Tierschutz -  Der Kormoran gerät wieder ins Visier der Jäger

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Stephan Wolfschaffner schrieb:
@ Thomsen

Zitat:
Wenn ich etwas für falsch halte, benenne ich es auch als 'falsch' ... nachfolgend argumentiere ich.

Kann mich jemand mit besseren Argumenten zu einer veränderten Ansicht überzeugen, übernehme ich diese ... und verbreite sie nach meinem 'besten eigenen Wissen'.


direktes Eingestehen ist nicht so leicht, ich weiß aber dass Du es machen würdest - die Restrettung einer verloren Schlacht.

Grüße
Stephan

Das kursive Zitat ist eine Geisteshaltung, die einem jeden Absolventen eines naturwissenschaftlichen Studiums an's Herz gelegt wird ... wenn ich mich bisher unwirsch zeige, liegt es vielleicht an der Qualität der bisher vorgebrachten Gegenargumente oder Lösungsvorschläge? ;)
Und deren immanenter Logik ... ?
Nein, undenkbar ... die meisten sehen es ja anscheinend anders, das muss also stimmen, ein fast schon stringenter Beweis.

Restrettung einer verlorenen Schlacht? ... ein passender Vergleich, Steffel wieder :respekt , beschreibt verblüffend genau die Handlungsweise unser derzeit bastelnden 'Ökomanager' ...

Wir sehen uns spätestens in diesem Thema wieder, wenn alle gegenwärtig favorisierten Lösungsansätze versagt haben ... für mich absehbar.

Und wenn dann einer auf meine zukünftigen Äußerungen, dass ich das schon lange vorher zu Bedenken gegeben habe, entgegnen sollte ... Ja, aber ... dann gibt's von mir richtich was auf die Glocke ... sorry, mein bester Steffel :grins

Warten wir es ab, macht mal, aber ohne mich und meine Zustimmung ... Good luck, Fellows. ;)

PS: Ich hoffe für uns alle, dass ich mich irre ... besser wär's.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein bissel Lesestoff, der nicht aus meiner Feder stammt ... kurz und knackig zusammengefasst.

http://www.geo.de/GEO/natur/tiere/53298.html?t=print

Leseprobe:
Sollten in Deutschland jedoch künftig Kormorane in großer Zahl abgeschossen werden, löst dies nach Ansicht vieler Ökologen nicht das Problem abnehmender Fischbestände.

Hoppla, ich bin ja doch nicht allein mit meiner Meinung ...
 
Hallo Thomas,

in dem Artikel hat man nicht die Argumente der "Kormorangegner" unter die Lupe genommen, sondern lediglich die Argumente von NABU & Co. nahezu 1:1 übernommen. http://www.nabu.de/m05/m05_03/01077.html Es sind die selben Verdrehungen und Behauptungen. Wenn man sich mit dem Problem an sich näher befasst hat, tippt man sich beim Lesen des Beitrages zwangsläufig an die Stirn.

Zitat: "In vielen Bundesländern ist der Gesamtbestand ab 1995 kaum noch angewachsen und hat seit Anfang 2000 bundesweit ein stabiles Maximum erreicht. Zudem verlagern sich die Kolonien immer mehr vom Binnenland an die Küsten von Nord- und Ostsee."

Ein kurzer Klick auf den Link

http://www.lfvb.org/downloads/Statistik-Kormorankolonien.pdf

und man sieht an den unteren beiden Zeilen, wie ernsthaft für diesen Artikel recherchiert wurde. Wenn dieser Artikel Deine Meinung widerspiegelt, wirst Du Dir selbst untreu. Einfach mal anfangen, nicht nur die Argumente der Berufsfischer zu hinterfragen ... ;)

Ich stelle morgen mal das Gutachten aus Brandenburg und die Abschusszahlen aus 2006 für Brandenburg online. Die entsprechenden Links stelle ich dann hier ein. Wer mag, kann sich dann sein eigenes Bild machen.

Viele Grüsse

Lars
 
Zuletzt bearbeitet:
Bollmann schrieb:
Wenn man sich mit dem Problem an sich näher befasst hat, tippt man sich beim Lesen des Beitrages zwangsläufig an die Stirn.

Nee, das tue ich ganz sicher nicht. Lars, komm doch mal wieder runter von dem Trip, du wärst der Einzige, der sich mit dem Thema beschäftigt...

