Hallo Kollegen,
Karfreitag gehe ich normal mit einem Kumpel und seinen Kindern an einen meiner kleinen Teiche zum Forellenangeln. Dieses Jahr hatte mein Kumpel keine Zeit und mir eröffneten sich völlig neue Möglichkeiten. Satzforellenangeln ist mit den Kids zwar spaßig, aber alleine hatte ich darauf eigentlich keine Lust. Seit einiger Zeit kenne ich durch Internet-Recherchen einen kleinen Allgäuer Wiesenbach, für den Tageskarten ab März erhältlich sind. Ein Bekannter von mir ist Mitglied im bewirtschaftenden Verein und meinte, den Bach solle ich vergessen: Kaum Fische, wenn dann recht klein und die meisten heißen Stellen sind auf Privtgrundstücken und nicht zu erreichen. Das Google-Maps-Bild sagte aber, dass das schon gehen müsste und so stellte ich mich der Herausforderung, den Bach am Karfreitag mal auf Herz und Nieren zu testen. Nichts gefällt mir besser als in Gewässern schöne Fische zu fangen, von denen andere Kollegen sagen, dass es dort nichts zu holen ist.
Die Tage bevor es losgehen sollte studierte ich die Google-Maps Karte und versuchte noch etwas mehr im Netz über den Bach zu recherchieren. Die Strecke soll laut Vereinsangaben 8km lang sein und durch 2 Ortschaften verlaufen. Laut Homepage müsste noch ein Teil des Baches in der unteren Ortschaft beangelt werden dürfen, aber auf der Karte steht nur: Grenze in Höhe Hausnummer 56. Keine Straße, nichts weiter. Das erste Haus in der Ortschaft hat Hausnummer 56… Die Angaben sind ziemlich ungenau und für Ortsfremde Angler schwer nach zu vollziehen. Also musste ich meinen Plan, morgens den Bach in der unteren Ortschaft zu beangeln, begraben, aber sicher ist sicher.
Der Unterlauf des Bachs ist fischereilich eher uninteressant. Viel Strömung, keine Gumpen, alles sieht eher nach Kanal als nach Wiesenbach aus. Die Spots sind schwer aus zu machen und die Fische waren extrem schwer zu finden. Den ersten Fehlbiss bekam ich an einem Einlauf eines kleinen Kanals, dann verlor ich eine Forelle nach kurzem Drill unter einer Brücke. Hier hatte mir das Satellitenbild deutlich vielversprechender ausgesehen, als die Verhältnisse dann in Wirklichkeit waren.
Also wechselte ich Richtung der 2. Ortschaft. Die ca. 3km Strecke bis dorthin konnte ich am Bachlauf entlangfahren und muss sagen, dass der Verlauf dort sehr langweilig ist. So gut wie keine Ufervegetation, keine tieferen Bereiche mit weniger Strömung, nichts was mir fischverdächtig vorkam. Im Bereich knapp unterhalb des 2. Dorfes wurde es dann aber interessanter. Hier floß der Bach in mehreren kleinen Kaskaden talwärts und die monotone Struktur war endlich mal durchbrochen:
Die ersten Würfe brachten Nachläufer, dann der erste Fehlbiss. Die Fische bissen recht vorsichtig. Urplötzlich hatte ich schweren Widerstand an meinem kleinen Mepps, aber irgendwie fühlte sich das komisch an. War da nur was in die Schnur getrieben oder was hing am Ende? Dann aber blitzte eine große silberne Flanke auf und der Tanz begann. Die Forelle hatte ganz zaghaft gebissen und mir war mulmig, da ich sah wie knapp der Spinner hing. Mehrfach flüchtete sie bachabwärts mit der Strömung, aber alles ging gut und kaum dass die Forelle im Kescher lag, löste sich der Haken. Puh, Glück gehabt und was für ein Auftaktfisch mit 48cm. Von wegen nur kleine Fische!
