Hallo Mattes
Nur kurz,weil mich nen Darmvirus im Moment fast dauernd außer gefecht setzt.
Hab mich mal ein wenig für Dich schlau gemacht.
elektrofischerei fällt ja wegen der tiefe flach. stellnetze sind zu aufwendig. den fanglisten zu trauen mag ich nicht, weil bei weitem nicht jeder notiert, was er fängt und viel releast wird und somit nicht erfasst ist.
Damit schließt Du ja im Vorfeld fast alles aus,was eine gute Bestandsausnahme ermöglicht.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe,ist dein Bestreben,das Gewässer im Laufe der Zeit so aufzubauen(Fischbestand),das es zum Gewässertyp passt und sich mal möglichst selber trägt,Besatz dann wenn nötig.
Als erstes solltest Du dir einen Überblick über den Gewässertyp (und damit über die potentiell natürliche Fischfauna) verschaffen und anschließend eine Fischbestandsaufnahme (IST-Zustand) durchführen. Auf dieser Basis kann dann entschieden werden, welche gewässertypischen Fischarten sinnvoll gefördert werden können / sollen.
Dazu ist z.B. vom Anglerverband in Sachsen-Anhalt eine Broschüre erhältlich, die mit einfachen Mitteln eine Zuordnung des Gewässers zu einem bestimmten Gewässertyp gestattet und Hinweise zur potentiellen gewässertypischen Fischfauna sowie zur Notwendigkeit / Möglichkeit der Förderung der Fischbestände gibt.
Bezüglich der Broschüre wende Dich am besten an Herrn Ritzmann (Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e.V., Mansfelder Str. 33, 06108 Halle/Saale).
Zur Fischbestandsaufnahme.
Solche Untersuchungen sollten ausgebildete Fachleute durchführen, die über entsprechende Gerätschaften und das wissenschaftliche Know-how für die Auswertung verfügen.
Dazu ist eine kombinierte Befischung mit verschiedenen Fanggeräten (E-Gerät, Multimaschenstellnetze) erforderlich, mit der der Fischbestand in den verschiedenen Gewässerbereichen (Uferzone, Freiwasser, Gewässergrund) repräsentativ erfasst werden kann.
In NRW ist das die Fischereiforschungsstelle in Albaum (Bezirksregierung Arnsberg, Dezernat 51, Gewässerökologie und Fischerei in Nordrhein-Westfalen, Heinsberger Str. 53, 57399 Kirchhundem-Albaum).
Sie übernehmen solche Dinge für Euren Verein,wenn Ihr einen Auftrag erteilt.
Das IfB ( Institut für Binnenfischerei) in Potsdam würde das für Euch auch übernehmen,habe ich heut erfahren.
Fangstatistiken helfen auch,sofern Sie gut geführt wurden.Leider oftmals nicht der Fall.
Albaum in NRW ist vielleicht preisgünstiger,da die Anfahrt je wesentlich kürzer ist.
Danach stellt sich dann die Frage des Bewirtschaftungsplanes.
Im Vergleich des IST-Zustandes (Fischbestandsaufnahme) mit dem Entwicklungsziel (potentiell natürliche bzw. gewässertypische Fischfauna) lassen sich dann mögliche (und sinnvolle) Bewirtschaftungsmaßnahmen ableiten und ggf. ein Besatzplan erstellen. Besatz ist dabei nur eine und nicht unbedingt die beste Option.
Denn eins ist klar,ohne klare Vorstellungen über den Sinn und die Notwendigkeit von Besatzmaßnahmen bedeutet Fischbesatz im besten Falle hinausgeschmissenes Geld. Im schlechtesten Falle kann das Gewässer (besonders ein Kleingewässer wie dieses) erheblichen Schaden nehmen.
Zu empfehlen wäre für Dich als Gewässerwart folgende Lektüre der Broschüre: "Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen" (zu beziehen über den Verband Deutscher Sportfischer e.V. Siemensstraße 11-13, 63071 Offenbach am Main).
Wenn Euer Verein darüber hinaus eine fachkundige Beratung wünscht,könnt Ihr Euch gerne direkt an die Fischereiforschungsstelle Aalbaum oder das IfB in Potsdam wenden.
Hoffe es hat Dir etwas geholfen.
Einen ca.Preis für die Bestandsaufnahme Eures Gewässers,wenn es das IfB durchführen würde,hab ich.Gern per Mail.
Nicht mehr heut,mir grummelts schon wieder in der Magengegend.