Ich war vorgestern mal wieder in Etzel, allein augen rollen
Tanjas Nichte hatte ihren ersten Kindergartentag und da musste ich ja nicht unbedingt dabei sein big grin . Also die Angelsachen mitgenommen und an den Teich. Das Wetter war schön, es waren ein paar Schauer für den Nachmittag angesagt aber es gibt ja die Unterstände.
Die Preise sind, verglichen mit hier, recht happig, 31 € für die Tageskarte mit 2 Ruten. Dafür hat man seine Ruhe und reichlich Platz an den 6,8 ha. Also meinen Platz eingenommen, die erste Rute zusammengebaut und mit Sbiro und Pilot bestückt. Köder war ein Wurm, auf rund 1,40 m Tiefe eingestellt. Noch während ich die 2. Rute zusammenbaute, hörte ich schon den Bißanzeiger piepen. Runter zur Rute, angeschlagen und schon die erste Forelle gelandet. Das fing ja gut an.
Also wieder neuen Wurm dran und rausgeworfen. Die 2. Rute fertig gemacht und mit Bienenmade beködert. Tiefe ebenfalls rund 1,40 m. Den Tipp hatte ich vom Betreiber, der meinte, dass das im Moment die Tiefe bei Sonnenschein sei, in der die Forellen beißen würden.
Nun gut, 2 Ruten im Wasser, da hatte ich Zeit, eine Rute zum Schleppen zusammen zu bauen. Auf Grund der Seegröße brauchte ich einen schweren sinkenden Sbiro, nachgeschaut und festgestellt, dass der schwerste Sbiro in meiner Tasche nur 15 g hatte. Nochmal nach meinen Ruten geschaut, es tat sich nichts und zum Kiosk gegangen, um einen 25 g Sbiro zu erstehen. Pech gehabt, ausverkauft, der schwerste war 20 g kopf gegen wand
Mit dem 20 g Sbiro zurück zu meinen Ruten, immer noch kein Biss. Kontrolliert und siehe da, der Wurm war abgefressen. Also neuen Wurm dran, an der Bienenmade hatte sich noch keine Forelle vergangen. Na dann eben nicht, angefangen mit dem Schleppen. Erster Versuch mit grün aber es interessierte sich keine Forelle für den Teig. Neuer Versuch mit Rainbow, schon im Absinken war der Biss zu spüren, Schnur gegeben, Rollenbügel auf und die Forelle erstmal abziehen lassen. Als sie das erste Mal stehen blieb angeschlagen und eingedrillt.
Prima, neuer Versuch mit Fish Scale, beim 2. Wurf war schon wieder ein Biss zu spüren, der auch verwandelt werden konnte.
Etwa 20 m neben mir war ein Angler mit seinen beiden Söhnen am Angeln aber ohne Erfolg. Wir haben ein wenig geklönt und dabei konnte ich den hinteren bereich des Sees einsehen. Den Ringen zufolge mussten sich die Forellen dort "stapeln". Ich zeigte ihm das und meinte, er solle es mal dort versuchen. Ich selber hatte keine Lust, meine Sachen wieder zusammen zu packen und dorthin zu wandern. Zudem waren 3 Forellen schon mal ein guter Wert für den Teich.
Seine Söhne hatten sich mittlerweile ein Boot gemietet und waren mitten auf dem See zugange. Er nahm versuchsweise eine Rute und ist dort hin gewandert. Keine 5 Minuten später kam er angelaufen und holte seine Kühlbox. "Du hast Recht!" meinte er nur, "Rausgeworfen und schon einen Biss".
Da freute sich der Gutmensch in mir zwinkern
OK, er hat im Laufe des Tages nur 3 Forellen gefangen, das lag aber an seiner und seiner Söhne Technik und Gerät. Ich bin mir sicher, 20 hätte man dort mit Leichtigkeit ziehen können.
Ich hab dann wieder meine Ruten kontrolliert aber weder auf Wurm noch auf Bienenmade hat sich was getan. Ich hab dann die verschiedensten Kombinationen ausprobiert, auch mit Maden und Mehlwürmern. Nichts motz
Also wieder die Schlepprute genommen und wieder Rainbow dran. Es hat nicht lange gedauert und ich konnte wieder eine Forelle landen. Nach ein paar weiteren Forellen war Schluss. Wie ausgestorben. So gegen Mittag sind viele der anderen Angler ohne Fisch enttäuscht nach Hause gegangen.
