Angelspezialist
Super-Profi-Petrijünger
Ich habe mir ausführliche Gedanken gemacht, ob ich mich an der Diskussion beteilige. Auch ich zähle mich zu den Karpfenanglern - das heißt in erster Linie aber nur: ich angle gerne auf Karpfen! Es beschäftigt mich schon diese dauernden Diskussionen und mir sind da einige Dinge nicht ganz klar über was und wen da teilweise genau diskutiert wird. Korrigiert mich wenn ich mich täusche, aber offensichtlich geht es doch nicht um alle Karpfenangler sondern um "Extreme", das heißt Angler die aus der Reihe/Norm fallen. Somit wäre also in erster Linie zu klären, was ist überhaupt die Norm?
Ist die "Norm" das was der Gesetzgeber vorschreibt? Ist es das was der gesunde Menschenverstand empfiehlt? Ist es eine Mischung von beidem?
Nun mal im einzelnen zu den Angriffspunkten die hier gegen Karpfenangler genannt wurden. Sind dies evtl. nur vereinzelte Beobachtungen, die nur in einer bestimmten Region oder an einem speziellen Gewässer gemacht wurden? Oder sind dies Dinge, die man eben so von anderen hört oder in Internetforen oder Zeitschriften gelesen hat? Oder sind es tatsächlich eindeutige Fakten, die man tatsächlich täglich bei jedem einzelnen Karpfenangler zu sehen bekommt?
Ich sage ganz klar: NEIN! Gehen wir doch mal im einzelnen die Angriffspunkte durch. Hier in diesem Thema sowie auch in manchen Fangberichten wurde folgendes beim "Karpfenangler" bemängelt:
- Karpfenangler füttern zuviel
Wurde vor dieser pauschalen Feststellung überhaupt nach der Gewässergröße, Gewässerart, Angeldruck und dem vorhandenem Fischbestand gefragt? Wurde nach der Anzahl Ruten und Futterstellen gefragt? Meist ist die Antwort wohl nein. Denn in dem einem Gewässer kann 1 Kilo Futter pro Tag zuviel sein, während in einem anderen, z.B. Fließgewässer mit gutem Fischbestand und geringem Angeldruck, 5 Kilo über den Tag und mehrere Futterstellen verteilt noch zu wenig sind. Es gibt Situationen wo das Futter schneller von Weißfischschwärmen oder z.B. Großbrassen gefressen wird, als dass es ein Karpfen überhaupt zu Gesicht (vor die Schnauze) bekommt. Mal von Ausnahmen abgesehen und solange gegen keine gültigen Regeln (Anfutterverbote/-maximierungen) verstoßen wird, ist diese "generelle Aussage" gegen Karpfenangler zu pauschal und unbegründet!
Symbolische Gegenfrage: Weiß der Aal-, Zander- oder Hechtangler wirklich ob seine angefütterten Makrelenstücke tatsächlich von den Räubern gefressen wurden oder ob die Fischlaiber am Grunde vergammeln? Rechnet jemand nach wieviel ein Feederangler anfüttert, wenn er seinen Futterkorb fünfzig Mal am Tag auswirft?
- Karpfenangler schleppen zuviel Gerät mit ans Wasser
Hierüber braucht man doch gar nicht zu diskutieren. Es ist jedem selbst überlassen was er für seinen Angeltrip mit ans Wasser schleppt. Schließlich bleibt der Karpfenangler meist nicht nur wenige Stunden am Wasser und muss es ja selbst schleppen - und tut damit auch niemandem weh...
Symbolische Gegenfrage: Was schleppt denn ein Meeresangler für einen fünftägigen Norwegentripp mit sich?
- Karpfenangler benutzen eine Abhakmatte
Dies ist vorbildlich und wird inzwischen auch immer mehr von anderen Zielfischanglern übernommen. Eine für den Fisch schonendere Art des Abhakens gibt es nicht, solange ein gefährlicher Uferbereich und die Agilität des Fisches nicht ein Abhaken im Wasser zulassen.
Symbolische Gegenfrage: Ist es für die vom Fliegenfischer gefangene (nassglitschige) Forelle wirklich besser, wenn sie unter Anwendung eines kräftigem Handgriffs vom Haken befreit wird?
- Karpfenangler benutzen Riesenkescher
Je größer um so besser! Wer seinen Fisch noch beim Landen aufgrund eines zu kleinen Keschers verliert und damit das Verletzen oder allmähliche Verenden des Fisches mit halber Montage im Maul riskiert, handelt doch ohne Frage weniger waidgerecht.
Symbolische Gegenfrage: Ist das Gaffen von z.B. Dorschen waidgerechter?
