1.Gemeinschaftsangeln der Forellenrunde
Die Ritterspiele von Heisede am 21.03.2009
Die schon zahlreich vor der offiziellen „Treffpunkt-Zeit“ anwesenden Mitangler bewiesen, das auch andere es kaum erwarten konnten, das erste Ritterangeln zu starten. Kalt war es und Frost auf Pfützen und Autoscheiben ließen so manch einen argwöhnisch in den klaren Himmel schauen. Was mochte der Tag nur bringen ?
Zu allererst brachte der Tag heißen Kaffee den Uwe, die Teichaufsicht, schon fertig hatte, um den Anglern den Auftakt bei diesen frostigen Temperaturen zu erleichtern. Zudem versüssten Hannas leckere Prilleken (der altdeutsche Donut-Vorgänger) den beginnenden Tag.
Dann wurde es 5:00 Uhr und Ritter ErWeh begrüßte die Teilnehmer mit einleitenden Worten über die Ritter, ihre Ziele und den bevorstehenden Angeltag. Es wurden die Ritter vorgestellt und natürlich auch die Teichaufsicht. Ritter Fabi gab als Gastgeber einige hilfreiche Erklärungen über die Gewässerstruktur, Beißverhalten, Besatzmaßnahmen und zu bevorzugende Köderwahl ab. Wer gut zuhörte, konnte schon hier entscheidende Tipps bekommen! Als kleine Überraschung bekam jeder Teilnehmer ein Los in Form eines Glases grünen Forellenteigs in die Hand gedrückt. Nach dem Aufschrauben konnte jeder die Nummer der vorher abgesteckten Angelplätze an der Unterseite des Deckels ablesen! Vielen Dank an Thomas aus Hemmingen!
So zog sich Angler um Angler seinen Angelplatz und schon ging es los – ein jeder wollte die äußere Kälte durch Adrenalin beim Drill vertreiben. Bald schon war das typische Plätschern zu hören das den Petrijüngern sagte „hier wird 'ne Trutte gekeschert“. Der schwarze Ritter Markus machte den Anfang!
Im Anschluss an die beachtlichen Besatzmaßnahmen der Teichaufsicht Uwe (auf Nachfrage bei Ritter Schnatz erklärte dieser mir, dass dies so üblich und keinesfalls die Ausnahme sei) wurde nun überall gefangen. Zeitweise kam man nicht dazu, seine zweite Rute im Wasser zu platzieren! Vielen Dank an dieser Stelle an die mitangelnden Boardies: Jeder half dem Anderen, zog die Ruten während des Drills des Nachbarn aus dem Wasser und half beim Keschern!
Entspanntes Angeln war nicht mehr möglich, dauernd war die Pose weg oder der Sbirolino wurde durchs Wasser gezogen. Wer es nach dem ersten Ansturm lieber ein wenig gemütlicher haben wollte, konnte dies beim Klönschnack zu Kaffee und Kuchen realisieren.
Gegen Mittag wurde der Grill angeworfen und es gab Steaks und Würstchen zu anglerfreundlichen Preisen – dazu Salate die von Betreiber und Boardies mitgebracht wurden.
So verlief der weitere Tag bei Sonnenschein und nach und nach verabschiedeten sich Ritter und Gäste um nach einem fischreichen Tag die Heimreise anzutreten.
Wir hatten eine ausverkaufte Veranstaltung und niemand ist ohne Fisch nach Hause gegangen. Es sind weit über 200 Forellen an diesem herrlichen Tag gefangen worden, wie an den Bildern zu erkennen ist, waren große Fische bis 3 kg darunter!
Bewertung
Das Gewässer (Größe, Tiefe, Reinheit, Bioindikatoren):
Mittelgroßer Forellensee von 0,5 ha, bis zu 5 Meter tief mit relativ klarem Wasser. Es ist Schilfbewuchs vorhanden, auch Krebse und Muscheln kommen im Gewässer vor!
Der Teich hat weder Zu- noch Ablauf, sondern wird durch das Grundwasser gespeist. Anhand der kreisrunden „Markierungen“ die zeitweise an der Wasseroberfläche zu sehen sind ist zu erkennen, an welchen Stellen das Grundwasser stärker eintritt.
Lage, Umgebung, Naturaspekt und Verkehrsanbindung:
Das Gewässer liegt am Ortsrand von Heisede und ist von großen Weiden umsäumt. Eine Straßenbahnhaltestelle befindet sich in unmittelbarer Nähe. Mit dem Auto ist der See ebenfalls sehr gut erreichbar.
Parkmöglichkeiten für Fahrzeuge sind in ausreichender Zahl an zwei Seiten des Gewässers vorhanden.
