Hallo Zusammen, Hallo Allgäukollegen,
Nachdem zeefix schon einen kleinen Einblick in unser Treffen gegeben hat und Tschensen das perfekte „Warmup“ abgeliefert hat hier nun mein Bericht:
Ich bin erst am Freitag Abend zum gemütlichen Grillen angereist, und Dank zeefix’s Draht zu „seinem“ Aufseher hatte ich Grill und Kohle sowie eine gut gefüllte Kühlbox mit dabei. Ich war um 19:30 am Wasser, die Kollegen Tschensen, sein spontaner Angelladen-Bekannter und zeefix waren schon auf dem See und wie zu hören war hatte Tschensen ja schon ordentlich vorgelegt. Das spornte uns alle für den eigentlichen Tag, den Samstag, natürlich so richtig an. Ein paar Bekannte von zeefix waren am Bootsanleger auf Barsche unterwegs und konnten auch einen kleinen Barsch fangen. Ich war so was von heiß auf den Rottachsee, und ich glaub das ging nicht nur mir so.
Aber als aller erstes Stand der gemütliche Teil an. Zeefix und Tschensen gingen vor Anker, ein paar Köfi-Ruten landeten im Wasser und ich habe den Grill startklar gemacht. Es blieb Zeit für nette Gespräche, während die Steaks und Würste ein wenig schwitzen durften. Das Wetter war Weltklasse für einen Grillabend am Ufer, das Bier schmeckte hervorragend (denen die nicht mehr fahren mussten) und so fachsimpelten wir über die perfekte Ködergröße (inch oder cm?), Ruten, Rollen, usw. Die Barschkollegen kamen auch noch auf einen Plausch vorbei und sie wurden von uns natürlich nicht auf dem Trockenen stehen gelassen.
Leider ging bei Tschensen und seinem Bekannten nichts außer Krebsen an die Köfis und auch zeefix zupfte seine Gummis umsonst durchs Wasser. Er hat es aber auch nur auf ein paar Würfe versucht, wir mussten ja schließlich auch noch die Taktik für Samstag besprechen. Gott sei Dank hatte wenigstens Tschensen noch die Idee, auch vom Grillen ein Foto zu machen, wir hätten das sonst glatt verpennt.
Da eine kurze Nacht bevorstand haben wir unsere Runde dann so gegen 23:00 aufgelöst. Tschensen und ich blieben ja vor Ort und den Vorteil haben wir natürlich ausgenutzt und ein letztes Gute-Nacht-Bier geöffnet. Am Nachbarufer war noch irgendein Fest im Gange und die Musik wurde gegen später immer besser, was aber vielleicht auch am Bier gelegen hat. Wäre Tschensens Boot in Reichweite gewesen, wer weiß wo wir noch gelandet wären.
Pünktlich am nächsten morgen um 5:15 stand ich auf und als erste Handlung gabs nen lauwarmen Kaffee. Aber besser so als kein Kaffee. Kurz danach ab ans Ufer und vor lauter Vorfreude gleich mal das Boot geslippt. Tschensen und sein Kumpel düsten schon mit dem „Kapitalenschreck“ vorbei, auf in Richtung der (vermuteten) Fangründe. Den Kommentar: „Bei mir an Bord gibt’s heißen Kaffee“ ignorierte ich mal. Wenig später trafen zeefix und sein Bootskumpel sowie mein „Ruder- und Anker“-kollege Pablo ein. Dazu später noch mehr. Ich hatte schon mein Gerödel parat gelegt und war etwas verwundert, dass im Boot recht viel Wasser stand. Das war mir beim slippen gar nicht so aufgefallen, aber vielleicht stimmte ja das „Bier-Kaffeeverhältnis“ bei mir noch nicht so wirklich. Als ich dann zeefix nach ner Schöpfkelle fragte grinste er sich nur einen und meinte: „Typischer Anfängerfehler“. Ich hatte vergessen, dass die Leihboote einen Ablaufhahn haben, den man vorm slippen zudrehen sollte. Na ja, Fehler behoben, Gerödel und Anker ins Boot, Pablos Gepäck dazu und wir waren abfahrbereit. Noch die letzten Tipps unseres Lokalmatadoren und „Guides“ zeefix eingeholt und los gings auf den See.
So verging der frühe Morgen recht beschaulich, und bei uns im Boot war kein Kontakt zu verzeichnen.
