Schnüre -  Welche Schnurstärke zum allgemeinen Spinnfischen?

Sun007

Petrijünger
Hallo, wollte mir eine neue geflochtene Angelschnur zum Spinnfischen auf Barsch und Forelle zulegen. Meine derzeitige Angelschnur ist eine 0,10 8 fach geflochtene Schnur mit einer Tragkraft von 6,7kg. Eigentlich wollte ich eine 0,8 Schnur haben. Da die 0,8 und die 0,10 Ausverkauft war, gab es nur die 0,12 Schnur. Nach kurzer Überlegung habe ich mich dann doch für die 0,12 entschieden, da es an dem Fluss auch Hechte gibt. Nun bereue ich meinen Kauf da ich befürchte das mit einer 0,12 keine Forelle mehr beißen wird, weil die Schnur einfach zu dick ist. Rute hat ein Wurfgewicht von 48 gram und die Rolle ist eine Daiwa in der Größe 2500. Noch kann ich die Schnur zurück geben, was denkt ihr darüber? Vielen Dank
 
Hallo,

Lass dich nicht verrückt machen. Die Angelindustrie möchte dir natürlich für jeden Zielfisch eine Kombo aus Rute, Rolle und Schnur und natürlich noch ein spezielles Ködersortiment andrehen. Ich habe auf meiner Forellen-Rute z.b. eine 0,15er Nanofil und kann mich nicht über meine Erfolge beklagen. Gerade wenn auch Hechte vorkommen ist eine Nummer stärker nicht verkehrt. Und auch meine Barsche fange ich mit dieser Schnur und nem zusätzlichen Stahlvorfach.

Viel wichtiger als sich zu viele Gedanken über die Schnurstärke zu machen ist meiner Meinung nach eine ordentliche Köderführung und die richtige Platzwahl. Eine 0,12er Geflochtene ist wirklich noch nich überdimensioniert.
 
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Hey Sun007,

bei dieser Schnur werden dir sicherlich auch Forellen ans Band gehen. Die Hauptschnur ist hierbei weniger entscheidend als das Vorfach. Wenn du auf Forellen angelst kannst du längerere Flurocarbon Vorfächer an die geflochtene Hauptschnur anknüpfen, wobei ich mindestens 16er Fluro empfehlen würde.

Was ich bei deinem Setup eher Problematisch finde, ist die Rute mit 48 Gramm Wurfgewicht. Was für einen Stock hast du denn? Grundsätzlich lohnt sich beim Forellenangeln eine leichte, feine Rute mit 1-20 Gramm Wurfgewicht. Bei einer Rute mit 48 Gramm Wurfgewicht wirst du, die leichten Forellenköder kaum Spüren und dementsprechend viele Fehlbisse kassieren. Weiterhin sei zu bedenken, das geflochtene Schnur keine Dehnung hat, das bedeutet das du Kopfschläge und Fluchten stärker mit der Rute abfedern musst, sonst droht der Fisch auszuschlitzen. Alternativ kannst du die Bremse etwas lockern und dadurch Spannung von der Schnur nehmen.

Viele Erfolg
 
Moin! :-)

Sehe ich auch so wie meine Vorredner.
Ich benutze für das leichte Barscheln eine Sportex mit 15g WG, eine 750´er Grauvell Electra mit 0,10´er Nanobraid von Berkley (5,6kg Tragkraft). Die Rutenaktion ist eher spitzenbetont, bietet aber auch noch einem kleinem bis mittleren Hecht Paroli. Ich knüpfe gern noch FC davor. Die Combo nutze ich nur Gewässern mit wenig Strömung, oder Stillgewässern, und wo es nicht so sehr auf Wurfweite ankommt. Die Rückmeldung des Köders ist sonst nicht mehr gegeben.

Angaben über Wurfgewichte sollte man kritisch betrachten denke ich. Nur weil 15g drauf stehen heißt es nicht, dass sich entsprechend schwere Köder auch gut führen lassen. Bei mir kommen daher min 3g und max 10g dran, alles andere lässt sich nicht mehr sauber führen.

Davon ganz abgesehen ist natürlich auch die Frage zu stellen wie das Gewässer Deiner Wahl dazu ausschaut.

Viel Spaß und Petri Heil!
 
Die Wahl der Schnur ist auch im Bezug auf die Wurfweite relevant. Musst du auf weite Distanz angeln, dann wirst du sicherlich einen Unterschied zwischen 10er und 14er spüren, u.U. sogar zwischen 10er und 12er. Das kann ein paar Meter ausmachen und somit auch über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Hinsichtlich Bissererkennung und Köderführung dürfte der Unterschied weniger schwerwiegend sein.
 
Im Vergleich sollte man vielleicht auch die Beschaffenheit generell überdenken, wobei auch dies Geschmackssache ist. Wo manche Mono bevorzugen ist bei dem einen oder anderen ein Geflecht lieber.
Beim Jiggen schwerer Köder störe ich mich weniger daran wenn das Geflecht etwas steifer ausfällt. Wobei es beim hier benannten Zielfisch eher gar nicht in Frage käme. Beim DS-Rig z.B. würde ich es eher nachteilig beurteilen, ebenso beim Jerken mit kleinen Ködern.
Mono als FC ausgeführt nutze ich nur auf meiner LP-Multi zum Jerken und Durchleiern auf Barsch. Dafür habe ich mir eine Shimano Ultegra in 0,25mm aufgespult. Sie bietet mir etwas Dehnung und somit auch Puffer, grade beim Barsch von Vorteil für sein Papiermaul. Weiterer Vorteil dabei, ich brauche der Tatsache das die Schnur die Form der Rolle annimmt kaum Gewichtung beimessen.

So jedenfalls meine Denke dazu.
 
Bei Frost tendiere ich dann übrigens auch zu einer feinen Mono. Auch wenn die Bisserkennung nachlässt, so lässt sich doch wenigstens störungsfrei und materialschonend angeln.
 
Servus Sun007 und Co.,

da ich auch die Erfahrung gemacht habe, dass das Thema "welche Schnur" oftmals in einer ewigen Internetsuche endet, habe ich einen recht ausführlichen Ratgeber geschrieben, der Schritt für Schritt erklärt, worauf man bei der Auswahl der Angelschnur achten sollte. Wenn du Lust hast, schau doch mal rein. Ich bin natürlich auch über Kritik und Anregungen dankbar und gespannt wie die Seite bei euch ankommt. Hier der Link: https://www.geflochteneangelschnur.de/.

Gruß, Felix
 
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