Moinsen!
In früheren Zeiten hat man mit Bambus-, Pfefferrohr - oder Tonkingrohr-Ruten gefischt, die mit primitiven Nottinghamrollen u. Schnur aus geflochtenem Pferdehaar bestückt waren. Auch mit solchem Gerät wurden Fische gefangen u. das nicht zu knapp. Selbst dieses nach heutiger Anschauung völlig primitive Gerät kostete damals sein Geld, weshalb viele minder gut Betuchte, die aber auch vom Angelvirus befallen waren, sich Ruten aus Haselnuß oder Weide schnitten. Die Pose war ein zugeschnittener Flaschenkorken mit einem Zahnstocher oder Federkiel. Einzig Schnur u. Haken kosteten ein paar Pfennig. Auch damit wurden Fische gefangen. Wenn man diesen Anglern erzählt hätte, daß man später einmal für eine gespließte Rute zwischen 1500 u. 2000,-Euronen ausgeben würde, hätten sie einen für verrückt erklärt u. gefragt, wozu in aller Welt man soviel Geld für eine Angelrute ausgeben sollte, da sie doch in den Büschen wachsen.
Ich will damit sagen, daß es selten am Gerät liegt, ob man Fische fängt oder auch nicht. Da stimme ich mit Perikles überein: Es kommt mehr auf den an, der hinter dem Gerät steht.
Ein völliger Anfänger nun gar würde vermutlich den Unterschied zwischen einer Rute für 30,-€ oder einer für 300,-€ kaum bemerken, so ist es denn auch nicht mehr als in Ordnung, wenn er mit billigem Gerät beginnt, um erst einmal Erfahrung zu sammeln. Wenn er diese dann besitzt u. weiß sein Gerät einzuschätzen, wird er sich - das nötige Kleingeld vorausgesetzt - sicher auch nach qualitativ besserem Gerät umsehen.
Jemand beispielsweise, der mit dem Fliegenfischen anfängt, wird mit einer Rute für 800,-Euro u. einer Rolle für 300,-€ von Sage oder Heger auch nicht mehr fangen, als mit dem Set eines No-Name-Herstellers.
Wie schon gesagt: Das Gerät spielt für den Erfolg nicht die Hauptrolle, sondern Können u. Erfahrung dessen, der es führt.
Gruß
Eberhard