Zitat: "In vielen Bundesländern ist der Gesamtbestand ab 1995 kaum noch angewachsen und hat seit Anfang 2000 bundesweit ein stabiles Maximum erreicht. Zudem verlagern sich die Kolonien immer mehr vom Binnenland an die Küsten von Nord- und Ostsee."

Ein kurzer Klick auf den Link

http://www.lfvb.org/downloads/Statistik-Kormorankolonien.pdf

und man sieht an den unteren beiden Zeilen, wie ernsthaft für diesen Artikel recherchiert wurde.

Ich stelle morgen mal das Gutachten aus Brandenburg und die Abschusszahlen aus 2006 für Brandenburg online. Die entsprechenden Links stelle ich dann hier ein. Wer mag, kann sich dann sein eigenes Bild machen.

Hej Lars,

um dich mal zu zitieren: "liest du eigentlich vorher, was du schreibst?"

Du kannst doch nicht ernsthaft den Artikel und die Argumentation kontern, mit der Tabelle die du als Link anbietest. Wie kannst du nur glauben, dass die Zahlen eines begrenzten Gebiets (dem Land Brandenburg) mit den bundesweit erhobenen Zahlen vergleichbar sind? Was soll das sein, eine Nebelgranate?

Insgesamt leuchtet mir die Argumentation schon ein und viel davon findet sich auch in seriösen Beiträgen in diesem Tröt schon wieder. Du wirst sicher wieder Floskeln finden, mit denen man das Geschriebene lächerlich macht, ohne auf den Inhalt einzugehen. Übrigens ist an den Geoartikel ein weiterer Artikel angehängt, in dem man nachlesen kann, wie "behutsame Bestandsregulierung" dann in der Praxis aussieht.

http://www.geo.de/GEO/natur/oekologie/tag_der_artenvielfalt/52813.html

Schwächen hat der Artikel natürlich auch. Ich hätte beispielsweise dem Absatz "Alternativen zum Abschuß" mehr Substanz gewünscht. Das ausgerechnet das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten in München (wohl eher keine ausgewiesenen Kormoranfreunde) das Überspannen von Teichen bis 1 Ha vorschlägt :schnarch
Sonst steht da leider nicht viel mehr. Was ich sehr bedauerlich finde. Aber wenn wir es schon in mittlerweile fast 30 Seiten nicht schaffen, irgendeinen erfolgversprechenden Ansatz auszudeuten ...

Solange jede Menge unnütze Energie im Stellungskrieg zwischen beiden Lagern verpufft, die - sinnvoll genutzt - einen Lösungsansatz hätte aufzeigen können, feiert die Bunkermentalität Hochkonjunktur. Und jede Wette, solange das so bleibt, tut sich nichts was das Problem einer nachhaltigen Lösung näherbringt.

Gruß Thorsten
 
Hallo Thorsten,

Thunfisch schrieb:
Du kannst doch nicht ernsthaft den Artikel und die Argumentation kontern, mit der Tabelle die du als Link anbietest. Wie kannst du nur glauben, dass die Zahlen eines begrenzten Gebiets (dem Land Brandenburg) mit den bundesweit erhobenen Zahlen vergleichbar sind?

ich glaube nicht nur, dass die Zahlen vergleichbar sind ... Hast Du die Zahlen zur Populationsentwicklung in anderen Bundesländern? Wenn ja, hättest Du Dir diese Antwort ganz sicher verkniffen.

Insgesamt leuchtet mir die Argumentation schon ein und viel davon findet sich auch in seriösen Beiträgen in diesem Tröt schon wieder. Du wirst sicher wieder Floskeln finden, mit denen man das Geschriebene lächerlich macht, ohne auf den Inhalt einzugehen.

Im Moment bin ich dabei, den Thread mit ein paar Fakten zu spicken. Wenn ich damit durch bin, können wir uns den Artikel gerne gemeinsam vornehmen.

Übrigens ist an den Geoartikel ein weiterer Artikel angehängt, in dem man nachlesen kann, wie "behutsame Bestandsregulierung" dann in der Praxis aussieht.

Dir ist sicher nicht entgangen, dass ich eine Bejagung von Kormoranen im Bereich der Brutkolonien generell ablehne. Das Schiessen in den Kolonien ist auch für mich keine Option. Unter waidgerechter Bejagung verstehe ich etwas anderes, weshalb ich mich für eine geordnete Bejagung des Kormorans stark mache, solche Aktionen in den Kolonien jedoch strikt ablehne. So weit auch für Dich nachvollziehbar?

