Tierschutz -  Der Kormoran gerät wieder ins Visier der Jäger

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OK, danke ...

Damit entstehen bei mir glatt neue Fragen ... und erstmal noch etwas zum Begriff 'Meinung':

Nur aus fundiertem Wissen lässt sich eine eigene Meinung ableiten ... alles andere sind meinetwegen Gefühlshaltungen, Ängste, Aggressionen oder was auch sonst immer ... Falk kann den Katalog gerne fortsetzen, er ist Fachmann.

Meine Signatur habe ich nicht umsonst gewählt ... denn einige hier vertreten keine Meinung, da sie überhaupt nicht argumentieren (vorgebrachte Argumente sind für mich immerhin Anzeichen einer fundierten Meinungsbildung).
Du bist nicht damit gemeint, Andre ...

Nun zu weiteren Anmerkungen und zur abschließenden Frage:


Andre Kohl schrieb:
Eins noch und das kann ich euch versichern................ das hat mir einer erzählt der bei green Peace aktiv ist.................... wen der Komoran soweit vernichtet worden ist und dieser vogel auf der roten liste steht glaubt mir der ist schneller wieder geschütz von den politiker als wie das er bis dato ein therma ist der fischvernichtung.

Genau das, das Beenden dieses unheilvollen Kreislaufs, ist eines meiner wichtigsten Anliegen hier im Thema: Schützen, Abschießen, Schützen, Abschießen, Schützen ... dieses nicht lösungsorientierte Einwirken ist lächerlich.
Deshalb muss eben eine intelligentere, nachhaltige Lösung her ...


Andre Kohl schrieb:
... sonder was in die hand nehmen und mit meinen verein zusammen eine lösung für uns angler und den Komoran entwickeln.

Interessant ... wie sehen eure Konzepte aus, habt ihr eigenständige entwickelt?
Wie wollt ihr vorgehen und wie sehen eure Vereinsgewässer aus?
 
Interessant ... wie sehen eure Konzepte aus, habt ihr eigenständige entwickelt?
Wie wollt ihr vorgehen und wie sehen eure Vereinsgewässer aus?

erstmal vorweg wir selber haben keine vereinsgewässer wir gehören dem LAV M.-V. an und hier mal ein link damit du dir ein bild machen kannst wo ich wohne und wieviele seen schon alleine in nähere umgebung ist

http://maps.google.de/maps?hl=de&q=...TF-8&sa=X&oi=geocode_result&resnum=1&ct=image

naja bei uns gibt es welche die eng mit dem LAV zusamen arbeiten da sollen auch projekte geben von wegen gezieltes ansiedeln an bestimmten seen wo dann halt nicht geangelt werden darf,entnahmen der eier aus den nestern usw. wiegesagt die pallette ist lang und meistens hapert es an der umsetzung.............. das was wir machen ist halt das wir bericht erstatten wann gesehn wo gesehn und wie viele usw.

naja mehr kann man halt momentan nicht machen und wenn euch das noch intressiert hier vom LAV

http://www.lav-mv.de/dokumente/kormoran2.htm
 
Hi Andre,

ich kenne Neustrelitz ganz gut, ich bin da vor etlichen Jahren häufig beim Angeln gewesen ... wie heißt der See da noch, an dem die Russenkaserne lag?
Habe dort kurz nach der Wendezeit viele schöne Karpfen gefangen ...

Nun, ich bin verblüfft ... mit der Auslagerung der Kormorane an andere Seen habt ihr euch ja glatt als Tester und Vertreter meiner Refugien(teil)lösung entpuppt. :eek:
 
Thomsen schrieb:
Hi Andre,

ich kenne Neustrelitz ganz gut, ich bin da vor etlichen Jahren häufig beim Angeln gewesen ... wie heißt der See da noch, an dem die Russenkaserne lag?
Habe dort kurz nach der Wendezeit viele schöne Karpfen gefangen ...

Nun, ich bin verblüfft ... mit der Auslagerung der Kormorane an andere Seen habt ihr euch ja glatt als Tester und Vertreter meiner Refugien(teil)lösung entpuppt. :eek:

ja viele menschen viele meinungen und ideen wenige menschen gleiche ideen


kannn dir nicht sagen wie der see heißt wohne erst seit letztes jahr hier in neustrelitz komme aus wismar....................... aber naja mal abwarten was passiert...................
 
