Nachdem ich am Montagmorgen meine Büroarbeit + in wenigen Stunden hinter mir hatte, und sich in meinem Kopf schon vorher eine Frage formulierte, als ich in München über die Isarbrücke fuhr - Sollte ich bei diesem Wasserstand nicht zum Fliegenfischen gehen
Innerlich vermute ich, dass diese Frage bereits im Schlaf/Traum schon klar beantwortet wurde, denn ich war schon früher auf den Beinen als üblich.
Ok, es ist kurz vor Elf, dachte ich.
Wenn ich gut fangen möchte, dann hab ich noch einige "Löcher" in meiner Nymphendose zu stopfen.
Also düste ich wieder nach Hause, hole schnell die Bindesachen aus dem Koffer, wickele mir 5 Nymphen und verteile sie schön in der Dose (damit es nach mehr aussieht )
Der Blick zum Zeiteisen gibt mir das Gefühl mich zu tummeln statt zu trödeln
Im Telegrammstil war das dann so:
Rute, Weste, Hose und Schuhe ins Auto - 1 Std. Fahrt - Situationscheck vor Ort - um 13:00 h Angelbeginn.
Trotz der Thermounterwäsche war es in der Atmungsaktiven schon kühl im Wasser.
Ich fischte an einem sehr großen Pool der so tief war, dass ich den Grund nicht sehen konnte. Der Auslauf bis zur folgenden Kiesbank erstreckte sich etwa über 250 Meter flußabwärts.
Mit einer Tungstennymphe und einem verlängerten Vorfach von etwa 3,5 Meter versuchte ich in die geheinisvollen Tiefen zu tauchen.
Schon beim 3. Wurf konnte ich eine Raini haken und in den folgenden 45 Minuten kamen noch 5 Stück hinzu, alle Fische wurden released, da sie knapp unter Maß waren, so auch dieser "Jungmilchner".
Nach einer knappen Stunde überlegte ich wo ich als nächstes mein Glück versuchen sollte, als just in diesem Moment ein Biss meine Gedanken unterbrach. Wieder so `ne Halbstarke dachte ich mir und drillte die 30 cm in meine Hand.
was ich dann sah, hat das Blut in den Adern aufkochen lassen.
Ein regelrechter Halbkreis ging auf beiden Seiten über den Rücken, kein Zweifel, dieser Maulabdruck war nicht von einer Forelle, dafür war er einfach zu rund und auch noch handgroß, das konnte nur ein Huchen gewesen sein.
Jetzt stand ich da, mit meinem 5/6er Rütchen, der 5er Schwimmschnur und zu allem Überfluß ist mir mit dem ersten Vorfach auch noch die 0,18er ausgegangen.
Sonst habe ich immer meinen Rucksack mit Ersatzmaterial im Auto, aber nach der letzten Bootstour kam alles in den Keller zum trocknen und dort war er jetzt noch
Nach langem Überlegen und abwägen der Fluchtmöglichkeiten entschloß ich mich es doch zu versuchen - mit einem 0,16er Vorfach.
Jetzt kamen erst die 3 gänigsten Muster, mit denen hab ich den Pool so gut wie möglich abgefischt. Nichts, kein Zupfer vom Einlauf bis zum Auslauf, egal ob Koppen- oder Forellenimitat, groß oder klein.
Als nächstes versuchte ich es mit Reizmustern, auch ohne Erfolg.
Bis auf den "Ratz" hatte ich das Sortiment schon durch und so entschloß ich mich auch diesen noch zu testen.
Bedingt durch seine Größe lies sich der Streamer mit dieser Rute nicht wirklich gut werfen und bei einem der folgenden Würfe verfing sich die "Schußschnur" in der Rolle und ich mußte mich kurz dem entwirren widmen.
Ich war gerade fertig damit, da machte es einen riesen Schwall knapp am Ufer und sofort bog sich meine Rute zum Halbkreis und die Schnur war an ihrer Belastungsgrenze. Zum Glück war die Bremse optimal eingestellt, denn mein Gegenüber zog völlig unbeirrt in die Flußmitte und in der Rinne stromauf.
