Hallo,
ich denke hier ist schon fast alles gesagt.
Es gibt kein Gewässer, dass für Karpfen, Graser und Forellen gleichzeitig geeignet ist.
Wie kann man einen vernünftigen Besatz machen, ohne zu wissen wie der Bestand ist?
Unter Umständen hat sich schon eine spezielle Lebensgemeinschaft gebildet. Da muss dann bestimmt kein Rotauge rein.
Regenrückhaltebecken sind oftmals extreme Lebensräume.
Der Tipp, die chemischen Werte im Gewässer zu ermitteln, ist gut gemeint, bringt in diesem Fall aber nichts.
Chemische Proben, geben nur einen momentanen Wert an.
Du machst deine Messung am Morgen und ermittelst einen Sauerstoffgehalt von 100 %. Am Nachmittag schwemmt dir ein Gewitter jede Menge org. Material in das Gewässer. Während du dich zu Hause über das tolle Ergebnis freust, hast du eine Sättigung von 10% und keinen lebenden Fisch mehr.
Egal wie die Werte im Mittel sind, ein schlechter Tag reicht.
In Fließgewässern arbeitet man daher mit dem sogenannten Sapprobienindex. Dabei zählt man die im Wasser lebenden Kleintiere. Je mehr empfindliche Arten ich fange, desto besser ist der Wert.
Wenn ich eine große Steinfliege finde, beweist das ja, dass es im letzten Jahr keinen Tag mit Werten gab, die eine Steinfliege nicht überlebt hätte.
Ich habe dann eine langfristige Aussage.
Das ist in einem stehenden Gewässer aber nicht anwendbar.
Daher ist es extrem wichtig, sich den Bestand anzuschauen. Wenn dort kein Fisch oder nur Giebel und Blaubandbärbling drin sind, solltest du gewarnt sein.
Man soll es nicht glauben, aber es gab schon Fische in Gewässern, als noch kein Angler welche ausgesetzt hat.
Besatz ist immer nur eine Möglichkeit einen Bestand aufzubauen und meistens die schlechteste aber halt immer die einfachste.
winde