- Karpfenangler benutzen Karpfensäcke
Von dem abgesehen, dass ein Karpfensack nur in Ausnahmefällen und lange nicht von allen Karpfenanglern eingesetzt wird, ist es nachweislich die schonendere Art einen Karpfen zu hältern - richtige Anwendung vorausgesetzt! Ob man einen Fisch hältert oder nicht und aus welchem Grund und wie lange, hat mit dem Karpfenangeln speziell nichts zu tun, da viele Zielfischangler ihre Fische aus den unterschiedlichsten Gründen hältern.
Symbolische Gegenfrage: Ist das Hältern von fünfzig Rotaugen, Barschen o.a. gemeinsam in einem Setzkescher wirklich waidgerechter? Tut es dem sofort zurückgesetzten Hecht wirklich gut wenn er noch vom Landgang iritiert mit voller Wucht gegen das Ufergestein losschießt?
- Karpfenangler angeln ausschließlich aus dem Grund um Fotos von den Fischen zu machen
Naja, wenn ich nun mal einen Blick in unsere Fisch-Hitparade-Datenbank und in die Fangberichte im Forum werfe, so sehe ich doch bei ausnahmslos allen Zielfischanglern dass sie gerne Fotos von ihren Fängen machen. Schließlich will man den Fangerfolg mit Familie, Bekannten und Gleichgesinnten teilen und sich auch in Jahren noch an solche glücklichen Momente "bildlich zurückversetzen". Auch für Statistiken über Fischbestände, Abwuchsraten, Gesundheitszustand u.ä. können Fangfotos sehr sinnvoll sein. Dass jeder Karpfenangler seinen Fang generell wieder zurücksetzt ist ein Gerücht, dem nachweislich viele blutigen Karpfenfotos entgegenstehen. Apropos, frittiertes Karpfenfilet in Bierteig ist ein Gedicht!
Symbolische Gegenfrage: Warum wollen so viele Hechtangler zumindest ein Mal im Leben in den Boddengewässern angeln? Weil dort viele kleine Hechte zu fangen sind oder weil sie gerne Meterhechte in den Räucherschrank hängen?
- Karpfenangler wollen nur kapitale Fische fangen
Da halte ich ganz einfach entgegen: Wer will das nicht? Ist dies wirklich eine Eigenschaft was nur für den Karpfenangler typisch ist? Na ...
Symbolische Gegenfrage: Bevorzugt ein Aalangler den Fang eines 40cm-Schnürsenkels oder lieber einen 90cm-Raubaal?
- Karpfenangler sperren mit ihren gespannten Schnüren ganze Seen ab
Ok, wenn es sich um einen 50x50 Meter-Teich handelt, kann ich mir das gut vorstellen. Bei einem mehrere Hektar großen See wird ein komplettes Absperren eines Sees schwer werden. Und da zumeist mit Grundmontagen auf Karpfen gefischt wird, dürfte über der Schnur sowie rechts und links davon noch genügend Wasser übrig sein... Evtl. kann man sich auch absprechen..., Karpfenangler beißen nicht (zumindest nicht alle).
Symbolische Gegenfrage: Bringt ein Spinnfischer nicht viel Unruhe ins Wasser und befischt Wurf für Wurf teils riesige Gewässerflächen ab?
Ihr seht aufgrund meiner teils etwas aggressiv formulierten "Symbolischen Gegenfragen" dass es Diskussionsstoff bei allen Zielfischanglern gäbe. Überall in allen Angelsparten gibt es diese "gewissen Angler" die sich gegenüber anderen nicht zu benehmen wissen, die nicht unbedingt gesetzeskonform angeln, die die Umwelt schädigen, die Fische nicht waidgerecht behandeln und deren Einstellung zum Angeln überdenkenswert ist. Da jedoch der Karpfenangler z.B. gegenüber einem Huchenangler eher seine Fangerfolge mit Gleichgesinnten teilt, ist er eben mehr in der Diskussion als andere. Dies, so denke ich, ist der große und wirklich einzige klare Unterschied zu anderen Zielfischanglern.
Mancheiner der meint eine Ablehnung gegen das Karpfenangeln zu haben, war vielleicht selbst nie bei einem Karpfenansitz dabei. Ich würde denjenigen einfach mal empfehlen einen Tag dafür zu opfern. Ich könnte wetten, die Einstellung gegen Karpfenangler und das Verständnis würde sich danach zumindest etwas ändern!?