Solange jede Menge unnütze Energie im Stellungskrieg zwischen beiden Lagern verpufft, die - sinnvoll genutzt - einen Lösungsansatz hätte aufzeigen können, feiert die Bunkermentalität Hochkonjunktur. Und jede Wette, solange das so bleibt, tut sich nichts was das Problem einer nachhaltigen Lösung näherbringt.

Der Stand bezüglich eines Lösungsansatzes in diesem Thread hier hat mit der Realität zum Glück herzlich wenig zu tun. Deshalb schaue ich mal, was ich an Fakten auf den Server packen und hierher verlinken kann.

Viele Grüsse

Lars
 
Hallo Lars,

wie versprochen haben wir uns nochmalig um die Geschichte gekümmert.

Bollmann schrieb:
Fürchte ich, dass auch die Geschichte beim Nachhaken ähnlich platzt, wie das angebliche "WaschPo-Ticket" wegen dem vom Fischer gerammten Angelkahn.

Die Strafanzeige hat die lfd. Nr. 123/142/06 und wurde von der zuständigen Wasserschutzdirektion Ost Magdeburg aufgenommen und bearbeitet.

Du siehst, Dein sog. Befürchtungen sind unbegründet ... so schnell funktioniert eine Umwandlung von 'angeblich' zu Faktum.

Ich nehme Deine Entschuldigung an ...
 
moin Lars,

du bist ja früh im Web unterwegs ... :respekt
Zu deinen Antworten im einzelnen:

Bollmann schrieb:
Hast Du die Zahlen zur Populationsentwicklung in anderen Bundesländern? Wenn ja, hättest Du Dir diese Antwort ganz sicher verkniffen.

Schau mal auf Seite 25 #340, da habe ich folgendes geschrieben und verlinkt:

"Unter folgendem Link kann man die Bestandsentwicklung über mehrere Jahre nachlesen: http://www.norbert-kuehnberger.de/lampaltr.htm
Da läßt sich keine explosionsartige Vermehrung herausinterpretieren.

Tenor einer weiteren Veröffentlichung (Ok, aus dem Jahr 2000, also nicht ganz taufrisch), die verschiedene Untersuchungen zusammenfasst, ist, ich zitiere mal wieder: "Flächenhafte Abschußmaßnahmen sind für
Hessen und Rheinland-Pfalz strikt abzulehnen, zumal sowohl die Brutpaar- als
auch die Überwinterungsbestände parallel zur gesamteuropäischen Entwicklung stagnierende bis rückläufige Tendenzen aufweisen."
Quelle: http://www.davvl.de/Volu/2000/00-1,%20Richarz.pdf"

Du siehst, ich habe andere Zahlen zur Hand und aus genau diesem Grund konnte ich mir eine Antwort nicht verkneifen. In dem Geoartikel ist im übrigen die Rede davon, dass es eine Tendenz beim Kormoran gibt, sich Richtung Küste zurück zu ziehen. Das würde erklären, warum es in Brandenburg zu einer Nettozunahme der Kormoranpopulation kommt.

Bollmann schrieb:
Im Moment bin ich dabei, den Thread mit ein paar Fakten zu spicken. Wenn ich damit durch bin, können wir uns den Artikel gerne gemeinsam vornehmen.

Na, dass lese ich doch gerne. Fakten können dem Tröt nur gut tun. Wenn es dann an die Interpretation der Fakten geht, bin ich dabei.


Bollmann schrieb:
Dir ist sicher nicht entgangen, dass ich eine Bejagung von Kormoranen im Bereich der Brutkolonien generell ablehne. Das Schiessen in den Kolonien ist auch für mich keine Option. Unter waidgerechter Bejagung verstehe ich etwas anderes, weshalb ich mich für eine geordnete Bejagung des Kormorans stark mache, solche Aktionen in den Kolonien jedoch strikt ablehne. So weit auch für Dich nachvollziehbar?

Ich habe dir bisher in jedem Beitrag unterstellt, dass das deine Haltung ist. Was "Andere" daraus machen, unterliegt nicht mehr deinem Einfluß. Das man aber in einem sowieso schon stark emotional besetzten Thema wie dem Kormoranproblem extrem vorsichtig sein muß, bzw. auch als Befürworter einer Bejagung die Gemüter der Betroffenen im Auge haben muß, zeigt der beschriebene Vorfall. Ist das für dich nachvollziehbar?


