Hallo Karpfenfreunde,
Heute melde ich mal mit einem etwas längeren Bericht zu Wort.
Mein Sommerurlaub neigt sich dem Ende zu, und gestern war das Wetter nochmals verheißungsvoll für Karpfen. Eine Rute war schon fertig montiert, mit der 2. Rute wollte ich parallel ein wenig auf Raubfisch angeln.
Um kurz vor 18:00 gings los und wie immer hatte ich mir zu Hause schon meine Gedanken gemacht über die Platzwahl und die Angeltaktik. Und wie auch so oft kam alles anders als geplant. Beim Fußmarsch kam ich an einer Stelle vorbei, die ich eigentlich nur im Frühjahr befische. Dort ragt eine kleine Landzunge in den See und man kann dort gut campen. Dementsprechend wird dort den ganzen Sommer über viel gegrillt, gezeltet, gebadet und natürlich auch geangelt. Am Ufer sieht es teilweise aus wie auf der Müllkippe und meist ist dieser Platz eh schon besetzt.
Nicht so gestern. Kein Angler, keine Griller, keine Badegäste weit und breit. Ich war eigentlich schon fast vorbei gegangen, da erkannte ich aus dem Augenwinkel einen rollenden Karpfen. Also ging ich bis an die Spitze der Landzunge und konnte noch einen weiteren Karpfen entdecken. Außerdem wimmelte es von Kleinfischen, zwischen denen immer wieder Barsche raubten. Das sah doch sehr viel versprechend aus und ich entschloss dem Platz auch im Sommer eine Chance zu geben.
Aber ich fische an dieser Stelle immer etwast anders als die meisten Kollegen. Die werfen immer parallel zum Ufer, meist so weit sie irgendwie kommen. Der beste Platz ist dort aber meiner Erfahrung nach ein Busch, direkt am Ufer. Hier mal ein Bild von der Stelle im Frühjahr diesen Jahres.
Die Stelle ist nur 3m vom Ufer entfernt, aber es ist dort schon 2,20m tief. Aufgrund der sehr geringen Entfernung kann ich dort ganz exakt anfüttern. Meiner Erfahrung nach ist das ein immenser Vorteil gegenüber den großen Futterteppichen meiner Angelkollegen weiter weg vom Ufer. Weniger ist in diesem Fall mehr.
So auch gestern, und der erste Fisch des Abends mit 62cm lieferte einen beeindruckenden Drill, da er sich in die Büsche retten wollte. Ich hatte dann auch noch extremes Glück, das Vorfach riss mir ab, aber der Fisch war gerade in den Kescher geglitten.
Kurze Zeit später, wieder Biss und diesmal war der Widerstand noch größer. Der Karpfen legte eine erste Preschflucht hin, wie ich sie schon länger nicht mehr erlebt hatte. Die ersten 30m Schnur flogen nur so von der Rolle. Aber auch hier blieb ich Sieger:
Bei nur 72cm wog der Fisch fast 19 Pfund. Er war extrem dick, was auf dem Bild gar nicht so gut zu sehen ist, und für meinen Haussee ist das schon ein toller Fisch.
Dann schien es so, dass der Futterplatz von Krebsen genommen wurde. Pieper auf Pieper, der Hänger ruckte ständig auf und nieder. Da ich mit 2 Fischen schon ziemlich zufrieden war, dachte ich mir als Abhilfe gegen die Krebse, den Platz einfach um ca. 10m zu überwerfen. Tatsächlich kam auch hier noch ein Biss. Der Fisch war mit 75cm sogar noch länger aber nicht so dick wie der vorige. Er brachte es auf 17 Pfund:
Um 23:30 wurde der Ansitz sehr zufrieden beendet und die Fische zu Hause noch mit einer kleinen Bierschorle süß begossen