Halte mich über etwaige regionale Ergebnisse bitte per PN auf dem laufenden ... vielleicht finde ich im Laufe des Jahres auch mal die Zeit, eurem Verein einen Besuch abzustatten (wenn ihr wollt und vielleicht weitere Denkanstöße gebrauchen könnt, im Moment ist es aber ausgesprochen schlecht).

Ein möglicher Besuch dann bitte in Verbindung mit der wichtigsten Nebensache der Welt natürlich ... nämlich Angeln. ;)
 
Hi Torsten

aalklaus 1 schrieb:
Gibt es Regelmäßige Untersuchen in den Kormorangebieten in Deutschland zu den bevorzugten Beutefischen.

vor vielen, vielen Seiten war in fast jedem Post ein Link zu verschiedenen Gutachten zu finden. Diese waren meist wiederum mit weiterführenden Links versehen (Das I-Net ist da schon ne tolle Quelle :) ). Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen, aber folgendes habe ich für mich da rausgezogen:

Die Anzahl der Kormorane, die pro Gutachten untersucht wurden, läßt eine qualifizierte Aussage über die aufgenommene Nahrung zu. Die Untersuchungen wurden in den verschiedensten Phasen eines Kormoranlebens gemacht und auch in unterschiedlichen Jahreszeiten. Selbstverständlich wurde auch das Nahrungsangebot und -spektrum in den umliegenden Gewässern untersucht.
Wenig überraschendes kam dabei zu Tage.
Der K ist Nahrungsopportunist, d.h. er frisst, was er bekommen kann - und zwar das, was am häufigsten, am leichtesten zu erbeuten, und je nach Jagdverhalten (alleine oder in der Gruppe) das wahrscheinlichste Opfer ist. Dabei hat sich herausgestellt, dass Massenfische die Hauptnahrungsgrundlage bilden. Nun ist in einem "natürlichen" See mit homogenem Bestand der gemeine "Weissfisch" am haufigsten vertreten, in einem Karpfenteich natürlich der Karpfen. Entsprechend sah der Mageninhalt oder die Speiballenanalyse aus. Da sich das Nahrungsangebot im Verlauf der Jahreszeiten wandelt, ändert sich auch die Speisekarte des K. Die Untersuchungen kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass der tägliche Bedarf an Fisch
300-500 g beträgt. Außreißer (nach oben wie unten), die auch zu lesen waren, sind mit Sicherheit dem Auftraggeber der Studie gestiftet.

Bei fast allen Studien handelt es sich um Momentaufnahmen. Soweit ich mich erinnere, gab es eine Studie, die regelmäßig und über einen längeren Zeitraum durchgeführt wurde. Auch da keine Überraschung, wie zu erwarten war, hat sich die Zusammensetzung der Nahrung dem saisonalen und lokalen Gegebenheiten angepasst. In der Teichwirtschaft gibt es natürlich abweichende Phänomene. Das Nahrungsangebot ist schließlich nicht homogen zusammengesetzt. Da prozentual der "Edelfisch", also die Arten, die den größten wirtschaftlichen Ertrag bringen, häufiger vorkommt, findet er sich auch häufiger im Kormoranmagen wieder. Das führt dann logisch zu einem größeren Schaden.

Interessant, wenn auch traurig und frustrierend, ist das Ergebnis der Totholzstudie aus Karlsruhe. Die Burgen wurden in kurzer Zeit von verschiedenen Fischarten als Zufluchtsort angenommen. Das führt dann zwangslaufig zu einer Konzentration an Fisch. Dass der Kormoran nicht doof ist, hat man dann erkannt, als er ausgerechnet die Stellen mit den Totholzburgen als bevorzugtes Jagdrevier besetzte. Und zwar nicht zufällig sondern - wie man so schön sagt - signifikant gehäuft. Soll heißen, jagte er vorher am gesammten See und den angrenzenden Gewässern, konzentrierte es sich sehr schnell dort. By the way, die Burg hat ihren Zweck weit weniger erfüllt, als man sich das vorgestellt hat. Der K. kommt mit den Hindernissen gut zurecht. :mad:

Jetzt musst du aber erklären, warum du die Frage gestellt hast. :grins

Gruß Thorsten
 
@Andre
ich wollte keinesfall das thema unter den tisch werfen aber hier werden ja meinugen von usern so dagestellt als wenn sie keine ahnung haben und da sind wir beim punkt
Bin ich mit Dir vollkommen konform. :)
Nein natürlich kann man drüber diskutieren und schreiben aber leute kritiesiert die meinung und erfahrung anderer user aber aktzeptiert sie auch und nehmt sie so hin wie es ist.
:respekt
sonder was in die hand nehmen und mit meinen verein zusammen eine lösung für uns angler und den Komoran entwickeln.
Genau miteinander und nicht nur Einseitig.
An alle die sich Betroffen gefühlt haben sorry das sollte so nicht ankommen!!!!
Warum. :confused: Wer sollte betroffen sein.Hast deine Meinung gut zum Ausdruck gebracht. :klatsch
@Lars
Danke für die Info. :) Nehme ich gerne an.Das Warum der Frage ist ja geklärt bei uns. :)

@ Thorsten
Jetzt musst du aber erklären, warum du die Frage gestellt hast.
Erstmal Danke für deine Antwort. :)
Natürlich ist mir das bewusst was Du mir Antwortest.Ich kann lesen.Darauf zielte meine Frage aber nicht ab.
Studien und Erkenntnisse sind so lange gut wie Sie auf dem laufenden sind.
Da gibst Du mir doch Recht.Oder ?
Nun meine Frage anders gestellt.
Man nehme den Fall,rein hypothetisch.
Der "vorwiegende" ursprüngliche Zielfisch,von mir aus der " nicht von Anglerischen oder Wirtschaftlichen Interesse " ist erschöpft,damit tue ich mich schon schwer,auch ein Rotauge usw.ist für mich Wertvoll,ich sag mal im Sprachgebrauch leergefressen.
Nun geht es aus Ermangelung dieser im Gewässer, an bedrohte oder schwer ersetzbare " Fische ".Sagen Wir einfach,weil immer erwähnt(ist keine Wertung),Forelle,Äsche,Aal,Zander,Hecht,Barbe,Lachs usw.
Wer bemerkt diese Abweichungen im Gewässer.
Der Angler oder wenn vorhanden Fischer.
Werden nun die Kormorane jährlich auf diese regional(Gewässer) eventuell Auftretenden Schwankungen im Bereich der aktuellen Beutefische Untersucht ?
Daraus könnte ja durchaus der ein oder andere Einbruch(bei Fischarten) zu erklären sein !
Darum meine Frage.Wie oft wird in den Gebieten des Kormorans,der Fischbestand und die bevorzugte erjagte Fischart des Kormorans untersucht ?
Regelmäßig um schnell mit Maßnahmen reagieren zu können ?
Oder reichen Studien vergangener Jahre dazu ?
Wie schnell sich eine Situation im Gewässer ändern kann brauch ich Dir doch nicht sagen.
Werden die geschossenen Kormorane immer auf den Mageninhalt kontrolliert um Rückschlüsse zu ziehen ?
Müßte doch auch eigentlich im Interesse der Kormoranbefürworter liegen.
So könnten doch schnell Regionale Brennpunkte geklärt werden.Oder ?
 
Hi nochmal,

nach der Probe noch schnell zu deiner Antwort ein paar Bemerkungen, die mir spontan durch den Kopf gehen.

aalklaus 1 schrieb:
Studien und Erkenntnisse sind so lange gut wie Sie auf dem laufenden sind.
Da gibst Du mir doch Recht.Oder ?

Na ja, eingeschränkt. Studien über das Nahrungsspektrum, die 10 oder 20 Jahre alt sind, haben ihre Gültigkeit ja nicht plötzlich verloren. Ich denke eher nicht, dass es sich um laufende Studien handeln muß, wenn es um diese Frage geht.

aalklaus 1 schrieb:
Der "vorwiegende" ursprüngliche Zielfisch,von mir aus der " nicht von Anglerischen oder Wirtschaftlichen Interesse " ist erschöpft,damit tue ich mich schon schwer,auch ein Rotauge usw.ist für mich Wertvoll,ich sag mal im Sprachgebrauch leergefressen.