Abschließend (falls überhaupt jemand bis hierhin gelesen hat), noch kurz ein Hinweis passend zu meinem Avatar (Profilbild). Wir Angler müssen, gerade in Deutschland, viel mehr zusammenhalten, damit wir auch in Zukunft noch ernst genommen werden und damit wir ggf. was erreichen/abwehren können ! Es reicht doch schon wenn andere auf uns rumhacken, da müssen wir das nicht noch untereinander (von Ausnahmen abgesehen). Deshalb hier nochmal: Angler vereinigt Euch!.
Ist die "Norm" das was der Gesetzgeber vorschreibt? Ist es das was der gesunde Menschenverstand empfiehlt? Ist es eine Mischung von beidem?
Nun mal im einzelnen zu den Angriffspunkten die hier gegen Karpfenangler genannt wurden. Sind dies evtl. nur vereinzelte Beobachtungen, die nur in einer bestimmten Region oder an einem speziellen Gewässer gemacht wurden? Oder sind dies Dinge, die man eben so von anderen hört oder in Internetforen oder Zeitschriften gelesen hat? Oder sind es tatsächlich eindeutige Fakten, die man tatsächlich täglich bei jedem einzelnen Karpfenangler zu sehen bekommt?
Ich sage ganz klar: NEIN! Gehen wir doch mal im einzelnen die Angriffspunkte durch. Hier in diesem Thema sowie auch in manchen Fangberichten wurde folgendes beim "Karpfenangler" bemängelt:
- Karpfenangler füttern zuviel
Wurde vor dieser pauschalen Feststellung überhaupt nach der Gewässergröße, Gewässerart, Angeldruck und dem vorhandenem Fischbestand gefragt? Wurde nach der Anzahl Ruten und Futterstellen gefragt? Meist ist die Antwort wohl nein. Denn in dem einem Gewässer kann 1 Kilo Futter pro Tag zuviel sein, während in einem anderen, z.B. Fließgewässer mit gutem Fischbestand und geringem Angeldruck, 5 Kilo über den Tag und mehrere Futterstellen verteilt noch zu wenig sind. Es gibt Situationen wo das Futter schneller von Weißfischschwärmen oder z.B. Großbrassen gefressen wird, als dass es ein Karpfen überhaupt zu Gesicht (vor die Schnauze) bekommt. Mal von Ausnahmen abgesehen und solange gegen keine gültigen Regeln (Anfutterverbote/-maximierungen) verstoßen wird, ist diese "generelle Aussage" gegen Karpfenangler zu pauschal und unbegründet!
Symbolische Gegenfrage: Weiß der Aal-, Zander- oder Hechtangler wirklich ob seine angefütterten Makrelenstücke tatsächlich von den Räubern gefressen wurden oder ob die Fischlaiber am Grunde vergammeln? Rechnet jemand nach wieviel ein Feederangler anfüttert, wenn er seinen Futterkorb fünfzig Mal am Tag auswirft?
- Karpfenangler schleppen zuviel Gerät mit ans Wasser
Hierüber braucht man doch gar nicht zu diskutieren. Es ist jedem selbst überlassen was er für seinen Angeltrip mit ans Wasser schleppt. Schließlich bleibt der Karpfenangler meist nicht nur wenige Stunden am Wasser und muss es ja selbst schleppen - und tut damit auch niemandem weh...
Symbolische Gegenfrage: Was schleppt denn ein Meeresangler für einen fünftägigen Norwegentripp mit sich?
- Karpfenangler benutzen eine Abhakmatte
Dies ist vorbildlich und wird inzwischen auch immer mehr von anderen Zielfischanglern übernommen. Eine für den Fisch schonendere Art des Abhakens gibt es nicht, solange ein gefährlicher Uferbereich und die Agilität des Fisches nicht ein Abhaken im Wasser zulassen.
Symbolische Gegenfrage: Ist es für die vom Fliegenfischer gefangene (nassglitschige) Forelle wirklich besser, wenn sie unter Anwendung eines kräftigem Handgriffs vom Haken befreit wird?
- Karpfenangler benutzen Riesenkescher
Je größer um so besser! Wer seinen Fisch noch beim Landen aufgrund eines zu kleinen Keschers verliert und damit das Verletzen oder allmähliche Verenden des Fisches mit halber Montage im Maul riskiert, handelt doch ohne Frage weniger waidgerecht.
Symbolische Gegenfrage: Ist das Gaffen von z.B. Dorschen waidgerechter?
- Karpfenangler benutzen Karpfensäcke
Von dem abgesehen, dass ein Karpfensack nur in Ausnahmefällen und lange nicht von allen Karpfenanglern eingesetzt wird, ist es nachweislich die schonendere Art einen Karpfen zu hältern - richtige Anwendung vorausgesetzt! Ob man einen Fisch hältert oder nicht und aus welchem Grund und wie lange, hat mit dem Karpfenangeln speziell nichts zu tun, da viele Zielfischangler ihre Fische aus den unterschiedlichsten Gründen hältern.
