Blauleng - Fängerin: Petra Thiel

Blauleng - Fängerin: Petra Thiel

Blauleng

Der Blauleng (Molva dypterygia) ist ein Tiefseefisch. Vom Leng unterscheidet er sich durch seine größeren Augen. Auch seine Kinnbartel ist kürzer und er besitzt einen schlankeren Schwanzstiel. Im Englischen wird er als Blue ling bezeichnet.

Vorkommen

Der Blauleng kommt vor allem im Nordwestatlantik, dem Nordostatlantik von Island bis Marokko und dem Mittelmeer vor und bevorzugt weiche, sandig-schlammige Gewässerböden. Seine bevorzugte Gewässertiefe liegt bei etwa 250 bis 500 Metern, aber er konnte auch in Tiefen von 1.500 Metern gefunden.

Aussehen

Der Blauleng hat einen länglich schlanken, spindelförmigen Körper, welcher hinten etwas abflacht und einen langen Kopf. Der Rücken ist dunkelgrau gefärbt und verfügt über einen bläulichen Schimmer. Der Bauch ist hell. Der Blauleng hat eine einzige recht kurze Bartel, sehr große Augen und ein oberständiges Maul. Die erste der beiden Rückenflossen ist kurz und höher. Die zweite Rückenflosse endet kurz vor dem Ansatz der Schwanzflossen. Dies gilt auch für die Afterflosse. Die Bauchflossen befinden sich weit vorne an der Kehle, die Brustflossen liegen weiter hinten.

Größe

Blaulengs werden manchmal bis 1,5 Meter lang und erreichen dabei ein Gewicht von circa 30 Kilo.

Vermehrung

Der Blauleng wird mit acht bis zehn Jahren geschlechtsreif. Dabei hat er eine Länge von etwa 70 Zentimetern. Die Fische laichen zwischen April und Mai in eine Wassertiefe von 500 bis 1.000 Metern. Laichgebiete finden sich an den nordatlantischen Kontinentalabhängen im Westen der Färöer-Inseln und Schottlands, vor dem südlichen Island.

Ernährung

Blaulengs fressen vor allem Fische, Krebse, Stachelhäutern und andere Lebewesen des Benthos.

Angeln auf Blauleng

Das Angeln auf Blauleng ist nicht mehr so leicht möglich. In Norwegen steht der Blauleng beispielsweise seit 2017 unter Schutz gestellt und es ist verboten, ihn gezielt zu befischen. Grund für den Schutzstatus ist die Überfischung durch die kommerzielle Fischerei im offenen Meer. Da über den Blauleng noch wenig bekannt ist, erfolgte die vollständige Unterschutzstellung. Leider sind mit der Angel gefangene Blaulengs oft nicht mehr lebensfähig, da sie in sehr großen Tiefen gefangen werden. Der Fang eines Blaulengs lässt sich beim Angeln auf Leng oder Lumb oft nicht verhindern.

Blauleng in der Küche

Der Blauleng ist schmackhaft und beliebt. Im Handel ist er selten erhältlich, obwohl er kommerziell mit Netzen und Langleinen befischt wird. Das Fleisch ist hell, fest und fettarm und hat kaum Gräten.

Alle Infos kurz und knapp

Merkmale: 
langgezogenen Körper, vorstehender Unterkiefer, langer Kopf, eine unpaare Bartel, Bartel nicht größer als Augendurchmesser, relativ große Augen, zweiteilige Rückenflosse – vorderer Teil kurz und hinterer Teil lang, Afterflosse geht bis kurz vor Schwanzflosse, Schwanzflosse am äußeren Rand gebogen, Bauchflossen sind kehlständig und setzen vor den Brustflossen an, Rücken dunkelgrau, Bauchseite hellgrau, blaugrauer Bronzeschimmer

Größe:
bis 1,55 Meter, bis 30 Kilogramm

Flossenformel:
D 0, A 0, P 70 – 81

Verwechslungsgefahr mit:
Leng

Besonderes
Grundfisch, lebt in 130 bis 1500 Metern Tiefe 

Verbreitung:
küstennahen Zonen des Atlantischen Ozeans, Skandinavien, Island, Westküste der Britischen Inseln, westlichen Nordsee, westliches Mittelmeer, Skagerrak, Südküste Grönlands, südöstlich von Neufundland

Fortpflanzungsbiologie:
höchstens 5 bis 8 °C warmes Wasser, geschlechtsreif mit 6 bis 7 Jahren und 80 bis 85 Zemtimeter, bis 20 Jahren alt

Laichzeit:
Laichgeschäft zwischen Februar und April, am Schelfsockel südwestlich und südlich von Island, südlich und westlich der Färöer, nordwestlich der Britischen Inseln, norwegische Küste, Ostküste Grönlands

Familie:
Quappen, Lotidae

Übersetzung:
lateinisch: Molva molva
englisch: Blue ling
französisch: Lingue bleue  
schwedisch: Birkelånga 
norwegisch: Blålange

natürliche Nahrung: 
Rotbarsche, Lumbe, nordatlantischer Dorschling, Laternenfische, Krebstiere, Schlangensterne, andere Bodentiere