Mit dem Rotauge als Stellvertreter gebe ich dir absolut Recht. Völlig Wurscht, ob einem die Wichtigkeit einer Fischart bewußt ist oder nicht - jeder Fisch ist im Gesamtgefüge wichtig. Mit dem Begriff "leergefressen" habe ich meine Schwierigkeiten. Ich weiß von Hubert, dass ein solcher Zustand eintreten kann. Das erscheint mir glaubwürdig, auch wenn ich es nicht glauben mag. Aber selbst wenn vereinzelt Exemplare überleben, kann das in Abhängigkeit verschiedener Faktoren fatal sein. Dem stehen Aussagen über eine hohe kompensatorische Fähigkeit von Schwarmfischen gegenüber. Kurz, das Hauptopfer wehrt sich durch gesteigerte Reproduktion. Welche Faktoren (Gewässergröße, K-Wert, Druck durch weitere Faktoren wie Fischerei, Umweltgifte, andere Räuber usw.)das im einzelnen sind, weiß ich nicht, leider.

aalklaus 1 schrieb:
Wer bemerkt diese Abweichungen im Gewässer.

Wer könnte sie denn bemerken? Um eine Abweichung feststellen zu können, brauchst du eine Basis, d.h. du müßtest genau wissen, welche Flossenträger in welchen Stückzahlen durch dein Gewässer ziehen. In einem Zuchtteich ist das schon schwierig. Schau dir mal genau die Berechnungen an, mit denen der Fraßschaden errechnet wird und zähle dabei mal nur, wie oft das Wort "Schätzung" vorkommt. Und jetzt kommt das größte Problem:

Wie oft wird in den Gebieten des Kormorans,der Fischbestand und die bevorzugte erjagte Fischart des Kormorans untersucht ?
Regelmäßig um schnell mit Maßnahmen reagieren zu können ?

Wie könnte eine soche "schnelle Maßnahme" aussehen? Das ist die Kardinalfrage. Wenn du die beantworten kannst, bist du ein gefragter Mann!
Ich glaube unter anderen Szenarien an folgendes: Wenn es gelingen kann, den K: entweder dauerhaft von ausgewählten Gewässern (Schweizer Modell) fernzuhalten oder durch Schutzmaßnahmen am Rauben zu hindern, betreibt man eine "natürliche" Bestandskontrolle. Fortpflanzungsrate, Lebenserwartung usw. würden sich auf ein erträgliches Maß einpendeln. Das ist der steinige Weg. Allerdings, sollte sich ein akzeptabler und stabiler Zustand ergeben, wäre auch späteren Generationen von Anglern geholfen, ebenso wie auf Dauer die Existenz bedrohter Fischarten gesichert wäre. Wer nicht nur bis Mitternacht denkt, wird seinen Gefallen an der Vorstellung haben. Ein Generationen überdauernder Kampf gegen einen schwarzen Vogel - was für eine Horrorvorstellung.

Wie schnell sich eine Situation im Gewässer ändern kann brauch ich Dir doch nicht sagen.

Nee, brauchst du nicht. Ich habe das schon einmal miterlebt. Noch gestern hast du an einem Traumgewässer geangelt und dich deines Anglerdaseins erfreut, hörst du am nächsten Tag, das tonnenweise tote Fische den Bach runtertreiben. Die Ursache ist schnell gefunden (unqualifiziertes Personal einer Kläranlage), die Schäden erst nach langer Zeit fast ausschließlich durch Zuwanderung behoben. Das ist keine 10 Jahre her, da hat hier noch niemand vom Kormoran gesprochen.

So könnten doch schnell Regionale Brennpunkte geklärt werden.Oder ?

Wenn ich dich richtig verstanden habe, möchtest du anhand der Magenanalysen (besser als Speiballenuntersuchungen :grins ) feststellen, wo sich die K. ihr Futter besorgen, um dann was zu machen?

Gruß Thorsten
 
Thomsen schrieb:
Halte mich über etwaige regionale Ergebnisse bitte per PN auf dem laufenden ... vielleicht finde ich im Laufe des Jahres auch mal die Zeit, eurem Verein einen Besuch abzustatten (wenn ihr wollt und vielleicht weitere Denkanstöße gebrauchen könnt, im Moment ist es aber ausgesprochen schlecht).