Symbolische Gegenfrage: Ist das Hältern von fünfzig Rotaugen, Barschen o.a. gemeinsam in einem Setzkescher wirklich waidgerechter? Tut es dem sofort zurückgesetzten Hecht wirklich gut wenn er noch vom Landgang iritiert mit voller Wucht gegen das Ufergestein losschießt?
- Karpfenangler angeln ausschließlich aus dem Grund um Fotos von den Fischen zu machen
Naja, wenn ich nun mal einen Blick in unsere Fisch-Hitparade-Datenbank und in die Fangberichte im Forum werfe, so sehe ich doch bei ausnahmslos allen Zielfischanglern dass sie gerne Fotos von ihren Fängen machen. Schließlich will man den Fangerfolg mit Familie, Bekannten und Gleichgesinnten teilen und sich auch in Jahren noch an solche glücklichen Momente "bildlich zurückversetzen". Auch für Statistiken über Fischbestände, Abwuchsraten, Gesundheitszustand u.ä. können Fangfotos sehr sinnvoll sein. Dass jeder Karpfenangler seinen Fang generell wieder zurücksetzt ist ein Gerücht, dem nachweislich viele blutigen Karpfenfotos entgegenstehen. Apropos, frittiertes Karpfenfilet in Bierteig ist ein Gedicht!
Symbolische Gegenfrage: Warum wollen so viele Hechtangler zumindest ein Mal im Leben in den Boddengewässern angeln? Weil dort viele kleine Hechte zu fangen sind oder weil sie gerne Meterhechte in den Räucherschrank hängen?
- Karpfenangler wollen nur kapitale Fische fangen
Da halte ich ganz einfach entgegen: Wer will das nicht? Ist dies wirklich eine Eigenschaft was nur für den Karpfenangler typisch ist? Na ...
Symbolische Gegenfrage: Bevorzugt ein Aalangler den Fang eines 40cm-Schnürsenkels oder lieber einen 90cm-Raubaal?
- Karpfenangler sperren mit ihren gespannten Schnüren ganze Seen ab
Ok, wenn es sich um einen 50x50 Meter-Teich handelt, kann ich mir das gut vorstellen. Bei einem mehrere Hektar großen See wird ein komplettes Absperren eines Sees schwer werden. Und da zumeist mit Grundmontagen auf Karpfen gefischt wird, dürfte über der Schnur sowie rechts und links davon noch genügend Wasser übrig sein... Evtl. kann man sich auch absprechen..., Karpfenangler beißen nicht (zumindest nicht alle).
Symbolische Gegenfrage: Bringt ein Spinnfischer nicht viel Unruhe ins Wasser und befischt Wurf für Wurf teils riesige Gewässerflächen ab?
Ihr seht aufgrund meiner teils etwas aggressiv formulierten "Symbolischen Gegenfragen" dass es Diskussionsstoff bei allen Zielfischanglern gäbe. Überall in allen Angelsparten gibt es diese "gewissen Angler" die sich gegenüber anderen nicht zu benehmen wissen, die nicht unbedingt gesetzeskonform angeln, die die Umwelt schädigen, die Fische nicht waidgerecht behandeln und deren Einstellung zum Angeln überdenkenswert ist. Da jedoch der Karpfenangler z.B. gegenüber einem Huchenangler eher seine Fangerfolge mit Gleichgesinnten teilt, ist er eben mehr in der Diskussion als andere. Dies, so denke ich, ist der große und wirklich einzige klare Unterschied zu anderen Zielfischanglern.
Mancheiner der meint eine Ablehnung gegen das Karpfenangeln zu haben, war vielleicht selbst nie bei einem Karpfenansitz dabei. Ich würde denjenigen einfach mal empfehlen einen Tag dafür zu opfern. Ich könnte wetten, die Einstellung gegen Karpfenangler und das Verständnis würde sich danach zumindest etwas ändern!?
Abschließend (falls überhaupt jemand bis hierhin gelesen hat), noch kurz ein Hinweis passend zu meinem Avatar (Profilbild). Wir Angler müssen, gerade in Deutschland, viel mehr zusammenhalten, damit wir auch in Zukunft noch ernst genommen werden und damit wir ggf. was erreichen/abwehren können ! Es reicht doch schon wenn andere auf uns rumhacken, da müssen wir das nicht noch untereinander (von Ausnahmen abgesehen). Deshalb hier nochmal: Angler vereinigt Euch!.