Angelerlebnisse -  Fußball-WM vs. Quellwasserbach: Sieg für die Forellen!

angelhoschi76

Tinca-Fan
Gutachter-Kollegium
Am Mittwoch stand für Deutschland bei der Fußball-WM das entscheidende Spiel gegen Südkorea an. Ein Grund, den Tag frei zu nehmen und dem Spiel entgegenzufiebern! :fahnensch
Ich nahm den Tag frei und fieberte dem 27. Juni aber so was von entgegen! Nicht dem Fußballspiel, sondern einem Angeltag an einem glasklaren Quellwasserbach mit herrlichen Forellen! :angler2:

Die Karte war schon organisiert und am Mittwoch nach einer großen Tasse Kaffee :kaffebrau zu Hause gings um 06:30 los. Was ich so an der Bachangelei zu schätzen weiß, ist das extrem leichte und spartanische Gepäck. Eine einzige Köderbox mit mehreren Streamern, ein paar Spinnern und Blinkern und eine Handvoll Gummifische und Wobbler: Mehr braucht es nicht. Erlaubt ist dort auch nur eine Rute, also erübrigt es sich, viel Material mit zu schleppen, von dem die Hälfte zu Hause eh wieder unbenutzt ausgeladen wird. Für alle Fälle lag natürlich noch eine Ersatzrute im Auto, man weiß ja nie und so ein Rutenbruch ist schnell passiert.

Die Morgendämmerung habe ich bewußt ausgelassen, obwohl sie auch als Top-Angelzeit gilt. Meiner Erfahrung nach fängt man früh am morgen zwar gut, meist sind es aber Döbel die zu den Frühaufstehern gehören. Die Forellen sind dagegen ganz früh eher etwas verhalten und kommen erst zum zweiten Frühstück in Fahrt. Und der Abend, das ist an den Bächen die Beißzeit schlechthin für Forellen. Die ersten Würfe an einer Brücke brachten nichts, aber am nächsten Platz wurde ich schon mal entschneidert:

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So ging es zu Beginn weiter, die Forellen bissen, aber sehr vorsichtig. In der ersten Stunde konnte ich einige kleinere Exemplare landen, die alle auf einen Streamer hereinfielen Alle anderen Köder brachten vormittags nichts, nur die Streamer punkteten:

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Die Zeit verging und ich dachte, es müsste so halb zehn oder zehn sein und es wäre Zeit für die mitgebrachte Brotzeit. Beim Blick auf die Uhr staunte ich nicht schlecht: Es war bereits kurz vor elf! So ist das halt am Bach, man vergisst das Drumherum nahezu komplett! Kein Wunder, denn trotz Stadtnähe und angrenzendem Park ist es dort sehr idyllisch:

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Beim nächsten Bild würde man nicht denken, dass direkt hinter mir eine viel befahrene Straße und ein Industriegebiet mit Einkaufszentrum liegt:

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Nach einer kurzen Stärkung griff ich also wieder an. Ich konnte erneut einige Bisse provozieren, aber entweder hingen die Fische gar nicht oder waren nach ein paar Kopfstößen weg. :nixweiss: Schade, 2 Forellen waren echt sehenswert. Die Bisse im glasklaren Wasser auf Sicht sind aber schon allein der Hammer!

So langsam kam erneut ein kleines Hungergefühl in mir auf und ich beschloß um 13:00 die Mittagspause einzulegen. Außer Nachläufern, darunter auch 3 richtig gute Bachforellen, war ab 12:00 kein Biss mehr zu verzeichnen gewesen. So widmete ich mich einer Portion Kässpätzle mit Röstzwiebeln und einem leckeren Salat. :essen: Danach noch ein kurzes Nickerchen und um 14:45 stand ich frisch gestärkt und top motiviert wieder am Ufer des Baches. Das Fangergebnis des Vormittags war ja o.K., aber vor allem die Größe der Fische noch deutlich ausbaufähig. Und als ob meine Motivation sich auf die Forellen übertragen hätte bekam ich beim 5. Wurf nach der Pause unter einer Brücke einen richtig guten Fisch ans Band. Hier der Fangplatz:

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Ein Foto des Fangs habe ich nicht gemacht, da ich ein paar Zuschauer hatte und die Forelle schnell versorgt wurde. Der Fang war aber der Auftakt zur zweiten guten Bissphase des Tages. Mittlerweile war ordentlich Wind aufgekommen, was wohl den Appetit der Fische belebt hat. Leider wurde das Werfen für mich aber immer schwieriger. Die Köderflugbahn hatte ich zwar noch einigermaßen unter Kontrolle, aber speziell bei den leichten Ködern hat es mir oft die Schnur verweht und dann hing sie in den Brennnesseln, im Ufergras oder den überhängenden Büschen. Dabei ruinierte ich mir den Erfolgsstreamer der Saison und büßte noch 2 weitere Köder ein. Aber ich fing auch ein paar Fische, verlor aber auch wieder eine gute Bachforelle. :augen

Das Fußballspiel Deutschland – Südkorea musste schon begonnen haben und ganz ohne Fußball ging es bei mir natürlich auch nicht ab:

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Im Ernst, vom Spiel war nichts zu spüren. Der Verkehr war so wie immer, auch Spaziergänger, Radfahrer, Kinder und Hunde wurden nicht weniger.