Ein möglicher Besuch dann bitte in Verbindung mit der wichtigsten Nebensache der Welt natürlich ... nämlich Angeln. ;)
ist ok werde ich dann machen und das mit dem angeln klappt dann auch............
gruß andre

@ Thomsen: den see den du meinst ist der Glambecker mir ist es dann wieder eingefallen......................für mich nicht intressant zu sauber.................
 
Zuletzt bearbeitet:
@Thorsten
um dann was zu machen?
Hatte ich was von " machen " geschrieben.
Ich hatte lediglich ein paar Fragen und hoffte auf eine Antwort.Nichts weiter.
Vielleicht hab ich wieder Fragen.Schlimm ?
Dann Frage ich und wenn ich ne Antwort bekomme ist gut,wenn nicht ist auch gut.
Dann Frage ich jemand anders.
Aber nun hab ich ja ne Antwort bekommen um nichts weiter ging es mir. :)
 
moin Torsten,

da muß es ein Mißverständnis geben. Ich wollte dich nicht anmachen! Deine Anmerkungen aus dem letzten Post sind vollkommen berechtigt, lassen aber genau die Frage zurück, die ich am Schluß gestellt habe.

aalklaus 1 schrieb:
Werden die geschossenen Kormorane immer auf den Mageninhalt kontrolliert um Rückschlüsse zu ziehen ?

Ich weiß es nicht. Aber nehmen wir für einen Moment an, das wäre der Fall. Du hast also eine ausführliche Statistik über den Mageninhalt aller geschossenen oder tot aufgefundenen K's. Welche Erkenntnis kann man daraus gewinnen und wie kann ich diese Erkenntnis nutzen. Darauf zielte meine Frage ab.

Ich habe schon häufiger gelesen und gehört, wir müssten endlich aktiv werden und was tun. OK, einverstanden, aber was? Das versuche ich seit 46 Seiten herauszufinden. Ich denke es ist Konsens, dass, was auch immer unternommen wird, nicht nur das Gewissen beruhigen darf, sondern auf die lokale "Überpopulation" einen entscheidenden und nachhaltigen Effekt haben muß. Bei allen bisher vorgestellten und angedachten Varianten habe ich diese Effekte nicht erkennen können - im Gegenteil ist immer die Rede davon, dass der Einfluß "vorübergehend" oder "wirkungslos" ist.
Das ist mein - bzw. unser Problem.

Gruß Thorsten
 
@Thorsten
Alles Easy,hast PN.
Zu deiner Frage später mehr,muss erst noch einiges erledigen.Man sollte schon Ruhe haben um hier weiter sachlich zu Reden.
 
Hallo Thorsten,


Thunfisch schrieb:
Ich habe schon häufiger gelesen und gehört, wir müssten endlich aktiv werden und was tun. OK, einverstanden, aber was?

Einfach einen Blick zum Nachbarn Dänemark werfen. Was dort längst funktioniert, scheitert bei uns an endlosen, emotional geführten Debatten. Im Anhang mal eine Zusammenfassung eines Dänischen Kollegen anlässlich der letzten EIFAC-Tagung zum Thema Kormoran. Muss ich dazu einen Disclamer schreiben, von wegen Lobbyistenkram und so? ;)

Ich denke es ist Konsens, dass, was auch immer unternommen wird, nicht nur das Gewissen beruhigen darf, sondern auf die lokale "Überpopulation" einen entscheidenden und nachhaltigen Effekt haben muß. Bei allen bisher vorgestellten und angedachten Varianten habe ich diese Effekte nicht erkennen können - im Gegenteil ist immer die Rede davon, dass der Einfluß "vorübergehend" oder "wirkungslos" ist.
Das ist mein - bzw. unser Problem.

Wenn man die Schäden durch Kormorane auf ein erträgliches Mass bringen will, ohne den Vogel dabei auszurotten, führt an Massnahmen mit vorübergehenden Effekten kein Weg vorbei. Weil die Ausrottung des Vogels nicht das Ziel sein kann, sehe ich also diesen Aspekt der temporären Effekte und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit dauernder Massnahmen nicht als Makel an. Die Hege aller Wild- und Fischbestände, die durch die Bedingungen in der Kulturlandschaft begünstigt werden und damit zu Problemen führen, funktioniert nach dem Prinzip einer fortlaufenden Regulation ...

