Ansitz in Möttau ....
Hallo zusammen,
seit Wochen ist für mich der Möttauer Weiher das samstägliche Angelgewässer. Wie ich bereits zur vergangenen Woche berichtetet, hatte ich dort einen Aalbiss auf Wurm am hellichten Tag und im Freiwasser.
Nun gut, dachte ich mir am Freitag Abend, dass wiederholen wir doch und können dann das Räucherrohr mit Aal füllen. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Der Tag begann eigentlich schon viel zu spät. Um 10:00 dort angekommen, kam als erstes die Telerute dran. 25er mono Hauptschnur, Laufpose, 14er Haken und zwei frische Maiskörner (nicht aus der Dose). Ich dachte einfach
: Warum soll ich gleich die ganzen Würmies verballern, machst erst mal bisschen den Friedfischen die Nase lang. Rute ausgeworfen und an die Montage meiner Berkley gegangen. 25g Sbiro und Tauwurm ....... raus damit. Der erste Biss kam dann gut 30min später, wie nicht anders erwartet natürlich ein Barsch. Knapp 10cm und den Haken komplett verschluckt. Naja dachte ich mir, das kann ja heiter werden. Und so war es dann auch, mit neuem Köder 2 Minuten später der nächste Biss. Was soll ich sagen wieder ein Barsch diesmal knapp 20cm. Inzwischen habe ich mit meinem Angelnachbar etwas Konversatzion betrieben, er hatte bis dahin 4 Abrisse auf Kapfen und zeitweise geschimpft wie ein Rohrspätz. Ich nahm es schmutzelnd hin und ging zurück zu meinem Gerät. Hatte dann, wieder am Platz angekommen, den nächsten Barsch am Wurmhaken. Kaum, dass ich diesen gelöst und den neuen Wurm aufgespießt hatte, ging der Freilauf an der Telerute los.
Der Mais hing bis dahin schon gut 2 1/2 Stunden im Wasser. Ich mit einem Satz zur Rute und mal kurz angeruckt. Der Run ging weiter und ich hatte schon die übelsten Befürchtungen, dass mir die Schnur reißt. Auf wirklich große Burschen war ich überhaupt nicht eingestellt. Ich rief zu meinem Nachbarn herüber, ob er mit behilflich sein könne. Er hatte schon einen leisen Verdacht, dass es was verdammt großes sein könne. Und stellte dabei auch noch fest, dass mein Kescher eigentlich etwas klein sei. Nun gut, ich drillte weiter und hatte Ihn fast in Ufernähe. Mein Nachbar kam mit dem Kescher und wir sahen gemeinsam den Fisch: Ein Prachtexemplar von einem Schuppenkarpfen. Er vermutete, dass es sich um einen 36-Pfünder hadeln könne. Fast zum greifen nahe am Ufer, setzte der Kolle den Kescher an und mit einem gewaltigem Ruck befreite sich der Karfen und schwamm davon. Beim nächsten mal weiß ich es besser, worauf ich achten muss: Bremse lösen und abziehen lassen, bis er müde ist.
Die Sache ging dann noch weiter: Es dauerte keine 5 Minuten, da gin die Bissanzeige meines Nachbarn und nach kurzem Drill hatte er den gleichen Karpfen am Haken. Resultat, gut 70cm und 30 Pfund. Ein wunderschöner Kerl. Dieser hatte jedoch noch die Montagen anderer Angler an einem weiteren Haken im Maul und es sah wirklich nicht toll aus. Entzüdete Lippe, ein riesen Schurkäuel und daran noch ein 100g Grundblei, welches sich eigentlich beim Abriss hätte lösen sollen, wenn der Tolle Hecht von Angler es nicht mit Schnur zugebunden hätte. Erste Klasse Herr Kollege !!!
Mein Nachbar hat dann noch den Karpfen verarztet (Wunddesinfektion) und nach dem shooting wieder eingesetzt. Respekt vor diesem Kollegen !!!!
Das Ganze war gegen 16:00 Uhr und dann kam der große Regen. Fast eine halbe Stunde schüttet es aus Eimern und ich natürlich wieder Barsche an der Wurmmontage
!!
Der Regen ließ nach und ich machte einen neuen Wurm startklar. Wurm raus und kurz darauf den ersten Zupfer, den zeiten und ich bissel eingeleiert und Anhieb. Die Berkley biegte sich durch und ich dachte schon: Nicht schon wieder so ein Brummer, denn auf der Berkley habe ich "nur" eine Spinnrolle auch mit 25er Mono. Ich ganz langsam gedrillt und immer wieder kurz Leine gegeben. Ich rief wieder meinen Nachbarn und er eilte zu mir, fragte kurz was dran sei, und da ich nur einen stachelige Rückenflosse sah und der Fisch ziemlich groß war, sagte ich nur vieleicht ein Zander. Pustekuchen, der Fisch legte sich em Ufer kurz auf die Seite und es kam eine wunderschöne Schleie zu Vorschein. Mein Nachbar war total begeistert und wir kescherten Sie dann raus. Ergebnis: 45cm und 3 Pfund. Die Schleie habe ich dann auch mit nach Hause genommen und hängt gerade fertig im Räucherrohr.
Wieder einen neuen Wurm dran und nochmal rausgeworfen. 10 Minuten später das Gleiche von vorne. Erst ein, zwei Zupfer und nach dem anleiern ein durchbiegen der Rute. Nach kurzem Drill kam die zweite Schleie zum Vorschein. Diese habe ich gelandet und abgehakt. Der Sohn meines Nachbarn (7 Jahre) war bei mir, um bissel Spinnfischen zu üben. Ich fragte Ihn, was ich mit der Schleie machen sollte. Erst zuckte er verlegen mit der Schulter, dann aber nach meiner Frage, stimmte er zu, die Schleie wieder in die Freiheit zu entlassen. Sie hatte knappe 40cm und 2 1/2 Pfund. Der Kleine ist dann gleich zu seinem Papa gelaufen und hat Ihm von dem Fang berichtet.
Kurze Zeit später kamen noch weitere Angelkollegen, von denen ich dann erfuhr, dass seit über 5 Jahren keine Schleie mehr an diesem Gewässer gefangen wurde. Meine Begeisterung darüber war natürlich noch gigantischer, als der eigentliche Fang. Gegen 21:00 habe ich dann die Zelte abgebrochen und bin nach Hause gefahren.
Und mal ganz davon abgesehen: Ich war auf Aal unterwegs und hatte einen solch tollen Beifang
.
Liebe Grüße
Micha