Der Spätnachmittag verging wie im Flug: Ich ging bis an die oberste Fischeigrenze und machte je Platz nur zwei bis maximal fünf Würfe um die Stellen für den Abend zu sondieren. An einer Stelle kam eine gute 40er Regenbogenforelle hinter meinem Köder her. Direkt hinter der Regenbogenforelle schoß eine deutlich größere Bachforelle heran, die aber kein Interesse an meinem Köder hatte, sondern die Regenbogenforelle attackierte. :erschrock Auch wenn es keinen Biss gab, ein tolles Schauspiel lieferten die beiden Fische und ein Platz für den Abschluss des Angeltages war auch gefunden. :coool:
Um 18:45 war ich das Gewässer von der obersten bis zur untersten Fischgrenze einmal abgelaufen. Die Spots für die verbleibende Zeit waren mir klar und ich wollte mich nochmals kurz stärken, bevor ich den Endspurt angehen würde. Ich setzte mich auf eine kleine Fußgängerbücke, die gerade wegen Belagsarbeiten gesperrt ist. Die Sperrung gilt natürlich nur, wenn man von der Straße her kommt, nicht wenn man durch den Bach watet. Während ich so das Abendbrot vertilgte ließ ich einen Oberflächenköder mit der Strömung unter die 15m entfernte Straßenbrücke treiben. So wurde sogar noch die Brotzeitpause zum Angeln genutzt.:biggrin: Bei den ersten paar Versuchen schoben sich Bugwellen hinter dem Köder her, aber einen Biss bekam ich nicht. Dann fiel mir auf, dass ich gar keine hupenden Autos entdecken konnte und ich griff kurz zum Handy: Tatsächlich, Deutschland war ausgeschieden! Gott sei Dank habe ich mich fürs Angeln entschieden, da hatte ich sicher mehr davon! :daumenhoc

Jetzt ließ auch der Wind nach und die Sonne kam wieder hinter den Wolken hervor und einem entspannten Abschluß des Tages schien nichts im Weg zu stehen. Ich machte mich ein letztes mal auf die Pirsch, ca. 1 km Strecke lag vor mir und ich setzte große Hoffnungen darin, dass noch eine ordentliche Forelle zupacken würde. Die Aktivität der Fische war da und Bisse gabs auch. Eine richtig bullige „Stiernacken“-Bachforelle hing ganz kurz am Wobbler, dann war sie auch ausgestiegen. :heulend: Aber zur Trauer blieb nicht lange Zeit, denn bereits am nächsten Platz sprang eine gute Bachforelle in voller Länge aus dem Wasser. Den Platz habe ich mit einem Wobbler überworfen und schnell mit der Strömung eingeholt. Beim zweiten Wurf war die Rute krumm und die erste bessere Bachforelle landete im Kescher:

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Der gelandete Fisch war die Initialzündung und hochkonzentriert warf ich nochmals die Plätze mit Nachläufern des Mittags an. Kurze Zeit später hatte ich auf volle Wurfdistanz den nächsten Fisch am Haken, und die Forelle war noch größer. Nach einem schönen Drill hatte ich aber auch sie glücklich gelandet, denn der Fisch hing extrem knapp:

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Was für eine Schönheit! Der letzte Platz des Tages war dann die Stelle mit der Regenbogenforelle, die von der großen Bachforelle verfolgt wurde. Bereits beim ersten Wurf kam erneut die Regenbogenforelle hinter meinem Köder her, aber sie ließ sich nicht zu einer Attacke hinreißen. Die große Bachforelle war gar nicht mehr zu sehen. Das wars, um 21:30 habe ich den Tag beendet. Ich musste ja schließlich noch den Fang des Tages versorgen:

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Ich bin heilfroh, dass ich mich nicht fürs Fußballspiel, sondern für den Forellenbach entschieden habe. Der 27. Juni 2018 wird mir in sehr guter Erinnerung bleiben!

:superangeltag::zehn:


Petri und viele Grüße,
Volker
 
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Ich muß nun doch mal, bei dem Bericht zum Fisch-Fußball, eines loswerden.
Immer wenn ich einen Angelbericht verfasse, denke ich das ich passe.
Wem interessiert es was ich esse, womit ich die Zeit doch so vergesse.
Wem juckt es was um mir herum geschieht, wohin der Biber, die Maus oder der Vogel flieht.
Hier sieht man ich bin nicht alleine der so schreibt.
Hoschi ist an der Leine und postet was er in dieser Zeit so treibt.
Mir machte es Spass diesen Bericht zu lesen, so als wäre man fast dabei gewesen.

Schöner kleines Flüsschen, was mich doch sehr am meine Kindheit in Kulmbach erinnert.
 
Petri zu den Fischen. Wirklich schöner Bericht.

Keine Ahnung wie du es schaffst beim Forellenangeln Pause zu machen, um was zu essen. Wenn ich auf Pirsch gehe, ist es auf einmal dunkel und im Rucksack ist noch eine unberührte Flasche Wasser und was zu Essen :D
 
Keine Ahnung wie du es schaffst beim Forellenangeln Pause zu machen, um was zu essen. Wenn ich auf Pirsch gehe, ist es auf einmal dunkel und im Rucksack ist noch eine unberührte Flasche Wasser und was zu Essen :D

Kein Sorge, das geht mir schon auch so. :biggrin: Diesmal hat es geklappt mit der Pause, aber ganz oft musste ich meine Brotzeit währed der Heimfahrt einnehmen.
 
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