Wels die neue Plage?
Lange habe ich diesen Threat verfolgt und gelesen, es ist schon erstaunlich wie viele hier falsch liegen und nur hören/sagen nach plaudern. Aber zum Glück gibt’s ja auch andere.
Natürlich ist es von Bundesland zu Bundesland auch verschieden und ich kann nur für Berlin/Brandenburg sprechen, obwohl in Berlin immer noch Mindestmaße für den Wels gelten.
Wer sich mal wirklich mit dieser Fischart beschäftig hat weis einfach mehr, wissenschaftlich ist er noch nicht mal richtig erforscht, aber einige wissen da wohl mehr!
Ein Fisch der 90% seines Lebens auf dem Grund liegt, soll ganze Fischarten eines Gewässers den gar aus machen? Ein Fisch der weniger übers Jahr frisst wie Hecht oder Zander um zu wachsen, wie geht das? Ein Fisch der sich von allem Ernährt was im und auf dem Wasser lebt und kaum Spezialisiert ist?
Ein Fisch der zur Fortpflanzung ganz bestimmte und beständige Wassertemperaturen braucht, damit seine Brut auch hoch kommt und nicht abstirbt. Oder bei unseren verdreckten Gewässern der Laich verpilzt und stirbt.
Ein Fisch der vor wenigen Jahren noch auf der Roten Liste der Gefährdeten Fischarten in Deutschland stand und meines wissen nach auch heute noch in der Berlinerliste steht.
Ein Fisch der genauso viele Natürliche Feinde bis zum 3-4 Lebensjahr hat wie alle Raubfische/Friedfische auch! Und auch im hohen Alter den Menschen und naturbedingte Umstände als Lebensfeind hat.
Ein Fisch dieser Art kann einfach nicht zur Plage für sein Gewässer werden, er wird nur zur Plage für den Menschen und das auch nur aus Egoistischen Motiven.
Der Wels ist ein Flussfisch, der in allen großen Süd- u. Östlichen- Europäischen- Flüssen und Nebenarmen usw. ganz natürlich vorkommt, das er von Menschenhand in Seen und Tümpel gesetzt wurde, war die Gier und Dummheit einiger.
Logischerweise ist ein mehr Fresser an Fisch auch ein Konkurrent, wie jeder andere Fischfresser auch. Was nicht jedem Gewässer gut tut.
Aber selbst dort werden die Gewässer nicht leer gefressen von Welsen, es ändert sich nur das verhalten der Futterfische, ja sogar das veränderte verhalten der Wasservögel und Kleinsäugetiere kann man beobachten. Ich kenne ein Gewässer von 7,2ha dort sind Welse bis 2,15m (selbst gesehen) drin und trotzdem Zander ,Hecht ,Barsch, Karpfen usw.
Diese Welse wurden vor 60 Jahren mal eingesetzt, eigentlich müsste der See, außer Welse nichts mehr beinhalten. Leider hat der Winter 2009/2010 einen großen Fischbestand dort zerstört und man war sehr erstaunt, wie viele Kapitale Fische es außer den Welsen gab.
Zander ,Hechte, Karpfen viele bis an 1m . Nun staunten die Vereinsangler dort nicht schlecht, ich kenne viele persönlich, auch die, die immer sagten die Welse müssen raus die fressen den See leer. Ja nun kam die Erkenntnis das es an Ihr Anglerisches können lag.
Also Erfahrungen mit Besatzwelsen sind genug da, auch in Kleinstgewässern, wieso auf einmal dieser Aufschrei! Komischerweise immer dann, wenn gewisse Leute schwer was fangen, dann schreien alle und suchen den Schuldigen.
Niemand wusste wohl wie schwer es sein würde Waller zu fangen, das ist auch der Grund warum viele es zwar wollen, aber einfach kaum die Geduld aufbringen sie wieder raus zufangen. Meist dauert es nicht lange und der ausbleibende Erfolg bringt viele dazu Ihr vorhaben aufzugeben!
1 Jahr ohne Erfolg ist hierbei nicht selten, gerade am Anfang macht das viele Angler mürbe.
Aber der Besatz ist nun drin und wird nur durch Zufallsfänge mal bestätigt, ja liebe Gewässerwarte, Waller sind keine Zander oder Hechte, die man mal schnell per Spinntrip rausfängt.
Das Wallerangeln in Spanien sowie Italien kann man auch kaum mit dem Wallerfang in Deutschland vergleichen. Zudem ist bei uns auch noch der lebend Köder verboten worden, was die ganze Sache auch noch erschwert.
Zudem ist das Wetter in Deutschland sehr wechselhaft und kalte Sommer sind nicht selten. Und viele Kälteeinbrüche sorgen im Sommer für wahre Beissflauten!
Auch die Angelarten auf Wels im Ausland, sind doch ganz andere wie hier und können selten so angewendet werden. Gesetze und Bestimmungen machen hier vieles unmöglich.
Die Fischerei hat schon vor einen Jahrzehnt oder auch etwas länger schon her, damit angefangen Jungwelse zusätzlich zur natürlichen Population in unsere Gewässer zu besetzen.
Grund dafür war erstens, das der Wels in unseren Regionen sich nicht jeden Sommer erfolgreich vermehren konnte und zweitens der Weißfischbestand reduziert werden musste, sowie drittens, der Brotfisch (Aal) der Fischer immer weniger wurde und man einen gleichwertigen Ersatz brauchte. Nun die Zeit der Ernte ist wohl schief gegangen.
Leider machten die Welse auch den Fischern einen Strich durch die Rechnung und sind schwerer zu fangen, wie Aale und somit nicht mehr rentabel. Jedenfalls für vermarktungsfähige Fische, man sieht es am Preis 1kg Welsfilet 17€.
Der Aufwand ist zu hoch und der Erfolg zu niedrig, was an Hand der Lebensweise des Welses ja eigentlich voraussehbar hätte sein müssen.
Zudem waren Gesetzliche Mindestmaße zu hoch und Schonzeiten lagen genau in der einzigen aktiven Zeit der Welse und durften nicht gefangen werden. Also wurde nun wieder alles abgeschafft, der Wels zum Freiwild erklärt, damit die Konkurrenz wieder verschwindet!
Und Aalangler, die öfters die Jungwelse an den Tauwürmern haben, sowie Karpfenangler den die Montagen zerfetzt werden oder auch Zanderangler, die mit ihren feinen Montagen, kaum ne Chance haben, den Fisch zusehen, stimmen im Geschrei mit ein.
Zum Glück bin ich mir sicher das der Wels nur Umweltbedingt aus unseren Gewässern verschwinden wird, aber da wir ja eine Klimaerwärmung haben wird’s wohl andersrum werden.
Jedenfalls durch Angelei und Fischerei sehe ich keine Gefahr für den Wels in Deutschland.
Dann macht mal schön weiter würde mich wundern das Ihr das hinbekommt was ganze Angelvereine und Wirtschaftliche Fischerei nicht in Jahrzehnten in Ihren Gewässern geschafft haben.
So das ist meine Meinung dazu. Gruß Pitti
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