Hier ein paar Impressionen:
Sogar der Biber gab uns die Ehre:
Bei Tschensen und Kollege gabs wenigstens ab und zu nen Anfasser auf die Gummis und/oder Dropshot, aber auch nichts verwertbares. Bei zeefix im Boot sah es ähnlich wie bei Pablo und mir aus. Es war recht windstill, leicht bewölkt und zum Fischen eigentlich ein Traum. Dann empfahl uns zeefix uns langsam vorwärts zu fischen und etwas Strecke zu machen, die Fische mussten gefunden werden. Und er fand sie! Pablo und ich waren noch am Schleppen vom einen zum anderen Platz als wir zeefix mit gekrümmter Rute sahen: Fisch oder Hänger?
Sein Kumpel machte den Kescher bereit, also Fisch! Geil, wir freuten uns riesig und als er im Kescher war, war es sicher: Wir durften einen der berüchtigten Rottachzander sehen.
Dickes Petri an zeefix, der war wohl verdient! Der Köder war ein… Den Spar ich mir jetzt lieber, auf jeden Fall ein echter „Klassiker“.
Das war der Schub für die Motivation, den wir jetzt nötig hatten und konzentriert gings weiter. Die Fische standen tiefer als erwartet, und während zeefix zum kurzen Zwischenstop Richtung Kiosk Petersthal aufbrach wollten Pablo und ich die Gunst der Stunde nutzen, denn wir konnten auch beobachten dass fast zeitgleich mit zeefix ein Hecht beim Schleppen erwischt wurde. Es deute viel auf eine Beißphase in dem Bereich hin, aber wir schafften es trotzdem völlig ohne Biss zu bleiben. Da wir diesmal aufs Ankern verzichteten fanden wir uns schließlich irgendwann wieder ganz im Ostteil des Sees, denn frischer – böiger Westwind war mittlerweile aufgekommen. Es wurde jetzt allerdings mal Zeit für mich, einen Zwischenstopp bei einer der öffentlichen Toiletten ein zu planen und es blieb uns nichts weiter übrig als gegen den Wind an zu kämpfen Richtung Petersthal.
Wir waren kurz vorm Ziel, der Kiosk kam langsam in Sichtweite, da kam uns zeefix entgegen. Er hatte seinen Stopp bereits beendet, und war frisch gestärkt auf dem Weg zu neuen Taten. Ich war am rudern, als sich plötzlich meine Sportex ordentlich verneigte und die Bremse sogar leicht ansprach. Wir rechneten alle zuerst mit einem recht guten Fisch, doch nach ein paar Sekunden Drill war klar, ein Riese hing nicht an der anderen Seite.
Aber wir haben uns tierisch gefreut über den ersten Fisch im Boot. Beim Bootsangeln ist so ein Fang ja echtes Teamwork und die Hälfte gebührt eigentlich Pablo. Danke fürs Überreichen der Rute und die schönen Bilder.
Während unserer kleinen Pause frischte der Wind immer mehr auf. Wir beschlossen, den Bereich in dem der Hecht gebissen hatte noch etwas intensiver zu befischen und gingen über ca. 4m Wassertiefe vor Anker. Klar, das war nicht der Zanderhotspot Nr. 1. Pablo band sich ein DS-Rig und gegen einen schönen Barsch hätten wir auch nichts einzuwenden gehabt. Es gab auch ein paar Nachläufer, bei denen auch ein paar bessere Barsche dabei waren und einen zaghaften Biss aufs DS, aber dann begann es richtig zu stürmen und zu schütten. Das nächste Bild ist noch so kurz vor dem richtigen Wolkenbruch entstanden und man sieht mir die Begeisterung an. Ich hatte irgendwie am morgen den Kopf nicht recht bei der Sache und meine Regenklamotten lagen im Auto, ca. 1km gegen den Wind.