Weiter gings, und wenig später hing Forelle Nummer 2 am Spinner:
Dann hielt ich einen kurzen Plausch mit einem Einheimischen, der das altbekannte „Früher war alles besser“ runterbetete. Heutzutage hätte es ja keine Fische mehr im Bach, die hole alle der Fischreiher. Na ja, was ich in der Angeltasche hatte verschwieg ich mal lieber.
Kurz vor meiner geplanten Mittagspause hatte ich an einem Platz direkt vor einer Brücke einen Fehlbiss einer sehr schönen Forelle. Da der Platz direkt neben dem Parkplatz meines Autos lag wollte ich erst mal meine Brotzeit einnehmen und dann schauen, ob die Forelle nochmals zum Biss zu überreden wäre. Der Plan ging auf und Wurf Nummer eins nach der Mittgaspause brachte nach spritzigem Drill diese Schönheit:
Dann führte mich der Weg in die Ortschaft. Ohne Watstiefel wäre hier nicht viel zu holen gewesen, da man vom Ufer aus schlecht angeln kann. Große Teile des Bachs sind kanalisiert und die Uferböschungen sind oft sehr steil und hoch. Dafür gibt es dort viele Brücken und unter jeder Brücke steht auch Fisch. Hier eine Impression aus der Ortschaft und eine Dorfforelle:
Im weiteren Verlauf bachaufwärts änderte sich dann das Bild wieder und die Ufer waren unbefestigt und zum ersten mal konnte ich richtige Gumpen beangeln. Hier gabs dann auch einige Fehlbisse kleinerer Forellen, die Dank meines großen Köders alle nicht hängen blieben. Auch der ein oder andere vorzeigbare Fisch war aber dabei:
Nach der Ortschaft kam der Oberlauf des Baches, der dann wieder typisch für einen kleinen, wilden Wiesenbach war: Tiefe Außenkurven, unterspülte Uferbereiche, Rauschen und interessante Gumpen. Landschaftlich war dies der schönste Teil der Strecke, aber außer Fehlbissen und einem Drillaussteiger konnte ich hier nicht punkten.
Leider war die Zeit wie im Flug vergangen und ich hatte mich ganz schön weit vom Auto entfernt. Also ging ich zügig zurück und machte nur noch an den Plätzen ein paar Würfe, an denen ich Fehlbisse kassiert hatte. Ich entschloss ich mich dann zu einem aller letzten Platzwechsel Richtung der obersten Fischereigrenze. Dort fließt der Bach durch ein Hochwasserrückhaltebecken und die Struktur war echt wieder sehr interessant. Einen Fisch konnte ich dort aber auch nicht mehr haken und schon war der wunderschöne Angeltag wieder vorbei.
Fazit:
Landschaftlich sind große Teile der Strecke absolut langweilig. Schade, da hätte ich mir mehr erwartet. Die untere Ortschaft wäre angeltechnisch sicher noch interessant gewesen, aber die Grenze ist so schlecht beschrieben, dass ich mir den Bereich geschenkt habe. Na egal, da muss ich mich beim nächsten mal noch besser erkundigen. Der Unerlauf des Bachs ist schwierig zu bangeln, die Standplätze der Forellen sind kaum auszumachen. Fisch könnte dort überall sein, oder eben auch nicht. Der Bereich in der oberen Ortschaft brachte die meisten Bisse, aber ohne Wathose oder Watstiefel ist angeln dort fast nicht möglich. Der Oberlauf sieht sehr interessant aus und wird bei meinem nächsten Versuch sicher noch intensiver unter die Lupe genommen.
Alles in allem wars ein
Allen Unkenrufen zum trotz habe ich gut gefangen und auch die Größe der Fische war mit ca. 35+ recht annehmbar. Nur eine einzige kleinere Forelle war dabei, der Rest war deutlich überm Schonmaß. Das dürfte auch am Köder gelegen haben, denn die meisten Fische bissen auf einen recht großen schwarzen Streamer. Der Plan mit diesem großen Köder die kleinen Forellen auszuschließen ging voll auf, auch wenn die Fehlbissquote natürlich stieg.