Bei einem so mobilen Tierchen wie dem Kormoran erhöht sich der Effekt dieser Massnahmen, wenn sie flächendeckend zum Einsatz kommen. Wird dagegen nur lokal vorgegangen, sind dort weit grössere Anstrengungen nötig.

Deshalb bin ich so "erfreut" über die unglaubliche "Kompetenz", die aus den Reden zu dem Thema im Bundestag hervor geht. Vielleicht sollte man denen einen Betriebsausflug nach Dänemark auf's Auge drücken.

Viele Grüsse

Lars
 

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  • eifac-dk.pdf
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Zuletzt bearbeitet:
@Lars
Leider bin ich des Dänischen nicht mächtig. :(
Haste das vielleicht noch auf Deutsch oder Englisch ?
Noch ne andere Frage.
Habe mir gerade mal die Fangmengen der Fischer,Angler und Kormorane am Bodensee(Untersee) angesehen.
Völlig Wertungsfrei.
Die Fangmenge der Kormoranpopulation liegt bei 30-50%(im Zeitraum von 1997- Ende 2006) im Vergleich zur Fangmenge der Fischer.
Die neuen Zahlen für 2007 kommen erst.
Soll jetzt keine Aussage sein.
Gibt es solche Datenerhebungen eigentlich auch von anderen Gewässern in Deutschland ?
P.S.Kurze Änderung von mir .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
moin Lars,

hab grade das Paper deines Kollegen gelesen und prompt (wie nicht anders zu erwarten) ein paar Anmerkungen zu deinem Statement.

Bollmann schrieb:
Einfach einen Blick zum Nachbarn Dänemark werfen. Was dort längst funktioniert, scheitert bei uns an endlosen, emotional geführten Debatten.

Naja, ganz so einfach ist es dann doch nicht. In DK ist das einölen der Eier state of the art. Was dort möglich ist - die allermeisten K's sind dort Bodenbrüter - geht so bei uns nicht. Das Auskühlen der Gelege durch verscheuchen der Vögel ist ein etwas anderes Vorgehen. Bei dieser Herangehensweise wird von den Vogelliebhabern immer darauf verwiesen, dass auch andere Arten, die sich das Areal mit den K's teilen, unter der Aktion leiden. Ich erinnere mich noch an deine Ausführungen zum Bruterfolg der Kraniche(?) in der Nachbarschaft - aber natürlich kann das auch anders ausgehen.

Muss ich dazu einen Disclamer schreiben, von wegen Lobbyistenkram und so?

Au ja!

...sehe ich also diesen Aspekt der temporären Effekte und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit dauernder Massnahmen nicht als Makel an.

Der "Makel" besteht zum einen darin, dass es zwangsläufig zu immer wiederkehrenden Diskussionen mit unseren Freunden von der Federfraktion kommt, zum anderen haben wir das Problem, dass ein "Gleichgewichtszustand" nicht erreicht wird. Da man durch Auskühlaktionen "nur" Einfluß auf die Reproduktionsrate nimmt, wird der Fraßdruck, der Bspw.durch Zuzug noch erhöht wird, nicht in befriedigendem Maß abnehmen. Ok, der gesteigerte Nahrungsbedarf während der Aufzuchtphase der Baby K's fällt entsprechend dem Erfolg der Auskühlaktion weg. Aber du hast natürlich Recht, wenn du anmerkst "Die Hege aller Wild- und Fischbestände, die durch die Bedingungen in der Kulturlandschaft begünstigt werden und damit zu Problemen führen, funktioniert nach dem Prinzip einer fortlaufenden Regulation ..."

Deshalb bin ich so "erfreut" über die unglaubliche "Kompetenz", die aus den Reden zu dem Thema im Bundestag hervor geht. Vielleicht sollte man denen einen Betriebsausflug nach Dänemark auf's Auge drücken.

Mit den von dir zur Verfügung gestellten Redebeiträgen verhält es sich exakt so, wie in der Diskussion hier im Forum. Neben jeder Menge rhetorischem Müll (von allen Seiten!!), finden sich auch Passagen, die darauf schließen lassen, dass unsere Volksvertreter sich mit der Materie beschäftigt haben.
Aber diesen Raffzähnen auch noch einen Betriebsausflug auf unsere Kosten spendieren?

