Waller
Hey,
Du meinst die Landesfischereiverordnung für BW.
Da hast Du theoretisch recht. Hier gibt es eine Anlandepflicht für alle Fischarten die für BW nicht mit Schonmaßen oder Schonzeiten aufgeführt sind. Steht so in § 2. Im § 1 sind die Schonzeiten und Schonmaße für BW aufgeführt. Und darin fehlt der Waller.
So gesehen hast Du in der Theorie erst mal recht.
Das hat aber mal nix mit Fließgewässern zu tun. Das gilt dann eigentlich erst mal für alle Gewässer. Und hier bleibt es mitunter einfach auch den Vereinen überlassen, was sie in Ihre Gewässer einsetzen.
Der Kocher fließt in den Neckar und der Neckar dann in den Rhein.
So und nun hast Du das Problem, dass zum einen der Neckar nicht nur durch BW fließt, sondern auch durch Hessen. Der Rhein dagegen fließt zum einen durch einige Bundesländer Deutschlands zum anderen sogar durch andere Europäische Länder. In anderen Bundesländern (wie z.b Bayern und Hessen) wiederum steht der Waller mit Schonmaßen auf deren Landesfischereiverordnung. Dort müssen dann Waller unter dem Schonmaß zurückgesetzt werden.
So gesehen besteht auch immer die Möglichkeit, dass Waller von den großen in die kleinen Flüsse aufsteigen und sich dort auch vermehren. Das geschieht ja auch in Wirklichkeit so.
Ist nun zwar keine Sache die wir beiden klären können (wollen), aber was bringt es in Sulzbach alle Kocherwaller raus zu nehmen, wenn die über andere Bundesländer und deren größeren Flüsse immer wieder in den Kocher gelangen können. Meiner Meinung nach,…. nicht viel. Im Extremfall gesehen, müsste ein Angler am Neckar (nähe Hessen) einen 60 cm Waller landen, sein Kumpel in Hessen, nur 1m entfernt angelnd, muss ihn wieder zurück setzen.
Das Wallerentnahmethema hat meiner Meinung nach oft damit zu tun:
Es gibt (gerade auch in unserer Gegend) sehr viele Vereine und Vereinsheimer die der Meinung sind, dass der Waller eine Gefahr für den anderen Fischbestand ist. Was aber gar nicht stimmt.
Ein 1m Waller frisst nicht mehr, eher sogar weniger Fische, als ein Hecht in gleicher Größe. Zudem ist das Nahrungsspektrum eines Wallers durchaus größer als beim Hecht oder Zander. Der Waller frisst halt nicht nur Fische sondern auch andere Lebewesen wie Schnecken, Blutegel, Würmer, kleine Vögel, Bisamratten, Frösche, Krebse usw. Zander und Hecht sind diesbezüglich schon etwas wählerischer und Fressen im Verhältnis mehr Fisch als anderes Getier.
Was ich aber auch noch sagen wollte:
Also ich finde, dass ein Waller wesentlich heimischer in Neckar oder Rhein ist, als ein Karpfen. Der Karpfen stammt im Ursprung aus Asien, die Römer haben ihn dann nach Europa gebracht. Der Waller hingegen war schon immer in Mittel- und Osteuropa "ansässig".
Hier haben halt mal wieder die Behörden etwas so hingedreht, dass es ihnen besser passt. U.a. wohl auch aus Fischereiwirtschaftlichen Gründen (Berufsfischer etc.)
Gruß
Carpas
