Mal ein kleiner Bericht zu meinem gestrigen Angeltag:
Um 6:35 Uhr bin ich aufgebrochen und kurz nach sieben an den Buhnen meiner Wahl angekommen (Oder bei Nieschen).
Das Wetter war herrlich, windstill war es und die Sonne wurde von den Wolken nicht am Scheinen gehindert.
Zunächst versuchte ich es mit großen Gummis und Wobblern im Buhnenfeld und an der Strömungskante. Nach über einer Stunde hatte sich aber noch nichts getan.
Da ich aber an einer sehr langen Buhne zugange war und ich diese auch prinzipiell sehr gründlich abfische, blieb ich optimistisch und versuchte es nochmal an der Buhnenspitze. Zwei Meter vor dem Ufer glaubte ich für eine Sekunde, einen Hänger an der Steinpackung zu haben, merkte dann aber schnell, dass dies mitnichten der Fall war.
Nach 5 Sekunden war der kurze Kampf aber schon beendet. Ich hatte aber noch gesehen, dass es sich um einen schönen Hecht gehandelt haben musste, der gefallen an meinem lediglich über die Steinpackungen gekurbelten "3"er Kopyto Killer Shad (weiß-silber-glitter) gefallen gefunden hatte.
Nachdem ich kurz überlegt hatte, sofort den Köder zu wechseln, weil der Fisch ja mit Sicherheit den haken gespürt hatte, beschloss ich dann doch, erst nochmal 5 Würfe mit dem alten Köder zu versuchen. Und tatsächlich knallte der Hecht nochmals drauf. Nach kurzem, aber hartem Drill konnte ich den Burschen landen, der mit 3.300g bis jetzt mein größter Hecht ist.
Nachdem der Fisch versorgt war blieb ich weiter auf der Buhne und versuchte es auf einer "Halbinsel" von der ich über einer krautigen Stelle fischte. Deshalb montierte ich einen Arnaud, der nicht das ganze gedöns vom Grund aufsammelte. Hier konnte ich einen weiteren Hecht landen, der aber mit seinen 48cm nicht das Mindestmaß erreicht hatte und vorsichtig zurückgesetzt wurde. Nach ein paar weiteren Würfen hatte ich wieder Fischkontakt, verlor diesen aber nach einigen Sekunden leider (war aber kein großer). Nachdem ich wieder zu einer etwas weniger krautigen aber dafür tieferen Stelle kam, montierte ich wieder einen Shad (diesmal 10cm chartreuse) am leichten 7g-Jig. Direkt beim ersten Wurf bekam ich wieder einen Biss, der Widerstand am Ende der Leine war aber nicht besonders groß, aber irgendwie auch untypisch für einen untermaßigen Hecht (kein nervöses hin und her). Wenig später sah ich dann, dass hier ein für dieses Gewässer toller Barsch auf den Köder hereingefallen war. Auch hier stellte ich eine neu Bestleistung auf, da der Bursche 39cm lang und gut 1 1/2 Pfund schwer war.
Das war überhaupt der erste größere Barsch in der Oder, den ich auf Kunstköder fangen konnte.
Eigentlich spielte ich dann mit dem Gedanken, nach Hause zu fahren, aber ob der großen Aktivität der Fische zog ich doch noch mal zur 2. Buhne.
Hier fand ich direkt am Fuß der Buhne eine sehr tiefe Stelle vor, an der ich auch sofort einen Biss hatte, den ich aber nicht verwerten konnte. Die Spuren auf dem Kopyto wiesen auf die Zähne eines Zanders hin, der ja momentan sowieso geschont wird. Ich wechselte den Köder hatte wieder Kontakt, aber auch dieser Kerl saß nicht. Beim nächsten Wurf konnte ich ihn aber verhaften, den winzigen Krauthecht... Das war jedenfalls nicht der Fisch vom ersten Biss.
Auf der anderen Seite der Buhne benutze ich die Shads dann als Softjerks, weil auch hier lauter Kraut und Schlamm war. An einer Stelle, an der das Wasser kurz vorm überlaufen über die Buhne war (nur einzelne Steine guckten heraus, das Wasser konnte aber hinüber laufen) schnappte sich wieder ein Hecht meinen Shad und schwamm gleich mal über die Buhne. Vielleicht hatte er knapp 50cm, aber ich hatte ja genug Hecht und war an dieser Stelle nicht so "fischgeil", ihn unbedingt mitnehmen zu müssen.
Dann musste ich erstmal durchatmen, denn nach dem mäßigen Start war das ein Beißen geworden, das ich so noch nicht erlebt hatte!!!
An der typischen Stelle an der Strömungskante hatte ich zwei weitere Anfasser, auf dem Rückweg von der Buhnenspitze zum Land kallte einweiterer Fisch auf meinen beiläufig schnell durchs Wasser gekurbelten Sandratwister. Die nicht vorhandenen Bissspuren und die heftigen Schläge in der Rute ließen mich sofort an einen Rapfen denken, den ich allerdings ebenfalls nicht zu Gesicht bekam.
An der tiefen Stelle hatte ich nochmals 2 Anfasser. Wahnsinn. Ich habe noch nie so ein kurzweiliges "Blinkern" gehabt, sodass ich kaum merkte, wie bereits 5 1/2 Stunden vergangen waren. Ganze zwei Buhnen hatte ich gschafft... An diesem Tag hätte ich noch bis zum Abend durchangeln können, aber leider gab es noch anderweitige Termine...
Fazit war für mich auch, dass kleine Köder momentan eine gute Wahl sind.
Der Bericht ist jetzt doch länger geworden, aber ihr merkt mir vielleicht an, dass ich immer noch ganz... fasziniert bin
Hier sind noch zwei Fotos (leider nur Handykameraqualität)