der Seitenlinienorgane vorhanden, selten doppelte Schuppenreihe mit kleineren Schuppen. Nicht so schnellwüchsige Zuchtform des Karpfens und auch nicht so großwüchsig wie seine Verwandten. Das Maximalgewicht liegt um die 35 Pfund.

Lederkarpfen:
Meist keine Schuppen oder nur sehr sporadisch, jedoch gegenüber dem Spiegelkarpfen keine Schuppen an den Flossenansätzen. Die schuppenlose Haut ist dick und lederartig. Diese Zuchtform ist krankheitsanfälliger wie die anderen Karpfen und auch nicht so schnell- und großwüchsig. Maximal erreichen Lederkarpfen Gewichte um die 35 Pfund.

Koi Karpfen:
Aufgrund Kreuzungen auftretende Farbmutationen des ursprünglichen Wildkarpfens.

Karausche:
Bartellose, vollbeschuppte, kleine Karpfenart (auch Schneiderkarpfen, Moorkarpfen oder Bauernkarpfen genannt). Das Maximalgewicht liegt etwa bei 7 Pfund.

Wie unterscheidet man eine Karausche von einem Karpfen?

Ein Karpfen besitzt vier Barteln, zwei lange und zwei kürzere, die Karausche hat dagegen keine Bartfäden. Gelegentlich vorkommende Kreuzungen (Karpfenkarauschen) haben meist zwei kurze Bartstummeln.

Stimmt es, dass Karauschen im Winter Alkohol produzieren?

Die karpfenartigen Fische (Cypriniden) sind dafür bekannt, dass sie auch mit nur sehr wenig Sauerstoff im Wasser zurecht kommen. Die Karausche kann unter bestimmten Umständen sogar einige Zeit ohne Sauerstoff auskommen. Dies funktioniert durch ein Energiesystem über Gärung, das bei niedrigsten Temperaturen für Energie sorgt. Bei diesem Stoffwechselvorgang entsteht ein Ethylalkohol als eine Art Frostschutz, das ins Blut gelangt und über die Kiemen dann ausgeschieden wird. Hierbei kann eine Karausche, laut Messungen, bis zu 1 Promille Alkohol im Blut haben um damit besser zu überwintern.

Haben karpfenartige Fische ein Warnsystem bei Gefahr?

Die Ordnung der Cypriniden hat ein spezielles Alarmsystem. In der Haut befindet sich eine chemische Substanz, die bei Verletzung ins Wasser gelangt. Damit werden andere Cypriniden gewarnt bzw. zum flüchten animiert.

Was ist ein Bubbler?

Ein Bubbler nennt man einen nicht zu sehenden, gründelnden Karpfen, der dabei große aufsteigende Blasen erzeugt.

Welches ist die größte Welsart der Welt?

Der Mekong-Riesenwels (engl. Giant Mekong Catfish; lat. Pangasianodon gigas) ist wohl die grösste bekannte Welsart der Welt. Mit bis zu drei Metern Länge und bis über 200 kg Gewicht (laut Gerüchten auch 300 kg) gehört er zu den größten Süßwasserfischen der Erde. Trotz seiner Größe ist der zahnlose Riesenwels – ursprünglich beheimatet im Mekong – ein reiner Pflanzenfresser. Über die Lebensweise und Vermehrung wird noch heute gerätselt und geforscht. Man vermutet, dass der „Giant“ ein Mal im Jahr den Mekong 2.500 km nach Norden hinaufwandert, um dort in einem See Südchinas zu laichen (vermutlich sind sogar zehn Jahre alte Tiere mit etwa 100 kg Körpergewicht noch nicht geschlechtsreif). Jedoch spannen in den letzten Jahren zwischen Laos und Thailand Netzfischer beider Länder bis zu 250 Meter lange Netze, die den Riesenwelsen kaum eine Chance lassen, diese zu überwinden. Somit gehört der Fisch, für dessen Fleisch von Händlern und Restaurants Unsummen gezahlt werden, zu den sehr gefährdeten Tierarten. Aus dem vom thailändischen Fischereiministerium initiierten Projekt zum künstlichen Ablaichen (zudem werden durch abstreifen jährlich 30 Tonnen Riesenwelse für den Markt produziert), resultieren zumindest Tausende von Jungwelse, die den Bestand sichern sollen.

