Seit etwas mehr als 3 Jahren (seit ich in der Nähe des Vänern-Sees wohne) betreibe ich neben dem Spinnfischen auch Trolling-angeln und muß sagen, daß diese Art der Angelei am Anfang auch ungewohnt war und tatsächlich, im Vergleich zum Spinnfischen, deutlich aufwändiger ist.
Und hier fischt man tatsächlich mit 10 Ruten pro Boot, aber mit "Berufsfischerei" hat das absolut nichts zu tun, da würde jeder Trollingangler verhungern.
Es fischen nebenbeibemerkt auch nicht nur Guides mit 10 Ruten, sondern eigentlich jeder, der hier auf Lachs und Forelle bzw noch Saibling am Vättern angelt. Wenn man sich die Gewässerflächen mal anschaut und bedenkt, wo sich die Zielfische aufhalten, ist dies auch durchaus angebracht, der Vänern z.B. ist ca. 13 mal so groß wie der Bodensee.
Und auch, wenn er wohl Europas beste Fischerei auf Lachs bietet, kann man durchschnittlich mit 1-3 Fischen pro Ausfahrt rechnen und die zu bekommen, ist wahrlich nicht einfach.
Dies ist jedenfalls meine Erfahrung.
Meiner Meinung nach ist Trolling eine Fischerei, bei der man sehr viel richtig machen muß wie Köderart, Geschwindigkeit, Angeltiefe etc und trotzdem noch sehr viel Glück braucht, um die Fische zu finden und dann auch zum Biß zu verleiten.
Wer sie als "Maschinenangeln" o.ä. verurteilt, ohne es jemals selbst versucht zu haben, beraubt sich sicherlich einiger fulminanter Misserfolge
sowie natürlich auch herrlicher Erlebnisse, die mit anderen Angelarten nicht vergleichbar sind.
Ich selbst halte nicht viel davon, bestimmte Angelarten als besser oder schlechter abzutun, nur weil man sie nicht kennt oder selbst nicht betreibt.
Mir z.B. macht Fliegenfischen keinen großen Spaß und trotzdem finde ich es gut, daß so viele Gefallen daran finden, schließlich macht die Vielfalt die ganze Sache so interessant!!!
In Schweden sieht man das ganz entspannt, jeder wie er denkt und es ihm Spaß macht, solange er verantwortungsbewußt mit den Außenbordskameraden umgeht!
In diesem Sinne, skit fiske !!
Gruß an alle, Tommy