Ich habe in der Beißpause dann mal von Rainbow weiß/ blau gewechselt. Das brachte wieder einen Biss. An der Rute mit dem Wurm rührte sich nichts. An eine andere Stelle gelegt, verschiedene Tiefen ausprobiert aber nichts.
Ich hab auch mal eine auftreibende Montage versucht aber ich denke, mit meinen 2 m Vorfächern war ich auftreibend wahrscheinlich zu tief, der Teich ist schon 2 - 3 m vom Rand schon 6 - 7 m tief und geht an der tiefsten Stelle auf 14 m. Der Betreiber meinte, ich sollte es mal mit einem 4 m Vorfach versuchen. Ehrlich gesagt, dazu hatte ich keine Lust, werde es aber demnächst bestimmt wohl mal probieren.
Ein Blick auf die Posenrute, eigentlich eine Troutbomb mit Pilotpose, und irgendwie sah das komisch aus. Sie war einige Meter gegen den Wind bewegt. Eingeholt und was war dran, eine Rotfeder hatte sich den Wurm einverleibt.
Neu bestückt und wieder ausgeworfen.
Zwischendurch kam der Anruf, dass die kleine Nichte unbedingt Onkel Ulli beim Angeln besuchen wollte. OK, warum nicht.
Ein Anglerpaar, die bisher noch nichts gefangen hatten, fragten mich in der Zwischenzeit, wie lange ich denn noch bleiben wolle. Ich sagte ihnen, dass ich nur noch auf die Nichte warte und dann wohl zusammenpacken würde. Ob sie dann meinen Angelplatz dann haben könnten? Klar doch, ich hatte ja inzwischen schon 8 oder 9 Forellen. Da sie aber zuvor in der Ecke mit den vielen Forellen ihr Glück versucht hatten, habe ich vermutet, dass sie auch an meiner Stelle nicht viel mehr Glück haben würden. Zumal die Forellen recht vorsichtig bissen, fast alle hatten den Haken, obwohl ich die Forellen immer erst reichlich Schnur nehmen lasse, ganz vorne in den Lippen gehakt.
Die beiden saßen also schon mit ihren Sachen an der Schutzhütte, als auch unsere Nichte ankam. Von hinten kam eine Bemerkung: "Jetzt zeig mal, wie man eine Forelle fängt!", gut gesagt aber ich hatte in der letzten Stunde nur eine Ziehen können. Ausgeworfen und "Tock", ein Biss. Wie bestellt. augen rollen
Unsere Nichte war begeistert. Sie meinte, beim nächsten Mal wolle sie direkt mitkommen und, sie wolle eine richtig geile Angel haben, weiß der Geier, woher die 4-jährigen diese Ausdrücke haben. Klar hab ich ihr das versprochen. Was tut man nicht alles für den Anglernachwuchs.
Die beiden Angler aus Duisburg waren beeindruckt, und, ehrlich gesagt, ich auch. Wann fängt man schon eine Forelle auf Ansage.
Naja, ich hab dann langsam meine Sachen zusammengepackt und den beiden noch ein paar Tipps gegeben, sie waren zum ersten Mal an einem Forellenteich. Als sie dann gehört haben, dass ich mit Ausnahme der ersten Forelle alle auf Teig gefangen habe, meinte er, dass sie keinen Teig hätten und ob ich etwas übrig hätte. Ich hab ihnen dann mein Glas mit Rainbow überlassen, es war nur noch rund zu einem Drittel voll.
Was soll ich sagen, er hat kurz nach dem Auswerfen, einfach eine Kleine Kugel auftreiben auf Grund, schon den ersten Biss gehabt. Bevor ich noch rufen konnte, er solle die Forelle erstmal abziehen lasse, hatte er schon einen Anschlag versucht, Forelle weg.
Die Frau hatte dann angefangen zu Schleppen. ich hab mir das angesehen und festgestellt, dass sie nur ein Teigkügelchen schleppte. Ich hab ihr dann noch gezeigt, wie man den Teig formt und hab ihnen dann noch viel Petri Heil gewünscht.
Ich war mit mir sehr zufrieden, 11 Forellen sind in Etzel ein sehr gutes Ergebnis, 3 oder 4 Bisse konnte ich nicht verwandeln, vor allem, wenn rundherum nichts oder wenig gefangen wird. Die Forellen waren alles Portionsforellen zwischen 300 und 500 g, von den Dicken lies sich keine überreden, aber sie haben gekämpft wie große.
Erstaunlich war, dass auf Bienenmade überhaupt nichts lief. Trotzdem, ein schöner Tag, die paar Regentropfen haben nicht wirklich gestört und bei nächster Gelegenheit werde ich sicher wieder hinfahren.