Bollmann schrieb:
Der Stand bezüglich eines Lösungsansatzes in diesem Thread hier hat mit der Realität zum Glück herzlich wenig zu tun.

Warum zum Glück? Ich finde es eher schade, dass wir hier nicht auf dem Laufenden sind. Wenn du bis jetzt Erkenntnisse (auf die ich bisher vergeblich gewartet habe) zurückgehalten hast, dann ist der Vorsatz...
Bollmann schrieb:
Deshalb schaue ich mal, was ich an Fakten auf den Server packen und hierher verlinken kann.
...nur zu begrüßen. Wenn es sich denn um Fakten handelt :augen
Nur damit es nicht zu Mißverständnissen kommt: Ich hoffe auf Lösungsansätze abseits der schlichten Forderung nach einer "geordnete Bejagung"

Gruß Thorsten
 
Hallo Thorsten,

erster Schwung Lesestoff:

http://www.lfvb.org/downloads/Gutachten_Brb.pdf

"Unter folgendem Link kann man die Bestandsentwicklung über mehrere Jahre nachlesen: http://www.norbert-kuehnberger.de/lampaltr.htm
Da läßt sich keine explosionsartige Vermehrung herausinterpretieren.

Zitat GEO: "In vielen Bundesländern ist der Gesamtbestand ab 1995 kaum noch angewachsen und hat seit Anfang 2000 bundesweit ein stabiles Maximum erreicht. Zudem verlagern sich die Kolonien immer mehr vom Binnenland an die Küsten von Nord- und Ostsee."

Es geht nicht um eine "explosionsartige Vermehrung". Mich stört, dass so getan wird, als hätte sich seit 1995 nicht mehr viel und seit 2000 fast gar nichts mehr in Sachen Bestandszunahme beim Kormoran getan. Das trifft nach meinen Infos bestenfalls auf Schleswig-Holstein zu. Auch die Interpretation der "Verlagerung" ist nett. Man hätte auch schreiben können, dass sich die Zahl der Brutpaare in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu den anderen Bundesländern besonders stark erhöht hat, denn eine Verlagerung hätte zu einer Abnahme im Rest des Landes führen müssen. Ich versuche mal, an Zahlenmaterial der Bundesländer zu kommen. Kann aber etwas dauern.

Das man aber in einem sowieso schon stark emotional besetzten Thema wie dem Kormoranproblem extrem vorsichtig sein muß, bzw. auch als Befürworter einer Bejagung die Gemüter der Betroffenen im Auge haben muß, zeigt der beschriebene Vorfall. Ist das für dich nachvollziehbar?

Mir geht es hier weniger um Befindlichkeiten. Eigentlich möchte ich eine sachliche Diskussion, in der man mit Argumenten arbeitet, statt Stimmungen zu machen und Dinge zu zerreden.

Ich hoffe auf Lösungsansätze abseits der schlichten Forderung nach einer "geordnete Bejagung"

Ich habe vor einiger Zeit schon vergeblich versucht, hier darzustellen, dass eine waidgerechte Bejagung des Kormorans nur ein Teilsegment eines Bestandsmanagements sein kann. Mit Kormoranverordnungen ist in weiten Teilen Brandenburgs und auch in anderen Bundesländern eine Bejagung ohnehin schon möglich. Deshalb kommt es hier aber nicht zum massenhaften Abschuss. Im Land Brandenburg sind 2006 dem Landesumweltamt insgesamt 740 geschossene Kormorane gemeldet worden. Davon entfallen insgesamt 379 auf die Teichwirtschaften in Peitz und Petkamsberg, obwohl Thomas im Laufe des Threads ganz zweifelsfrei ermitteln konnte, dass es dort definitiv kein Kormoranproblem gibt. Die Zahlen erklären, warum der Kormoran in der Gegend nicht so häufig zu sehen ist ... Das mit der Bejagung hilft bei der Schadensminimierung. In entsprechendem Umfang kann sie in Kombination mit weiteren Maßnahmen wie dem Auskühlen von Gelegen auch zu einer nachhaltigen Verringerung des Kormoranbestandes genutzt werden. Dass die Maßnahmen kontinuierlich fortgesetzt werden müssen, ist dabei nicht wirklich ein Problem.

