Herbst 2011
Wir haben uns dem See von der Nordseite (Ernst-Thälmann-Strasse) aus genähert und sind mit dem Auto über den Feldweg bis an eine der dortigen Angelstellen gefahren.
Keine fünf Minuten später war die Fischereiaufsicht da und hat einen Riesenterz veranstaltet, wir müssten sofort unsere Autos hier wegfahren, da Privatbesitz und der Pächter schon am Ausrasten, weil er uns gesehen hat. Schilder gab es natürlich nirgends.
An sich war der Kontrolleur sehr freundlich und nachdem er unsere Karten kontrolliert hatte, wies er uns sogar eine Parkmöglichkeit an einem der Häuser an.
Die Ostseite ist total verschilft, ausser den Stegen ist hier kein Rankommen. Die Stege waren mal privat, sind jetzt eigentlich öffentlich, aber die damaligen Erbauer haben vergessen, die Zäune abzubauen und wissen leider auch nichts von der Enteignung. Entweder, man lässt es auf einen Konflikt ankommen, oder man trollt sich.
Auf unserer Seite gab es vier Angelstellen, drei davon alte Stege. Erreichbar nur mit Gummistiefeln. Wenig Platz drumherum, seit ein Sturm alte Weiden gefällt hat, die zum Teil mitten auf den Angelplätzen liegen. Überall große Äste, über die man steigen muss, auch im Wasser liegen bis zu vierzig Meter weit Weidenäste, einige noch mit Blättern dran, andere schon Jahre alt. Jedes Einholen der Grundangel brachte Äste mit. Zwei fette Hänger an der Welsrute erwiesen sich nach hartnäckigem Ziehen und Rucken als dicke Äste.
An der großen Landzunge ist ein schöner Angelplatz, allerdings muss man die Ruten mit der Wathose ausbringen, weil das Wasser dort über viele Meter sehr flach ist.
Noch nie war ein Boot so wertvoll wie heute;-) Leider gibt es nicht mal eine Slipstelle und das Überwechseln von einem See zum Andern ist auch bei Hochwasser nicht immer möglich. Aber eins ist klar, wenn man diesen See erkunden will, kommt man um ein Boot nicht herum.
Wir haben uns alle Stellen genau angesehen und sind zum Schluss gekommen, dass wir an keiner davon drei Tage zum Karpfenangeln bleiben würden. Es ist feucht, matschig, verholzt und stinkt. Oben auf der Wiese darf man ja sein Lager nicht aufschlagen, sonst kommt der Bauer. Jetzt ist mir auch völlig klar, warum da so wenig Leute angeln.
Man muss es schon wirklich unbedingt wollen, ansonsten gibt es in der Gegend genug Alternativen, die weniger mühselig sind.
Wir werden beim nächsten Besuch ein Boot dabei haben und mal eine Runde um den See rudern, wer weiss, vielleicht ergeben sich neue Erkenntnisse.