Ein feiner Beitrag, Stefan ... Deinen zutage tretenden Pessimismus teile ich jedoch nicht.
Angeln wird
niemals verboten werden, und zwar logischen Schlüssen folgend und somit mit Recht.
Wenn das der Fall sein sollte, wurde die Berufsfischerei an Binnengewässern und auf den Meeren schon lange vorher verboten.
Das Fischen mit der Handangel genießt den unschätzbaren Vorteil gegenüber dem Fischen mit Netzen und anderen Fangvorrichtungen, dass sich der Sportfischer persönlich um
einen Fang kümmern kann ... also entweder schnell zurücksetzen oder schnell versorgen.
Fazit: 'Sport'fischen gewährleistet eine
individuelle Behandlung.
Nach (streng ausgelegten) tierschutzrechtlichen Aspekten könnte das Fischen mit der Handangel sogar dann noch erlaubt sein, wenn Berufsfischerei längst und lange schon verboten wäre.
Darüber hinaus haben Fische einen hohen Stellenwert als Lebensmittel ... wenn wirklich alle Menschen Vegetarier oder Veganer wären, hätte dem Sportfischen sicherlich auch die letzte Stunde geschlagen.
Dem ist aber nicht so ... in beiden Fällen.
Also wird der Weg zu Vernunft und vernünftigem Verhalten über die Verschärfung von Ausübungsbedingungen erreicht ... Verbot des lebenden Köderfisches, Verbot von C&R, Hälterung max. für den Angeltag, kein Zurücksetzen von vormals gehälterten Fischen, und und und ... das trifft genau die (wenigen) Kollegen, die evtl. bedenkenlos nur zu ihrer eigenen Unterhaltung dieser Passion (für mich ist es
kein Hobby, es ist Passion) nachgehen.
Der Gesetzgeber könnte uns z.B. noch in unserer vernünftigen Haltung unterstützen, Markus und Fischakeenig haben es bereits angemerkt, wenn bundesweit nur vernünftige Schonmaße eingerichtet würden.
Aal 35 cm, Schleie 25 cm, Hecht und Zander 45 cm (alle Beispiele LFischO Berlin) ... was soll man dazu denn noch sagen?
Wer verwertet Fische solcher (Minimal)Größe?
Wer will mir einen Vorwurf daraus machen, wenn ich Zander erst ab minimal 55, besser 60 cm, und Hechte erst mit deutlich über 60 cm verwerte?
Ich will mir persönlich sicher sein, dass diese Fische durch vorhergehendes Ablaichen ihre Gene mindestens einmal dem gemeinsamen Genpool der Population zugesteuert haben.
Apropos Gene ...
Die Ausführungen von fly fisher deluxe zu den verbutteten Barschpopulationen und darüber hinaus zu den Hechtpopulationen sind fischereiwissenschaftlich falsch ...
Und dann gab es da noch eine Vermutung eines Kollegen, die ich gerade nicht mehr wiederfinde ... Gene würden sich nicht ändern.
Ich möchte mal wissen, wie dann Evolution als ungerichtete Entwicklung von Arten funktionieren soll?
Wie sollten jemals neue Arten entstanden sein, wenn der Motor der Evolution nicht schlicht Mutation (zufällige Änderung im Erbgut) wäre?
PS: Ansonsten ... haben sich alle wieder lieb, so können wir tatsächlich weiter diskutieren ...