@Thomas

Deine Phantasie spielt Dir offenbar weiter Streiche. Eine "Wasserschutzdirektion Ost in Magdeburg" existiert im realen Leben nicht. Dort gibt es lediglich eine Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost, die aber ganz sicher keine Strafanzeigen aufnimmt und keine derartigen Tagebuchnummern vergibt.

Viele Grüße

Lars
 
Hi,

den Amoklauf kann man hier nachlesen ...

http://www.nabu-bw.de/m04/m04_07/07916.html

Die Schwaben hatten sich bei der Staatlichen Vogelschutzwarte in Brandenburg nach der Verfahrensweise für diesen Auskühlaktionen erkundigt. Sie ist der einzig vernünftige Weg, um die Reproduktion der Kormoranbestände mit "friedlichen Mitteln" zu erreichen. Allerdings muss eine solche Aktion kurz vor dem Schlupf abgeschlossen sein. Wenn bereits Jungvögel geschlüpft sind und damit deren Rufen zu hören ist, wird so eine Aktion von den anwesenden Verantwortlichen der Naturschutzbehörde definitiv gestoppt, bevor sie wirklich begonnen hat. Man sieht am NABU-Statement sehr schön, wie verdreht, übertrieben und eiskalt gelogen wird. Bei den beiden Eingriffen dieser Art, die wir in der letzten Woche in Brandenburg durchgeführt haben, wurden bestenfalls 50% der vorhandenen Gelege erfasst. Auch wird die Kormorankolonie dadurch in keiner Weise vernichtet. Wer heute an die Paretzer Tonstiche oder den Alten Wochowsee geht, wird jeweils eine weiterhin voll besetzte und brütende Kolonie vorfinden.

Spannend ist, dass man die Protest-Mail auf der NABU-Seite nicht selbst direkt abschicken kann. Scheint so, als hätte der NABU Sorge, dass jemand dem Regierungspräsidium auf diesem Wege dazu gratulieren könnte, dass es endlich handelt ...

Viele Grüsse

Lars
 
Eins muss ich jetzt mal zur NABU Mail sagen.
Einen vorgefertigten Text da schon reinzuhauen ,wo bloß noch die Unterschrift des jeweiligen Protestmailers fehlt, ist doch dünn.
Da hillt der kleine Hinweiß oben auch nicht das man den Text abändern kann.
Vertrauen die NABU Leute den Usern nicht,das Sie in der Lage sind einen selbstverfassten
Text abzusenden?
Das wäre dann für mich eine Wahre Protestmail.
So sieht es aus,Stimmen zu fangen,schön bequem ,nur Unterschrift runter und fertig.
Im übrigen,der im Text stehende Zusammenhang,Kormoran-Eisvogel-Bären in Alaska,hinkt doch gewaltig.
Wie viel Fisch fressen denn die Eisvögel und " Bären " in Deutschland?
Menschen schon.Angler,Fischer und jeder der im Laden seinen kauft.
 
Endlich beweisst unsere Landesregierung mal Rückrad(siehe heute Bild),was ja nicht oft vorkommt.Und sofort wird sie von einigen "Weltrettern",die sich nur von Luft und Wasser ernähren,mit ach so tiefsinniegen Argumenten belegt.Der Kormoran soll nur deshalb dezimiert werden,weil die Jäger ja so schiesswütig sind und nichts für die Natur übrieg haben.Und nicht etwar,weil sie mancher Orts erwiesenermasse zur Plage geworden sind!
 
Bollmann schrieb:
@Thomas

Deine Phantasie spielt Dir offenbar weiter Streiche.

Dann werde ich meiner 'Phantasie' mal richtig die Sporen geben.

Der Rammbock ist ein Angestellter eines Präsidiumsmitglieds des Landesfischereiverbandes Berlin/Brandenburg.

Der Zwischenfall wurde von der Waspo Templin als Schifffahrtsunfall aufgenommen, an Ort und Stelle eine Ordnungswidrigkeitenanzeige für den Fischer ausgeschrieben und zur abschließenden Bearbeitung an die, richtig, Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost in Magdeburg als übergeordnete Behörde weitergeleitet.

Die Strafanzeige hat, wie bereits angeführt, die lfd. Nr. 123/142/06.