Zeefix nutze das Unwetter und brach mit seinem Kumpel ab, aber er hätte eh zum Arbeiten gemusst. Lange dauerte der Regen nicht und danach war es wieder schön. Pablo und ich beschlossen uns nochmals die Angelstellen des Vormittags, wo auch der Zander gebissen hatte, vorzunehmen. Tschensen musste seinen Kollegen am Parkplatz absetzen und wollte auch wieder zu uns stoßen. Der Wind hatte merklich nachgelassen und so konnten wir die Stellen wieder gut mit unseren Gummis beangeln. Nur der Erfolg blieb weiterhin aus. Beim Bootversetzen schleppten wir immer, um ja keine Chance zu verpassen. Wir überlegten also, welche Köder es richten sollten, ich montierte einen Rapala Super Shad Rap für Hecht, Pablo einen interessanten Spinner, den er auf der Aqua-Fisch gekauft hat. Pablo war der Mann am Ruder, ich warf die Ruten aus und los gings. Pablo hatte das Gefühl er käme beim Rudern nicht wirklich vorwärts, und ich entgegnete dass das täuscht. Einige Meter später sagte Pablo dann, das Boot ziehe auch immer so nach rechts, und in dem Moment viel es mir siedend heiß ein: Der Anker! Morgens war Pablo der Ankermann und ich am Ruder und jetzt hatten wir getauscht. Ich habe meinen Betonklotz zwar zu Wasser gelassen, aber das Liften vergessen. Respekt, Pablo hat trotzdem einige Meter gemacht und der rechte Arm sieht jetzt sicher aus wie bei Arnold Schwarzenegger. Gut, da hatte auch der Wind seinen Anteil daran.
Nach dem „Ankergate“ schleppten wir weiter, als sich plötzlich meine Rute erneut verneigte. Biss oder Grundkontakt? Ich war noch nicht ganz sicher, da schlug Pablos Rute aus, er griff sie sich geistesgegenwärtig und tatsächlich: Fisch! Zur Belohnung durfte jetzt auch Pablo einen Barsch ins Boot holen. Yes, beide entschneidert!
Mittlerweile war wieder ordentlich Wind aufgekommen und wir angelten erneut im Ostteil des Sees. Tschensen war in Sichtweite, aber zu ihm rudern war uns zu anstrengend gegen den Wind. Wir wollten noch mal das anderere Ufer befischen und entschieden uns den See zu überqueren. Junge junge wir hatten jetzt richtig Seegang, teilweise schwappten die Wellen fast so hoch wie die Bordwand.
Die geplante Linie konnten wir jedenfalls nicht mal annähernd halten so verdriftete uns der Wind. Wir vermuteten eigentlich auf der anderen Seite etwas weniger Wellen, was sich aber als Trugschluss raus stellte. Da es teilweise auch schon gedonnert hatte entschlossen wir uns wenigstens mal in die Nähe des Bootsanlegers zu rudern, damit der Weg im Fall der Fälle nicht so weit wäre.
Beim Hochschleppen sahen wir, dass ein anderes Boot einen richtig schönen Hecht im Drill hatte. Da wird zum magischen Meter nicht viel gefehlt haben. Bei uns ging nichts mehr, ab und zu schlugen die Ruten zwar aus, aber vermutlich war das nur Grund- oder Krautkontakt. Kurz vorm Bootsanleger versuchten wir es noch an einigen überhängen Büschen auf Barsche, aber auch hier ging nichts mehr an die Köder. Mir ging es dann auch nicht mehr so gut, ich hatte Kopfweh und mir wurde schlecht. Ich glaube fast, das war echt eine leichte Seekrankheit, denn zu Hause wurde es dann schnell wieder besser. Der Wind hatte jetzt zwar wieder nachgelassen, aber nahendes Donnergrollen ließ uns dann doch den Entschluss fassen, den Angeltag zu beenden. Tschensen musste noch den ganzen See hochpaddeln, aber auch er war fast zeitgleich mit uns am Bootsanleger.
Viel zu schnell war der geile Tag wieder mal rum.
Fazit: Tschensen hat am Freitag ordentlich vorgelegt, ging aber am Samstag leider leer aus. Zeefix machte mit dem Zielfisch den Fang des Tages, Pablo und ich konnten beide entschneidern. Weniger erfolgreich waren die Mitangler bei Tschensen und zeefix im Boot, aber wir hoffen auch Ihnen hat unsere Allgäurunde gefallen. Wir freuen uns über jeden Mitstreiter in der Mission „Zander im Allgäu“. Wir waren zufrieden, auch wenn wir uns Steigerungsmöglichkeiten offen gelassen haben.
Eins können wir mit Sicherheit sagen: Das wird wiederholt und ihr hört sicher wieder von uns!