Gewässerökologie -  Teichrosen

Mattes,

spannender Gedanke, bzw. auch sehr philosophische Frage, hab ich mich auch schon häufiger mit auseinandergesetzt, auch meine persönliche intrinsische Motivation hinterfragt, wäre eigentlich einen eigenen Thread wert, in dem man mal die Pro und Cons, insbesondere auch im Hinblick auf Restaurierung für gefährdete Arten in unserer industrialisierten Gesellschaft einbauen könnte.

Man musste sich für die anglerische (durchaus berechtigte, aus GW-Sicht extrinsiche) Motivation einfach nur einen neuen See suchen. Problem gelöst. Warum sich gegen die Natur stemmen um jeden Preis?
 
MAttes,
genau das ist die spannende, bzw in meinen Augen die Gretchenfrage, bei mir am See heißt es im Hinblick auf (Entschlammung) ich sag mal besser Nährstoffaustrag, dass der Verlandungsprozess natürlicher Ursache sei(Gemeinde), was prinzipiell auch sicher richtig ist. Allerdings frage ich mich auch, ob eine versehentliche Einbringung von Nährstoffen (Fäkalien und Abwässer im Volumen von weit über 10 000qm, bis mehrere 10 000qm, ca 1975), die einen ehemals eher mesotrophen See quasi ad hoc in einen eutrophen/hypertrophen See verwandelten, incl. Fischsterben Pflanzenexplosion etc, so aktzeptiert werden sollten oder nicht? Es gab in dem See auch mal Bitterlinge, Moderlieschen etc, Teichmuscheln kommen z.T. noch vor.

Was wäre jetzt, soweit wir es beurteilen können "besser" so laufen lassen, wie es ist, oder den Zusand von vor 75 wieder herstellen, und diese allgemein stark gefährdeten Arten wieder ansiedeln? Was für eine Rolle darf der menschliche Erholungsfaktor spielen? ( Können wir diesen in unserer Gesellschaft außen vor lassen/ Stichwort Stress/Depressionen, bzw Naherholungsfaktor?) Ich meine jetzt absolut nicht nur uns Angler, da gibt es viele viele Andere. Das sind Fragen, die mich wirklich stark beschäftigen, und die mich meine Motivation für unsere Gewässer auch häufig hinterfragen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun wird es wirklich spannend, Thorsten. Wie schätzen wir unseren Beitrag ein. Ist unser Dasein und Wirken künstlich? Müssen wir uns selbst korrigieren oder schluckt die Evolution, langfristig gesehen, nicht auch diese Entwicklung?

Wieviel Verlandung und Entstehung gibt es ohne uns? Wir sorgen selbst durch Eintrag für eine schnelle Verlandung, "kümmern" uns anderseits um Verzögerung des Hausgemachten.

Allemale philosophisch.

In Vereinen sind wir den Mitgliedern gegenüber auch in der Verpflichtung die Angelei zu ermöglichen, bestmöglich und in Einklang. Ab wann macht ein Ankämpfen noch Sinn? Je früher man aufhört (falls aussichtslos) desto besser. Ist kein alternatives Gewässer im Umkreis, kämpft man gegen eine um so höhere Lobby.
 
:)Das wirft ja auch wiederum die Frage auf, wie sehr wir uns selbst und unsere Entwicklung -in allen Facetten- als evolutionär "natürlich" einstufen können/müssen/dürfen/sollen. Ist es natürlich, dass wir durch unsere zufällige Entwicklung immer "weiter nach vorne" streben? Verkappter, turbo Darwinismus ( in Anlehnung an den Turbo Kapitalismus)?

Ist der Versuch, "Schäden" (antizipierte Fehlentwicklungen aus unserer heutigen Sicht heraus) wieder zu "reparieren" (du siehst die vielen Anführungszeichen?) aus unserer Entwicklung heraus evolutionär bedingt, oder in gewissem Sinne natürlich, oder sind wir soweit von Natürlichkeit entfernt und bemerken es selbst nicht, bzw. machen uns etwas vor?

Ich muss gestehen, dass ich mich nicht traue auch nur eine Antwort auf die aufkommenden Fragen zu geben, es gibt auch noch viele Fragen drumherum. Was wohl auch vermessen wäre, aber sich darüber Gedanken zu machen ist äußerst spannend, und kann einem auch mal den Kopf zurechtrücken, so wie ich finde.

Muss meinen neuen/alten Wahlspruch aus Faust dafür heranziehen:

Es irrt der Mensch, solang er strebt.

Schöner und fataler zugleich, kann man es in meinen Augen nicht ausdrücken.
 
Schade,habe Euch vergnügt gelesen :klatsch

@Obersalzach: Sind es nun Teich - oder Seerosen, und wenn Seerosen dann bitte welche Art ?

Also zuerst möcht ich mich wegen meiner längeren Awesenheit zu dem Thema entschuldigen und nun zu deiner Frage es sind Teichrosen also welche mit gelben Blüten. Ich hab auch schon gelesen das manche User meinten das die Teichrosen mit dem Gewässer Salzach zu tun hätten - mitnichten es handelt sich da um einen ca. 4 Ha großen Teich in Salzburg.

