Moin,
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Genau so sehe ich das auch - mir geht diese Scheinheiligkeit auch gehörig auf die Nerven.
Zusammenfassung zur leichteren Verständlichkeit.
1) Niemand in Industrienationen benötigt tierische Nahrung zwecks essenzieller Aminosäuren. 65% der menschlichen Proteingrundversorgung werden auf diesem Planeten pflanzlich gedeckt.
2) Kein in Industrienationen lebendes Tier ist nötig um durch dessen Tod Proteingrundversorgung zu leisten. Die Entscheidung ein Tier zu töten oder ein vorher getötetes Tier zu verzehren ist
optional und dient in keinem Fall einer Grundbedürfnisdeckung. 21% der Nahrungsmittel in Deutschland werden unverwertet ensorgt.
3) 99,995% der Angler in Deutschland angeln aus einer
anderen Motivationen als der einer Grund/Existensbedürfnisdeckung oder Veränderung der Artenzusammensetzung. Diese Motivation kann zu den Luxusbedürfnissen gezählt werden. Ein gewisser Teil von Anglern angelt unwissend unter einer Scheinlegitimation ohne ihr eigenes Handeln reflektiert zu haben.
4) Hege zwecks Erhaltung der natürlichen Artenvielfalt in aus der Balance geratenen Ökosystemen kann ein logischer Grund zur Tötung oder Ausbringung eines Tieres einer Art zur Ent/Belastung einer anderen Art sein.
5) Der Organisationsgewinn der menschlichen ausbreitungsgetriebenen Population ist im Konkurrenzaspekt des Struggle of Life über Platzeinnahme sowie Entropiegesetz
unweigerlich mit der Desorganisation anderer Arten verbunden.
Was wären nun die final logischen Konsequenzen daraus (und nein ich gehöre keiner Tierrechtsorganisation an)?
- Die Vieh/Fisch..wirtschaft zum Zwecke toter tierischer Produkte kann gänzlich eingestellt werden, da ihnen durch Vorhandensein von alternativen Nahrungsoptionen keine Existensbedürfnisversorgung mehr zugesprochen werden kann.
- Die Jagd sowie die Angelei findet seine Legitimation als Zweck der Hege zu Aufrechterhaltung der Balance der Artenvielfalt.
- Die Tötung eines Fisches als reine Nahrungs
option ist ähnlich verwerflich zu betrachten wie angeln aus reinem Vergnügen, beide Motivationen sind Luxusbedürfnisse. Bei der Fischentnahme verliert der Fisch sein Leben, während bei reinem C&R Stress (Schmerz wissenschaftlich unwarscheinlich) und Hakmortalität die Folgen sind.
Hatte da jemand 70% beziffert
Die Median der Hakmortalität von 17 Fischarten und 2 Hybriden in Studien beträgt nach der Zusammenfassung von
Huhn, Airlinghaus, Wolter 7,8%, bei einer Mortalitätsvarianz von 0%-88%, sprich da fließen Zurücksetz-Bedingungen jenseits von Gut und Böse mit ein!
Wie kommt man aus der Misere raus?
Grundliegend müsste die Menscheit nach 5) dessen Population und Organisationslevel auf das Niveau der Antike zurücksetzen um interartliche Konkurrenz genügend zu minimieren.
Da wir das nicht können sowie wollen, ist ist diesem Fall der nächste Schritt die Einstellung der Nahrung von toter tierischer Kost.
Das wäre zwar machbar, will die Bevölkerung, die Industrie sowie die Anglerschaft aber nicht. Die Steigerung der Luxusbedürfnisse für alle Menschen auf diesem Planeten (länger und "besser" leben) führt grundliegend zur Kollision mit Tier und Umwelt und ist in der westlichen Lebensweise verankert.
Es handelt sich also um bewusst angestrebte Bevorzugung von Luxusbedürfnissen gegenüber der Schonung anderer Arten.
So skurril es sich anhört, ist dies ein völlig natürlich unvermeidbarer Prozess beim Struggle for Organization und Verbeitung arteigender DNA einer Population, die keinen begrenzend limitierenden äußeren Faktoren ausgesetzt ist, scheinbar unabhängig von der Intelligenz der Teilnehmer.
Ich persönlich bin nach Aufkommen und Verarbeitung des Zwiespalts durch das Hobby Angeln dazu übergegangen die Umstände, welche ich selbst ohnehin nicht ändern könnte, so zu akzeptieren, wie sie mir auf der Erde unvermeidbar erscheinen. Würde ich etwas ändern wollen, hätte ich nicht Biologie studiert, oder wäre einer Naturschutzinstitution begetreten, sondern hätte Wirtschaft studiert und die Positionen angepeilt, welche die Hebel und Ruder unserers Lebens bedienen.
Der Verzehr von Fleisch oder Fisch dient meinem Genuss, Tofu und Soja schmecken mit schlechter, wenn ich angeln gehe, angle ich nicht unbedingt gezielt zur Hege auf Döbel, Brachsen oder was gerade abgeschöpft werden sollte, sondern so, wie es mir Spaß bereitet. Fische entnehme ich gezielt dann, wenn ich Lust auf Fisch habe, oder ein Fisch nicht lebensfähig zurückgesetzt werden kann. Beim Zurücksetzen können Hegeaspekte vorhanden sein.
Die Entnahmementalität von Anglern und Fischern betrachte ich dann als störend, wenn mal wieder völlig ungezügelt die Ressource Fisch entnommen wird, dessen Bestand (Mit)Grundlage unseres Hobbys ist.
Zwischen Anglern, die vernünftig mit der Ressource Fisch umgehen, ganz gleich ob sie völlig zum Spaß angeln, oder den Fisch als Nahrunsoption töten, unterscheide ich nicht ethisch, sondern störe mich dann daran, wenn mir maßlose Entnahme oder unreflektierte Legitimationsargumentationen begegnen, welche zusätzlich ein Tierschutzgesetz mitverzerren, dessen Bestand nur noch bröckelnde Fassade ist. Letzteres war Hauptgrund für diesen Beitrag. Dies war men letztes Posting in diesem Thread.
Gruß, Illex.