Mögliche Antwort eines Politikers:
In Dänemark gibt es ca. 40 000 Brutpaare, in Deutschland ca. 23 000. Die Dänen können mit diesem Bestand leben. Setzt man die Fläche Dänemarks (43.094 Km²) ins Verhältnis zur Fläche Deutschlands (357.092,90 km2), müßten wir doch eigentlich 331 600 Brutpaare verkraften können. Deutschland ist so gesehen erst zu 7% ausgelastet. Prost!

Gruß Thorsten
 
Hallo Torsten,

die EIFAC-Publikation ist in Englisch.

aalklaus 1 schrieb:
[...] Gibt es solche Datenerhebungen eigentlich auch von anderen Gewässern in Deutschland ?

Direkte Gegenüberstellungen habe ich im Moment nicht bei der Hand und zum Suchen fehlt mir die Zeit. Aber wenn man sich die Mühe macht, die Zahlen in Knösche et al. 2005 den Fängen der Berufsfischer gegenüber zu stellen, kommt man sicher auf ein ähnliches Bild wie am Bodensee. Gesamtfang Erwerbsfischerei 2007 984 Tonnen. Davon 429 Tonnen Speisefisch und 550 Tonnen Entnahme von Massenfischen (Blei, Güster, Marmor-/Silberkarpfen) im Rahmen der Hegeverpflichtungen. Das Ergebnis (Fang Erwerbsfischer 2007 gegenüber Kormoranfang in 2003 laut Knösche et al.) für die wirtschaftlich wichtigen Arten findest Du im Anhang.

Viele Grüsse

Lars
 

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  • Kormoran_Nahrung.pdf
    10,3 KB · Aufrufe: 156
Hi Lars,

aus der EIFAC-Publikation:

It has been attempted to stop the establishment of new colonies through e.g. scaring, egg oiling and removal of nests. In spite of the attempts, the total number of colonies has increased. It is, however, estimated that the increase as well as the size of the new colonies would have been larger, if the measures had not been taken.

Erfolgsgeschichten lesen sich etwas anders, oder? Und am Ende wird wie immer geschätzt ...


The development of the conflict between different stakeholders in Denmark has demonstrated the importance of procuring a sufficient level of scientific knowledge as opposed to experience based knowledge.

Diagnose: die Methode 'Try and Error' wurde durchgeführt ... und erst später trat dann unter Druck anderer Interessengruppen der wissenschaftliche Durst nach Theorie auf.

Sieht mir nicht so aus, als ob diese Management-Konzepte in Dänemark wirklich Erfolgt gezeitigt hätten. Von gesellschaftlicher Akzeptanz will ich gar nicht erst anfangen ... steht ja alles schwarz auf weiß da.

Wundert sich noch jemand darüber?
 
Schade, ich gehöre zu den wenigen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind. Bin allerdings bis ebend ganz gut damit durchs Leben gekommern. Nun bricht ne Welt in mir zusammen. Ich verstehe die Beiträge hier nicht mehr, weil in englisch geschrieben. Ich könnte heulen. Werde mir jetzt mal ein Wörterbuch besorgen um zu verstehen, was im letzten Beitrag geschrieben wurde.

Bitte, bitte, schreibt chinesisch. Mein Kumpel hat ne Chinesin zur Frau, die kann mir dann immer sagen, was hier geschrieben wurde.

Fliege 2:
 
Übersetzung folgt sogleich, kein Grund zur Verzweiflung:

1)
Es wurde versucht, die Neuansiedlung von Kolonien durch Anritzen von Eiern, Verölen sowie das Entfernen von Nestern zu verhindern.
Trotzdem stieg die Zahl der Kolonien an.
Wie auch immer, es wird geschätzt, dass Anzahl wie Größe der Kolonien noch wesentlich größer wäre, wenn die Eingriffe nicht stattgefunden hätten.


2)
Die Entwicklung des Konflikts zwischen verschiedenen Interessengruppen in Dänemark hat gezeigt, wie wichtig das Erreichen eines ausreichend hohen wissenschaftlichen Verständnisses ist, bevor weitere Eingriffe erfolgen.

Meine Übersetzung war frei und sinngemäß ... kann aber auch gern sklavisch-wörtlich erfolgen, falls von irgendwoher Widerspruch erfolgen sollte. ;)
 
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