Also, ich war an der Kyll in Gerolstein am letzten Wochenende, 9. - 11. 10.09. Bedingung ist für eine Erlaubnis, dass man 2 Übernachtungen nachweist. Fliegenfischen ausschließlich! Dann darf man eine Karte für Los 1 lösen, die 16,00 EUR pro Tag kostet. Ich hatte vor einigen Jahren dort mal gefischt, schöne Strecken, die auch annehmbar zu beangeln waren. Diesesmal musste ich feststellen, dass sich die Lose geändert hatten. Die Kyll, ein sicherlich wunderbarer Fluss, ist im Bereich des Loses 1 wenig bis überhaupt nicht zu befischen. Auf fast der gesamten Strecke sind die Ufer derart dicht bewachsen, dass man noch nicht einmal mit Warstiefeln ins Wasser kommt. Sträucher, umgefallene Bäume und Schlinggewächse machen einem das Leben schwer. Steht man im Wasser, ragen die Bäume so weit über das Wasser, dass ein halbwegs vernünftiger Wurf nicht mehr möglich ist. Rollwurf ist angesagt, aber auch da harpert es, weil die Zweige teils so niedrig über das Wasser ragen, dass man die Rute kaum heben kann. Mein Freund, mit dem ich gemeinsam an der Kyll war, war auch nicht begeistert, er fing am ersten Tag (nach seinen Angaben) 5 kleine Bachforellen, ich eine, die gerade einmal handlang war. Am nächsten Tag hatte ich eigentlich keine Lust mehr, ans Wasser zu gehen, meinem Freund zuliebe, der mir zum Geburtstag das Wochenende geschenkt hatte, ging ich doch mit. Zunächst versuchte ich mich im Bereich der Brücke, die sich nach Beginn des Loses befindet, dort war as Wasser aber so niedrig, dass ich es für ausgeschlossen hielt, dass hier Fische zu fangen waren. Also fuhr ich zu der sich am Ende des Loses befindlichen Kläranlage. Dort hatte ich am Vortag die Miniforelle gefangen. genau im Bereich der Kläranlage wir sauberes Wasser in die Kyll eingeleitet, das mit wirklicher Vehemenz. An dieser Stelle habe ich mein Glück versucht, zunächst ca. eine halbe Stunde, bis ich auf die Idee kam, dass aufgrun der starken Einleitung das Flussbett stark ausgespült sein musste. Ich habe daher eine gut beschwerte Nymphe, roter Körper, gefischt. Und siehe da, ich hatte einen Biss. Der ruckende Drill ließ mich zunächst rätseln, aber schnell zeigte sich, dass ich einen Barsch gefangen hatte! Richtig feist war der Kerl, aber nicht gerade das, was ich erwartet hatte. Ich habe dann auf eine von mir selbst gebundene Nymphe (Körper aus den Haaren meiner Kinder, Sommerhaar) umgestellt. Die ersten Würfe waren erfolglos. Erst als ich einen Bleidraht eingewickelt hatte und die Nymphe lange absinken ließ, hatte ich einen Biss. Und was für einen!!! Ganz lange ließ sich der Flossenträger nicht sehen, ich habe, bedingt durch das 15'er Vorfach, die Sache nicht forciert. Dann aber zeigte sich meine Beute: Es war ein kapitaler Döbel, den ich nachgemessen habe, weil ich gleich freiließ. Aber schwer war der Kerl und makellos beschuppt, richtig goldig. Danach fing ich noch 3 Barsche auf wiederum einer roten Nymphe.
Fazit: Die Kyll im Bereich Gerolstein, Los 1, ist für mich erst einmal gestorben. Wenn eine 2,5 km Strecke auf weniger als 1/4 zu beangeln ist, ist das nichts für mich, Anfänger werden hier das Angeln gleich aufgeben. Die Strecke vornehm als "schwierig" zu bezeichnen, mag die Hochachtung derer, die sich so äußern, als Experten steigern, die haben aber entweder keine Ahnung oder wollen sich profilieren. Kommt auf dasselbe hinaus, Jacke wie Hose. Ich fische mit der Fliege seit fast 30 Jahren, ich bin ganz einfach so unverschämt, mir anzumaßen, ein Gewässer einzuschätzen.
In der Pension, in der wir übernachteten, wurde uns erzählt, dass auch (über die Pension) andere Strecken beangelt werden könnten, das war uns aber nicht möglich, da wir bereits vorgebucht hatten.
Wer trotzdem Näheres wissen will, kann mir eine Nachricht schicken.