Also nichts wie hinterher, Rute hoch, soviel Wasserdruck aus der Schnur nehmen wie möglich, kurbeln und Spannung halten, so holperte ich über die Ufersteine stromauf, hinter einem U-boot her.
Etwa 50 Meter oberhalb des Pools ist er dann stehen geblieben was war ich froh, denn wenn er noch 50 Meter weiter gezogen wäre hätte ich ihm nicht mehr folgen können.
Wir stehen fast auf gleicher Höhe, da läßt er sich einige Meter rückwärts treiben, wendet und schwimmt dann wieder zurück in den Pool.
Wie ein Fels steht er in der Tiefe, unbeweglich für eine ganze Weile und dann geht er wieder ab wie eine Lokomotive, diesmal stromab bis zur Kiesbank und ich über Stock und Stein hinterher.
Dieses Spiel machte er noch 3 mal mit mir, ohne dass ich ihn auch nur einmal zu Gesicht bekam, ohne ein spiegeln der Flanke zu sehen.
Wenn er hier im Pool bleibt, dann könnte es klappen, eine sichere Landung wäre sowohl im Pool als auch im ruhigen Auslauf möglich, alles geht mir durch den Kopf, soll ich die Kamera positionieren? Wo? ...
Jäh wurden meine Gedanken unterbrochen, ein auf mich zufliegender Ratz läßt mich zur Salzsäule erstarren.
Die folgenden 10 Minuten saß ein ratloser Steffel am Ufer und starrte in den Pool - fassungslos, dass ich ihn nicht einmal gesehen habe ziehe ich weiter. Nur eines machte mich zuversichtlich, der Fisch hat keinen Haken im Maul und er wird wohl weiter seine Runden ziehen.
Es hing mir schon in den Knochen und immer wieder dachte ich an diese 15 Minuten ohne Sichtkontakt.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit bekam ich dann nochmal einen guten Biss auf eine Silberkopfnymphe, aber auch wenn diese 52er Raini tapfer kämpfte...
.... eine Trostpflasterwirkung mit sich brachte, ich konnte den vorangegangen Drill nicht vergessen.
Petri Heil
Stephan
Innerlich vermute ich, dass diese Frage bereits im Schlaf/Traum schon klar beantwortet wurde, denn ich war schon früher auf den Beinen als üblich.
Ok, es ist kurz vor Elf, dachte ich.
Wenn ich gut fangen möchte, dann hab ich noch einige "Löcher" in meiner Nymphendose zu stopfen.
Also düste ich wieder nach Hause, hole schnell die Bindesachen aus dem Koffer, wickele mir 5 Nymphen und verteile sie schön in der Dose (damit es nach mehr aussieht )
Der Blick zum Zeiteisen gibt mir das Gefühl mich zu tummeln statt zu trödeln
Im Telegrammstil war das dann so:
Rute, Weste, Hose und Schuhe ins Auto - 1 Std. Fahrt - Situationscheck vor Ort - um 13:00 h Angelbeginn.
Trotz der Thermounterwäsche war es in der Atmungsaktiven schon kühl im Wasser.
Ich fischte an einem sehr großen Pool der so tief war, dass ich den Grund nicht sehen konnte. Der Auslauf bis zur folgenden Kiesbank erstreckte sich etwa über 250 Meter flußabwärts.
Mit einer Tungstennymphe und einem verlängerten Vorfach von etwa 3,5 Meter versuchte ich in die geheinisvollen Tiefen zu tauchen.
Schon beim 3. Wurf konnte ich eine Raini haken und in den folgenden 45 Minuten kamen noch 5 Stück hinzu, alle Fische wurden released, da sie knapp unter Maß waren, so auch dieser "Jungmilchner".
Nach einer knappen Stunde überlegte ich wo ich als nächstes mein Glück versuchen sollte, als just in diesem Moment ein Biss meine Gedanken unterbrach. Wieder so `ne Halbstarke dachte ich mir und drillte die 30 cm in meine Hand.
was ich dann sah, hat das Blut in den Adern aufkochen lassen.