Lg. Oberesalzach
 
So da Wir nun Wissen das es sich um die Teichrose handelt,kann man den Faden weiter spinnen.
Diese gehört in Salzburg zur Liste D der teilweise geschützten Pflanzen.
Das bedeutet aber nicht,das man eingreifen kann,wie man möchte.
Ausgeschlossen ist für diese Spalte D der geschützten Pflanzen folgendes.

Der teilweise Schutz von Pflanzen der in der Spalte D aufgenommenen Arten verbietet:
1. unterirdische Teile solcher Pflanzen von ihrem Standort zu entnehmen;
2. oberirdische Teile solcher Pflanzen von ihrem Standort in einer Menge zu entfernen, die über einzelne Stücke, über einen Handstrauß oder über einzelne Zweige hinausgeht.

Somit fällt eigentlich Ralf sein Baggervorschlag aus,genau wie das Mähen.
Aber vielleicht kann Peter ja noch etwas an Hintergrundinfo`s liefern,die dieses ermöglichen ( Mähen ).

Nebenbei erfüllt die Teichrose weitere wichtige Funktionen,z.B.wichtige Bedeutung für zahlreiche Tierarten.
Sie bietet jungen Fischen und Wasserinsekten gute Versteckmöglichkeiten. Libellen legen ihre Eier an der Unterseite der Blätter ab.
 
Morgen usammen !

Torsten hat da natürlich sehr gute Informationen gegoogelt - danke dafür. Selbstverständlich ist es auch klar das die Teichrosen Fischen einen wunderbaren Unterstand bieten. Zu duesem Zweck sind sie auch in das Fischereischongebiet gepflanzt worden. Aber leider hat man dabei nicht bedacht das sie sich über die ganze
Teichfläche die unter 2m Tiefe ist ausbreitet. und da dies auf die ganzen Uferregionen zutrifft, hat man bald nirgends mehr die Möglichkeit zu angeln oder geschweige einen Fisch sicher zu landen.
Dies ist eben das Problem das sich für den Verein nachhaltig auswirkt, da immer weniger Lizenzen dort gelöst werden, obwohl es einen ausgezeichneten Fischbestand von Karpfen,Schleien,Zandern,Hechte,Aale
Waller, Amur und diversen Weißfischarten gibt.

Liebe Grüße Peter
 
@Peter
Natürlich hab ich das ergoogelt.Irgendwie muss man sich ja Info`s zum Thema herholen und sich belesen,damit nicht alles pauschale Aussagen sind,man vielleicht noch Tipps gibt,die gegen Gesetze verstoßen.
Wäre ja fatal.
Zum einen interessiert mich noch die Frage des Mähen bei Euch.
Gab es dafür ne Ausnahmeregelung und wenn ja,welche Begründung für diese Genehmigung liegt zugrunde ?
Zum anderen mal eins.
Es ist immer wieder erstaunlich wie leichtfertig in die Natur oder in Gewässer eingegriffen wird,ohne das sich diese Leute im Vorfeld mal mit dem was Sie tun auseinandersetzen,informieren.
Im Falle der Teichrose ist es nun so etwas von leicht sich über diese zu Informieren,da hätte man sofort erkannt,was in 10 Jahren bei diesem Gewässer passieren kann.:augen
Aber das ist bei Besatzfragen oftmals nicht anders.
Wozu sich vorher mal genaustens damit auseinandersetzen,oder Leute einbeziehen,die beruflich damit zu tun haben ?
Ne der Selbstversuch,oftmals mit Auswirkungen, die dann wieder einen Eingriff benötigen ist vielfach das Maß der Dinge.
Darüber sollte man sich mal Gedanken machen.
So Peter nun bist Du wieder dran.:)
 
Oberesalzach: Neben der gelben Teichrose Nuphar lutea
gibt es noch die gelbe Seekanne Nymphoides peltata .

Nur Du kannst herausfinden , um welche Pflanze es sich handelt. Die gelbe Seekanne gedeiht vorzüglich in Wassertiefen bis 250 cm .

Desweiteren gibt es auch gelbe Seerosen (Züchtung) mit kleinen Blüten ,die bis knapp 2 meter tiefe gedeien.

Nicht verwirrt sein . :confused:
Geh zu einen,der richtig Ahnung beim Bestimmen hat.
Torsten hat ja geschrieben was nicht geht ,wenn es sich um eine Art handelt , die unter Schutz bei Dir steht.
 
@ Peter nimm doch mal deine Digitalcam und mach ein paar Fotos vom See und von den Rosen. Den See im Gesammtbild, dann einzelne Abschnitte, und per Zoom die Seerosen näher fotografieren.
Wenn du keine Cam hast , bitte einen Kolegen oder Sohn usw darum.
Auch mal nähere Gewässerinfos wären hilfreich. Anfangs sagtest du 3ha und nun sind es 4ha :eek: :confused:. Ruf auch mal in deiner Ecke, den zuständigen Naturschutz-Verband oder Verein an. Evtl gibt es Ausnahmeregelungen die man anwenden kann.
 
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