Ein "eingeschränkt generelles" Aalfangverbot finde ich auch absolut begrüßenswert, und überfällig.
Zu allererst müsste aber mMn. ein Besatzverbot für Seen und alle Arten von abgeschlossenen Gewässersystemen her, von wo aus die Aale nicht abwandern können, bzw. die Aale sollten nur noch von übergeordneten Ämtern kontrolliert in die Flüsse, in denen sie natürlicherweise vorkommen, besetzt werden, also direkt durch die Fischereibehörden, und nicht mehr durch die Vereine.
Der Glasaalfang an sich ist wohl notwendig, um die Fische überhaupt noch in „ausreichender“ Zahl in die Gewässer zu bekommen, in denen sie abwachsen können, der Export von Glasaalen zum Verzehr muss natürlich unterbunden werden (davon gehe ich auch aus, wenn die EU gemeinschaftlich daran arbeitet).
Den Verdienstausfall der Berufsfischer kann man, wo er nicht durch andere Fischarten kompensiert wird auch durchaus vergüten. Ich habe die Zahl von 470t p.a. im Kopf (??lasse mich gerne korrigieren, habe auf die Schnelle nix neues gefunden), die von Berufsfischern gefangen wird, das macht bei 30€/kg (Händlerpreise, also zu hoch angesetzt) 14,1 Mio € im Jahr, daran kann es dann eigentlich nicht liegen, wenn das Interesse am Schutz da ist, der Betrag wäre ein Witz.
Ggf. könnte man die Berufsfischer sogar dafür bezahlen, dass sie in ihren Seen die Aale wie bisher auch aufziehen, ohne belastende Stoffe, wie PCB u.ä., was die Aale in Gewässern wie dem Rhein stark belastet,( und die Fortpflanzungschance deutlich reduziert) und sie die abwanderfähigen Fische dann in Fließgewässer zurücksetzen, von denen sie dann ihre Laichwanderung antreten können. (ob das biologisch funktioniert, also der Trieb dann auch aufkommt, weiß ich nicht, aber darüber nachdenken sollte man vielleicht; das schonende Abfischen dürfte in vielen Gewässern auch kein allzu großes Problem darstellen, die E-Fischerei ist inzwischen recht gut, wenn sie professionell ausgeführt wird)
Als allgemeines Ziel muss natürlich die Verbesserung der Gewässer, ihrer Struktur und die Durchgängigkeit ganz oben auf der Liste stehen, (Schleusen, Wasserkraftwerke etc) diese Prozesse werden aber sicherlich noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen, und sind auf den wichtigen Wasserstraßen (Rhein) auch schwer umzusetzen.
Was dann mit den „Restaalbeständen“ in den abgeschlossenen Seen der Vereine/Verbände geschieht, müsste man durchkalkulieren, lohnt es sich, die Aale dort schonend abzufischen? Wenn nicht, würden die Restbestände dort „tote Biomasse“ darstellen, die man dann ggf. auch weiter beangeln kann, ohne Neubesatz natürlich, wie ich oben schon geschrieben habe.
Auf alle Fälle sollte zügig gehandelt werden, und jeder sollte dann auch für sich sagen, ich verzichte auf Aal, insbesondere in Fließgewässern, auch wenn ich alleine nur einen ganz kleinen Teil des Problems darstelle.