Ein regelrechter Halbkreis ging auf beiden Seiten über den Rücken, kein Zweifel, dieser Maulabdruck war nicht von einer Forelle, dafür war er einfach zu rund und auch noch handgroß, das konnte nur ein Huchen gewesen sein.
Jetzt stand ich da, mit meinem 5/6er Rütchen, der 5er Schwimmschnur und zu allem Überfluß ist mir mit dem ersten Vorfach auch noch die 0,18er ausgegangen.
Sonst habe ich immer meinen Rucksack mit Ersatzmaterial im Auto, aber nach der letzten Bootstour kam alles in den Keller zum trocknen und dort war er jetzt noch
Nach langem Überlegen und abwägen der Fluchtmöglichkeiten entschloß ich mich es doch zu versuchen - mit einem 0,16er Vorfach.
Jetzt kamen erst die 3 gänigsten Muster, mit denen hab ich den Pool so gut wie möglich abgefischt. Nichts, kein Zupfer vom Einlauf bis zum Auslauf, egal ob Koppen- oder Forellenimitat, groß oder klein.
Als nächstes versuchte ich es mit Reizmustern, auch ohne Erfolg.
Bis auf den "Ratz" hatte ich das Sortiment schon durch und so entschloß ich mich auch diesen noch zu testen.
Bedingt durch seine Größe lies sich der Streamer mit dieser Rute nicht wirklich gut werfen und bei einem der folgenden Würfe verfing sich die "Schußschnur" in der Rolle und ich mußte mich kurz dem entwirren widmen.
Ich war gerade fertig damit, da machte es einen riesen Schwall knapp am Ufer und sofort bog sich meine Rute zum Halbkreis und die Schnur war an ihrer Belastungsgrenze. Zum Glück war die Bremse optimal eingestellt, denn mein Gegenüber zog völlig unbeirrt in die Flußmitte und in der Rinne stromauf.
Also nichts wie hinterher, Rute hoch, soviel Wasserdruck aus der Schnur nehmen wie möglich, kurbeln und Spannung halten, so holperte ich über die Ufersteine stromauf, hinter einem U-boot her.
Etwa 50 Meter oberhalb des Pools ist er dann stehen geblieben was war ich froh, denn wenn er noch 50 Meter weiter gezogen wäre hätte ich ihm nicht mehr folgen können.
Wir stehen fast auf gleicher Höhe, da läßt er sich einige Meter rückwärts treiben, wendet und schwimmt dann wieder zurück in den Pool.
Wie ein Fels steht er in der Tiefe, unbeweglich für eine ganze Weile und dann geht er wieder ab wie eine Lokomotive, diesmal stromab bis zur Kiesbank und ich über Stock und Stein hinterher.
Dieses Spiel machte er noch 3 mal mit mir, ohne dass ich ihn auch nur einmal zu Gesicht bekam, ohne ein spiegeln der Flanke zu sehen.
Wenn er hier im Pool bleibt, dann könnte es klappen, eine sichere Landung wäre sowohl im Pool als auch im ruhigen Auslauf möglich, alles geht mir durch den Kopf, soll ich die Kamera positionieren? Wo? ...
Jäh wurden meine Gedanken unterbrochen, ein auf mich zufliegender Ratz läßt mich zur Salzsäule erstarren.
Die folgenden 10 Minuten saß ein ratloser Steffel am Ufer und starrte in den Pool - fassungslos, dass ich ihn nicht einmal gesehen habe ziehe ich weiter. Nur eines machte mich zuversichtlich, der Fisch hat keinen Haken im Maul und er wird wohl weiter seine Runden ziehen.
Es hing mir schon in den Knochen und immer wieder dachte ich an diese 15 Minuten ohne Sichtkontakt.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit bekam ich dann nochmal einen guten Biss auf eine Silberkopfnymphe, aber auch wenn diese 52er Raini tapfer kämpfte...
.... eine Trostpflasterwirkung mit sich brachte, ich konnte den vorangegangen Drill nicht vergessen.
Petri Heil
Stephan
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