Hallo Sting,
Ich geh auch ganz gerne zum Eisangeln und hab für Dich ein paar Tipps parat:
1.) Bei Temperaturen, die tagsüber noch deutlich im Plus-Bereich liegen, bildet sich kein tragfähiges Eis. Erst bei Dauerfrost, also tagsüber nicht mehr als 0° und das über einige Tage wird sich eine tragende Eisschicht bilden.
2.) Eis sollte erst ab einer Dicke von ca. 13 - 15cm betreten werden. Tragfähig ist es theoretisch zwar schon früher, aber ein wenig Sicherheit sollte unbedingt mit einkalkuliert werden! Es könnte Dich schließlich in Lebensgefahr bringen, wenn Du zu unvorsichtig bist.
3.) Besondere Vorsicht ist an Zuläufen und Abläufen geboten. Durch die dort entstehenden Turbulenzen ist die Eisschicht oft nicht so stark wie in den übrigen Bereichen.
4.) Nach dem Angeln solltest Du Dein Eisloch mit einem Zweig kennzeichnen. Bei starkem Frost friert das Loch zwar schnell zu, aber es wird immer recht uneben und holprig bleiben. Muss ja nicht sein, dass ein Schlittschuhläufer über Dein Loch fällt.
5.) Eisangeln sollte man nach Möglichkeit immer zu zweit gehen. Das ist zum einen sicherer und macht zum anderen mehr Spaß.
6.) Warme Kleidung ist Pflicht! Ganz wichtig ist, dass Du immer warme Füße hast, dann friert es Dich nicht so schnell. Super bewährt hat sich eine kleine Styropor- oder Hartschaum-Platte, auf die ich beim Sitzen meine Füße stelle. Nach dem Angeln wird die Platte selbstverständlich mitgenommen und nicht liegen gelassen!
7.) Schöpfkelle nicht vergessen. Die brauchst Du, um Dein Loch immer wieder von sich bildendem Eis zu befreien.
Und jetzt noch ein paar Tipps zum Angeln selber:
Ich habe keine Eispimpel in meinem Gerödel und behelfe mir immer mit einem einfachen Trick: Ich nehme eine normale Teleskoprute mit 2,70 – 3m Länge und führe die Schnur nur durch den Spitzenring und den 2. Ring von oben. Es werden auch nur die beiden obersten Teile ausgezogen, die restlichen Ausschübe fixiere ich mit Klebeband. So habe ich ohne großen Aufwand eine Pimpel hergestellt und muss nicht noch eine extra Rute kaufen. Ich muss mal ein Foto machen, dann wird das deutlicher, wie einfach das ist. Der Trick ist von Jan Lock und war mal auf eine F&F-Abo-DVD drauf. Die Schnur muss unbedingt Monofil sein, weil Geflochtene Wasser aufnimmt und gefriert.
Ich angle im Winter fast ausschließlich auf Hecht. Die Köfis dafür habe ich mir schon im Herbst gefangen und eingefroren. Das erleichtert es mir, auch spontan mal noch los zu ziehen und ich muss mir nicht noch erst Gedanken über Köderfische machen. Auf Rotaugen und Barsche habe ich es auch schon öfter versucht und mit Maden und kleinen Mistwürmern auch meist gut gefangen. Die letzten Jahre habe ich aber immer Hechtangeln bevorzugt, wenn ich im Winter losgezogen bin.
Zur Platzwahl kann ich Dir leider nicht groß weiter helfen. Bei mir am See konzentriert sich der Futterfisch an 2 ca. 5m tiefen Stellen vor einer kleinen Insel im See. Das wissen die Hechte, aber auch viele andere Angler. Ein Plätzchen habe ich dort trotzdem immer gefunden und ein wenig Geselligkeit gehört für mich zum Eisangeln einfach dazu.
Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg bei den ersten Eisangelversuchen. Gerade auf Hecht habe ich beste Erfahrungen gemacht, die beißen unterm Eis hervorragend!