Angelplätze (Erreichbarkeit, Zugänglichkeit, Sauberkeit, Abstand zum Platznachbarn):Alle Plätze sind gut erreichbar- ein Weg führt um den Teich, der auch breit genug ist, einen Trolley hinter sich herzuziehen. Auch für gehbehinderte Menschen ist dieses Gewässer gut geeignet, sich dem Angelsport zu widmen. Was jedoch erwähnt werden muss ist, dass für Rollstuhlfahrer keine sicheren Angelplätze vorhanden sind. Es gibt zwar ebene Plätze, aber die Entfernung zum Wasser macht dann das Keschern nahezu unmöglich.
Das Ufer ist ansonsten frei zugänglich. Positiv zu erwähnen ist auch, dass teilweise Betonplatten für einen sicheren Stand verlegt wurden. Wenngleich keine Mülltonnen an den Angelplätzen selber vorhanden sind, ist es recht sauber am Teich. Lediglich Zigarettenkippen und Kronkorken sieht man vereinzelt an den Angelplätzen.
Wer einen bestimmten Angelplatz favorisiert, sollte sehr früh am Teich erscheinen, da dieser auch wochentags sehr stark frequentiert wird. Vier Uhr morgens ist hier sicherlich nicht zu früh, zumindest am Wochenende!
Die Angelplätze sind nicht nummeriert, sondern ergeben sich aus der Anzahl der Besucher. In Spitzenzeiten kann es sein, dass der Platznachbar lediglich 3 bis 4 Meter entfernt steht.
Service und Preis:
Guter und netter Service. Axel, der Betreiber und die Teichaufsicht Uwe sind sehr freundlich und stets bemüht, ihre Kunden zufrieden zu stellen. Sie sind flexibel und haben immer Tipps parat. Zudem ist eine bewirtschaftete Hütte vorhanden, an welcher Getränke, Snacks, Süßwaren, aber auch die gängigen Köder und Köderfische zu sehr anglerfreundlichen Preisen erworben werden können. Ein kleiner überdachter Bereich bietet zudem Schutz vor Regenschauern. Eine Tageskarte mit zwei Ruten kostet 18,- €, dies ist, auch im Vergleich zu anderen Gewässern, als üblich zu bezeichnen.
Besatz und Qualität der Fische:
Besetzt wird, wie gesetzlich vorgeschrieben, im Schongebiet. Der Fischbesatz war am Angeltag gut. Auch ansonsten wird, nach Aussage der Ritter Fabi und Schnatz, gleichviel und somit ordentlich besetzt, was auch durch die Fangergebnisse aus diversen Threads bestätigt wird.
Es wird ein abwechslungsreicher Regenbogenforellenbesatz angeboten. Die Fische sind weiß- und rotfleischig und überwiegend quicklebendig und kampfstark. Bis auf einige Minimilchner, machen die Fische optisch einen gesunden Eindruck und sind fest im Fleisch.
Sanitäre Anlagen:
Vor Ort ist ein mobiles Toilettenhäuschen vorhanden, wenngleich man es als Teichneuling zunächst einmal suchen muss. Natürlich leidet die Sauberkeit, wenn viele Angler am Teich sind, für die Notdurft ist es jedoch ausreichend.
Kunstköder, Nachtangeln und Besonderes:
Es bestehen sehr gute Möglichkeiten zum Fischen mit der Fliege, auch die Angelei mit Spinnern, Wobblern und Twistern ist erlaubt, die Nachtangelei ist nach vorheriger Absprache mit Axel möglich.
Als recht störend wurden die lauten Züge empfunden, welche durch die naheliegende Bahntrasse praktisch direkt am Teich vorbeidonnern. Sonderveranstaltungen hat es in der Vergangenheit eine gegeben. Für die Zukunft sind jedoch wohl weitere geplant!
Fazit:
Der Teich ist immer sehr gut besucht, das sagt eigentlich alles über die Möglichkeiten aus, dort Fisch zu fangen. Der Abfall kann in den Container auf dem großen Parkplatz entsorgt werden. Für Neulinge des Gewässers wäre sicherlich eine entsprechende Beschilderung an der Straße sinnvoll. Mittelfristig wäre die Errichtung eines Schlachtplatzes absolut wünschenswert, dies ist in Dänemark Standard doch hierzulande leider noch immer die absolute Ausnahme. Zudem möchten wir empfehlen, den Boden des Toilettenhäuschens mit einer groben Kunststoff- Fußmatte auszulegen, damit „heruntergelassene“ Hosen nicht im Schmutz landen, zusätzlich wäre es schön, eine Sprühflasche mit Desinfektionsmittel / Reiniger im „Häusl“ zu finden.
Ein ganz großes Plus ist, dass der See mit der Straßenbahn erreicht werden kann, in unmittelbarer Nähe befindet sich die Haltestelle, sicherlich nahezu einmalig für einen Forellensee!
Wir können uns nur bei den Betreibern, den Boardies und dem Gastgeber Fabi nebst seiner Hanni für diesen wunderschönen Tag bedanken, der uns sicherlich immer in Erinnerung bleiben wird! Wir kommen wieder!!!
Die Ritter der Forellenrunde
PS.: Wer Bilder sehen möchte, mag sie sich Ende der Woche auf unserer Homepage anschauen!