Hier noch die beiden Fänge für die Küche und der Erfolgsstreamer:

Karfreitag gehe ich normal mit einem Kumpel und seinen Kindern an einen meiner kleinen Teiche zum Forellenangeln. Dieses Jahr hatte mein Kumpel keine Zeit und mir eröffneten sich völlig neue Möglichkeiten. Satzforellenangeln ist mit den Kids zwar spaßig, aber alleine hatte ich darauf eigentlich keine Lust. Seit einiger Zeit kenne ich durch Internet-Recherchen einen kleinen Allgäuer Wiesenbach, für den Tageskarten ab März erhältlich sind. Ein Bekannter von mir ist Mitglied im bewirtschaftenden Verein und meinte, den Bach solle ich vergessen: Kaum Fische, wenn dann recht klein und die meisten heißen Stellen sind auf Privtgrundstücken und nicht zu erreichen. Das Google-Maps-Bild sagte aber, dass das schon gehen müsste und so stellte ich mich der Herausforderung, den Bach am Karfreitag mal auf Herz und Nieren zu testen. Nichts gefällt mir besser als in Gewässern schöne Fische zu fangen, von denen andere Kollegen sagen, dass es dort nichts zu holen ist.

Die Tage bevor es losgehen sollte studierte ich die Google-Maps Karte und versuchte noch etwas mehr im Netz über den Bach zu recherchieren. Die Strecke soll laut Vereinsangaben 8km lang sein und durch 2 Ortschaften verlaufen. Laut Homepage müsste noch ein Teil des Baches in der unteren Ortschaft beangelt werden dürfen, aber auf der Karte steht nur: Grenze in Höhe Hausnummer 56. Keine Straße, nichts weiter. Das erste Haus in der Ortschaft hat Hausnummer 56… Die Angaben sind ziemlich ungenau und für Ortsfremde Angler schwer nach zu vollziehen. Also musste ich meinen Plan, morgens den Bach in der unteren Ortschaft zu beangeln, begraben, aber sicher ist sicher.
Der Unterlauf des Bachs ist fischereilich eher uninteressant. Viel Strömung, keine Gumpen, alles sieht eher nach Kanal als nach Wiesenbach aus. Die Spots sind schwer aus zu machen und die Fische waren extrem schwer zu finden. Den ersten Fehlbiss bekam ich an einem Einlauf eines kleinen Kanals, dann verlor ich eine Forelle nach kurzem Drill unter einer Brücke. Hier hatte mir das Satellitenbild deutlich vielversprechender ausgesehen, als die Verhältnisse dann in Wirklichkeit waren.
Also wechselte ich Richtung der 2. Ortschaft. Die ca. 3km Strecke bis dorthin konnte ich am Bachlauf entlangfahren und muss sagen, dass der Verlauf dort sehr langweilig ist. So gut wie keine Ufervegetation, keine tieferen Bereiche mit weniger Strömung, nichts was mir fischverdächtig vorkam. Im Bereich knapp unterhalb des 2. Dorfes wurde es dann aber interessanter. Hier floß der Bach in mehreren kleinen Kaskaden talwärts und die monotone Struktur war endlich mal durchbrochen:
Die ersten Würfe brachten Nachläufer, dann der erste Fehlbiss. Die Fische bissen recht vorsichtig. Urplötzlich hatte ich schweren Widerstand an meinem kleinen Mepps, aber irgendwie fühlte sich das komisch an. War da nur was in die Schnur getrieben oder was hing am Ende? Dann aber blitzte eine große silberne Flanke auf und der Tanz begann. Die Forelle hatte ganz zaghaft gebissen und mir war mulmig, da ich sah wie knapp der Spinner hing. Mehrfach flüchtete sie bachabwärts mit der Strömung, aber alles ging gut und kaum dass die Forelle im Kescher lag, löste sich der Haken. Puh, Glück gehabt und was für ein Auftaktfisch mit 48cm. Von wegen nur kleine Fische!