Welches ist die kleinste bekannte Welsart der Welt?

Mit einer Maximallänge von 12 mm ist der Scolopax Dolicholophin die kleinste bekannte Welsart der Welt.

Wieviele Welsarten gibt es weltweit?

Weltweit sind zur Zeit ca. 3.000 verschiedene Welsarten bekannt. Die meisten verschiedenen Arten kommen in den Gewässern von Südamerika vor.

Haben kleine Welse mehr Barteln als große?

Nein. Unser großwüchsiger Wels (Silurus glanis) besitzt 2 lange und vier kurze Bartfäden im Maulbereich. Der kleinwüchsige Verwandte, der Zwergwels, hat dagegen 8 Bartfäden. 

Verständigen sich Welse untereinander?

Offensichtlich sind Welse sehr geschwätzig. Welse sind Knochenfische und erzeugen durch das Aneinanderreiben von Knochen knarzende Töne – man nennt dies auch stridulieren. Ein Wels hört auch sehr gut, mitunter auch mit der Schwimmblase, die über Knochen mit dem Hirn verbunden ist.

Stimmt es, dass Welsmännchen der Partnerin ein Nest bauen und dieses dann bewachen?

Ja das ist richtig. Zur Laichzeit zwischen Mai und Juli bauen die Welsmilchner Nester für die Nachkommenschaft. Nachdem das Weibchen die Eier gelegt hat (man spricht von bis zu 1,5 Millionen Eier), bewacht und verteidigt das Männchen die Eier bis sie schlüpfen. 
In dieser Zeit des Nestbewachens sind die Milchner sehr aggresiv und können sogar Schwimmer und Taucher angreifen. Wobei sie meist nur rammen oder mit der Schwanzflosse schlagen – bei größeren Gesellen jedoch nicht ganz ungefährlich.

Fressen Welse auch große Tiere?

Der Wels ernährt sich überwiegend von Fischen, Würmern, Schnecken, Insekten, Krebsen, aber auch von kleinen Reptilien. Gerade die größeren Gesellen verschlingen gerne auch mal Mäuse, Ratten, Frösche und Vögel. In Ausnahmefällen wurde auch schon davon berichtet, dass badende Kleinhunde von kapitalen Welsen verschlungen wurden.

Stimmt es, dass große Waller Ihre Barteln als Lockmittel benutzen?

Ja, es wurde schon mehrfach beobachtet, dass kapitale Welse sich auf den Grund legen bzw. halb eingraben und aufgrund der Barteln neugierige Futterfische angelockt werden, die meinen Würmer gefunden zu haben – leichte Beute für den Wels. 🙂

Wieso fressen Welse in kaltem Wasser viel weniger als in warmen?

Je höher die Wassertemperatur, um so schneller funktioniert bei den Welsen der Stoffwechsel. Bei Temperaturen nur wenig über Null Grad kann die Verdauung einer kräftigen Mahlzeit über 8 Tage dauern. Wobei sie bei Temperaturen über 20 Grad schon in weniger als einem Tag verdaut wäre.
Dies hat auch zur Folge, dass Waller in wärmeren Gewässern deutlich schneller abwachsen als in kühleren Zonen.

Was ist ein Grashecht?

Grashechte nennt man noch junge Hechte, die oftmals grünlich gefärbt sind.

Was ist ein Fingerling?

Fingerling nennt man etwa fingerlange Jungfische. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Forellenzucht.

Können Haie auch im Süsswasser leben?

Der Bullenhai, der als eines der gefährlichsten Raubtiere der Welt gilt, lebt auch in Flüssen und Seen (z.B. Sambesi, Afrika).
Übrigens hat der Bullenhai den höchsten Testosteronspiegel aller Lebewesen und ist daher so derart agressiv.