Wir sind alle Angler und verfolgen ein mehr oder weniger gleiches Ziel mit unserem Hobby. Ich kann nicht verstehen warum hier mit so wenig gegenseitigem Respekt aufeinander zugegangen wird. Einige sollten sich hierüber wirklich mal Gedanken machen und sich an die eigene Nase fassen.
Nichts gegen Respekt und ordentlichen Umgang miteinander, gerade auch hier im Forum, aber mit den Worten kannst du jede Kritik unter uns Anglern selbst im Keim ersticken. Dann wäre breites Schweigen angesagt, und jeder dürfte machen was er wolle, schließlich sitzen wir "in einem Boot".
So einfach ist es jedoch nicht, wir haben Gesetze und Verordnungen, wie wir als Angler zu aggieren haben. Kritik an "modernen Karpfenanglern" keimt dort immer an der gleichen Stellen auf, die eben häufig mit dem Recht aber auch den von den Verbänden vertretenen Standpunkten in Konflikt geraten.
Das betrifft z.B. das übermäßige Anfüttern, das Zurücksetzen jeglichen Fanges, ebenso Camping am Wasser (wobei dabei hinzufügen würde, dass sich Angler grundsätzlich zoffen, wenn einer meint, er müsse eine Party am Gewässer veranstalten, während der andere Stille und Ruhe haben will). Die liebe Industrie, die Hersteller und alle anderen, die daran Geld verdienen, prägen durchaus weite Teile des Bildes vom "modernen Karpfenangeln", dass es unter denen, die es betreiben, auch Vernünftige gibt, hat hoffentlich niemand hier je ausgeschlossen. Aber sie sind rar und von oben (Industrie/Marketing -> Fachzeitschriften!) wird weiterhin genau das Gegenteil gepredigt.
Hier mal ein neuer Fall, es handelt sich um Herrn Koch und sein neustes (Werbe)Filmchen, in dem er uns ab Minute 13:30 Catch und Release ans Herz legen will:
http://www.youtube.com/watch?v=UUDH2sOdDY4
Ich möchte nicht unbedingt darauf eingehen, wie unsinnig und lächerlich es ist, mit Weitwurfgerät (Ruten/PVAbeutel) an so einem Kanal zu angeln. Oder wie man dortige Regeln mit der Zelterei umgeht, das muss Koch schon selbst wissen.
Aber seine Belehrung bezüglich C&R sind dann doch interessant und kritikwürdig, weil er völlig unterschlägt, dass auch in den dortigen Kanalnetzen viele Fischarten, eben auch Karpfen, sehr standorttreu sind, was ich aus eigener Erfahrung weiss. Würden Jungkarpfen, wie er behauptet, durch die Pumpwerke geschreddert, würde das wohl alle Karpfenartigen betreffen und eine Überpopulation an Weissfischen (vor allem Brassen) wäre dort nicht vorhanden. Dass dort vor Jahren unzählige Spiegler besetzt wurden, jährlich massenweise Hechte besetzt werden, verschweigt er natürlich. Außer: Man muss die großen Schonen, die Kleinen mitnehmen, sagt er hier den Petrijüngern, was jeglicher Logik wiederspricht, außer vielleicht der von Leuten, die Fische am Wasser lebend für ihr Ego wiegen wollen.
Bei dem von ihm gefangenen Fisch hätte ich auch kein Messer gezückt, weil er mich an, selten gewordene, Wildkarpfen erinnert, was man allerdings inzwischen schon nicht mehr so leicht feststellen kann.