Weiter gings, und wenig später hing Forelle Nummer 2 am Spinner:
Dann hielt ich einen kurzen Plausch mit einem Einheimischen, der das altbekannte „Früher war alles besser“ runterbetete. Heutzutage hätte es ja keine Fische mehr im Bach, die hole alle der Fischreiher. Na ja, was ich in der Angeltasche hatte verschwieg ich mal lieber.

Dann führte mich der Weg in die Ortschaft. Ohne Watstiefel wäre hier nicht viel zu holen gewesen, da man vom Ufer aus schlecht angeln kann. Große Teile des Bachs sind kanalisiert und die Uferböschungen sind oft sehr steil und hoch. Dafür gibt es dort viele Brücken und unter jeder Brücke steht auch Fisch. Hier eine Impression aus der Ortschaft und eine Dorfforelle:
Im weiteren Verlauf bachaufwärts änderte sich dann das Bild wieder und die Ufer waren unbefestigt und zum ersten mal konnte ich richtige Gumpen beangeln. Hier gabs dann auch einige Fehlbisse kleinerer Forellen, die Dank meines großen Köders alle nicht hängen blieben. Auch der ein oder andere vorzeigbare Fisch war aber dabei:
Nach der Ortschaft kam der Oberlauf des Baches, der dann wieder typisch für einen kleinen, wilden Wiesenbach war: Tiefe Außenkurven, unterspülte Uferbereiche, Rauschen und interessante Gumpen. Landschaftlich war dies der schönste Teil der Strecke, aber außer Fehlbissen und einem Drillaussteiger konnte ich hier nicht punkten.
Leider war die Zeit wie im Flug vergangen und ich hatte mich ganz schön weit vom Auto entfernt. Also ging ich zügig zurück und machte nur noch an den Plätzen ein paar Würfe, an denen ich Fehlbisse kassiert hatte. Ich entschloss ich mich dann zu einem aller letzten Platzwechsel Richtung der obersten Fischereigrenze. Dort fließt der Bach durch ein Hochwasserrückhaltebecken und die Struktur war echt wieder sehr interessant. Einen Fisch konnte ich dort aber auch nicht mehr haken und schon war der wunderschöne Angeltag wieder vorbei.
Fazit:
Landschaftlich sind große Teile der Strecke absolut langweilig. Schade, da hätte ich mir mehr erwartet. Die untere Ortschaft wäre angeltechnisch sicher noch interessant gewesen, aber die Grenze ist so schlecht beschrieben, dass ich mir den Bereich geschenkt habe. Na egal, da muss ich mich beim nächsten mal noch besser erkundigen. Der Unerlauf des Bachs ist schwierig zu bangeln, die Standplätze der Forellen sind kaum auszumachen. Fisch könnte dort überall sein, oder eben auch nicht. Der Bereich in der oberen Ortschaft brachte die meisten Bisse, aber ohne Wathose oder Watstiefel ist angeln dort fast nicht möglich. Der Oberlauf sieht sehr interessant aus und wird bei meinem nächsten Versuch sicher noch intensiver unter die Lupe genommen.
Alles in allem wars ein

Allen Unkenrufen zum trotz habe ich gut gefangen und auch die Größe der Fische war mit ca. 35+ recht annehmbar. Nur eine einzige kleinere Forelle war dabei, der Rest war deutlich überm Schonmaß. Das dürfte auch am Köder gelegen haben, denn die meisten Fische bissen auf einen recht großen schwarzen Streamer. Der Plan mit diesem großen Köder die kleinen Forellen auszuschließen ging voll auf, auch wenn die Fehlbissquote natürlich stieg.
Hier noch die beiden Fänge für die Küche und der Erfolgsstreamer:

Zuletzt bearbeitet: