Ergänzungen zum Heuchelheim-Badesee:
- geschichteter Baggersee mit Badebetrieb
Größe: 8,8ha
Größte Tiefe: 11,6m
Gewässergüte: mesotroph
Ist der 25ha große See evtl. der
Jutenhofener See? (s. Anhang)
Untersuchungsrahmen:
Im Rahmen der Überwachung von Oberflächengewässern wird der Heuchelheimer-Badesee (neben
der Autobahn bei Heuchelheim) alle zwei Jahre untersucht. Die letzte Untersuchung erfolgte 2003. In
der Regel werden einmal während der Frühjahrszirkulation und dreimal innerhalb der sommerlichen
Vegetationsphase Proben genommen.
Trophie-Bewertung:
Der Heuchelheim-Badesee wird als stabil geschichteter Kiessee entsprechend der LAWA-Richtlinie
„Baggerseen“ bewertet. Er kann aufgrund seiner Morphometrie potentiell den bestmöglichen trophischen
Zustand (oligotroph) erreichen. Ermittelt wurde im Durchschnitt der Jahre wie auch 2004 ein
guter mesotropher Ist-Zustand. Somit hat der See mit der Bewertungsstufe 2 den zweitbesten Wert auf
der 7-stufigen Skala erreicht.
Tiefenprofil-Untersuchungen:
Während der sommerlichen Stagnationsphase konnte anhand von vertikalen Messungen 2001 im Heuchelheim-
Badesee ab einer Tiefe von 3 Metern ein Sauerstoffdefizit festgestellt werden. In einer Tiefe
von 4 bis 5 Metern beginnt die, in den meisten Seen übliche, praktisch sauerstofflose Zone. Die Temperatur-
Sprungschicht (Metalimnion) befand sich in einer Tiefe zwischen 3 und 5 Metern. Der pHWert
steigt von pH 7,2 in 4 Meter Wassertiefe auf pH 8,97 in ein Meter Wassertiefe an.
Besonderheiten, Empfehlungen:
Der Heuchelheim-Badesee wird zum überwiegenden Teil von einer Wasserski-Anlage genutzt. Die
Überprüfung des Sees wird hierdurch stark erschwert, da weite Teile des Sees nicht mehr mit dem
Boot befahren werden können. Ein kleiner Teil (das östliche Ufer) wird zudem von Badegästen und
andere Uferteile (das Südufer) zum Angelsport genutzt. Der Heuchelheim-Badesee hat trotz dieser
sehr intensiven Nutzung in der oberen Wasserschicht eine recht gute Wasserqualität. Das größte Problem
bereitet die mächtige sauerstofflose Zone bereits ab einer Tiefe von 4 Metern, die im Sommer das
gesamte Hypolimnium einnimmt und auch in das Metalimnium hineinreicht.
Trotz der meist geringen Chlorophyll-Gehalte wurde 2003 zeitweilig ein hoher Blaualgen-Anteil der
Gattung Mikrocystis festgestellt. Bei steigenden Chlorophyll-Gehalten kann es zu einer kritischen
Entwicklung kommen, da einige Arten dieser Gattung beim Absterben das Mikrocystin-Toxin freisetzen
können. Bei sichtbar starken oberflächlichen Aufrahmungen dieser Blaualgen ist eine Gefährdung,
auch der Wassersportler, nicht mit 100 %iger Sicherheit auszuschließen. Außerhalb dieser Aufrahmungszonen,
im freien Wasserkörper, ist jedoch keine kritische Mikrocystis-Konzentration zu erwarten.
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Quelle: Hess. Landesamt für Umwelt und Geologie, Hess. Gütemessprogramm - Seenuntersuchungen 2004
http://www.hlug.de/medien/wasser/badegewaesser/dokumente/Seen_2004Jahresbericht_060828.pdf
Mit freundlicher Genehmigung des HLUG. Dafür unseren Dank ...