Da es hier thematisch um den Kormoran gehen sollte, schlage ich nun vor, dass Du hier nicht beständig über Deinen Glauben um die Sache referierst, sondern Dich an's Telefon schwingst und Dir bei der Waspo Templin Gewissheit verschaffst.

Dann darfst Du uns allen gerne nochmal über Dein neugewonnenes Wissen berichten ... ;)


Zum Bodensee: am Alten Wochowsee in Brandenburg hocken laut Lars 564 Brutpaare, der deutsche Bodensee soll aber keine 90 Brutpaare aushalten?
Und mehr als die eine Kolonie gibt es auch nicht?

Das dürfte eher einem Amoklauf entsprechen ... keine weiteren Fragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Thomas,

Thomsen schrieb:
Zum Bodensee: am Alten Wochowsee in Brandenburg hocken laut Lars 564 Brutpaare, der deutsche Bodensee soll aber keine 90 Brutpaare aushalten?
Und mehr als die eine Kolonie gibt es auch nicht? Das dürfte eher einem Amoklauf entsprechen ... keine weiteren Fragen.

Ich vermisse in Deinen Argumentationsversuchen hier im Thread längst jede Konzeption bezüglich der eigentlichen Sache. Wir waren uns doch schon vor Wochen einig, dass Eingriffe in eine Brutkolonie die sinnvollste Massnahme darstellen, wenn man den Kormoranbestand beeinflussen möchte.

Die Kolonie an den Paretzer Tonstichen hat 1998 mal mit 80 Brutpaaren angefangen. In diesem Jahr werden es deutlich über 500 Brutpaare sein. Was spricht also dagegen, wenn man am Bodensee jetzt dafür sorgt, dass der Bruterfolg der Kolonie deutlich geringer ausfällt, als eigentlich üblich. Die Erfahrungen in Brandenburg haben gezeigt, dass eine Kolonie trotz der Eingriffe erhalten bleibt und durchaus auch deutlich wachsen kann. Somit muss und wird der Bodensee auch nach dem Eingriff weiter mit der Kormorankolonie leben.

Mich persönlich freut es, dass das Modell aus Brandenburg Schule macht. Ich hoffe, dass man sich auch in weiteren Bundesländern endlich zu solchen Massnahmen entschliesst. Je flächendeckender diese Eingriffe erfolgen, desto eher lässt sich das weitere Anwachsen der Kormoranbestände stoppen.

Der Zwischenfall wurde von der Waspo Templin als Schifffahrtsunfall aufgenommen, an Ort und Stelle eine Ordnungswidrigkeitenanzeige für den Fischer ausgeschrieben und zur abschließenden Bearbeitung an das, richtig, Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost in Magdeburg als übergeordnete Behörde weitergeleitet.

Die Strafanzeige hat wie bereits angeführt die lfd. Nr. 123/142/06.

Was denn nun? Ordnungwidrigkeitsanzeige, Strafanzeige ...? Mir persönlich reicht das, was Henry mir vor einigen Wochen am Telefon zu der Sache erzählt hat. Auch die WSD-Ost (so das Ding überhaupt auf einem ihrer Schreibtische gelandet ist ...) wird sich fragen, warum Angler ihr Boot nicht aus der Fahrtrichtung eines Fischers bewegen, der gerade ein Zugnetz aussetzt. Dessen Fahrtgeschwindigkeit ist dabei vergleichsweise langsam und die Manövrierfähigkeit beim Ausbringen des Netzes mehr als eingeschränkt. Mit etwas gutem Willen hätte dieser "skandalöse Vorfall" problemlos verhindert werden können. ;) Es passt ins Bild, dass diese interessanten Details hier im Forum nicht erwähnt wurden. Hauptsache man hat Stimmung gegen die Berufsfischer gemacht. ;)

Viele Grüsse

Lars
 
Bollmann schrieb:
Ich vermisse in Deinen Argumentationsversuchen hier im Thread längst jede Konzeption bezüglich der eigentlichen Sache. Wir waren uns doch schon vor Wochen einig, dass Eingriffe in eine Brutkolonie die sinnvollste Massnahme darstellen, wenn man den Kormoranbestand beeinflussen möchte.

Darüber sind wir uns auch weiterhin einig ...

Dir wird aber auch nicht entgangen sein, dass ich dafür plädiert habe, den Kormoran an großen Binnengewässern in Ruhe zu lassen.
Der Bodensee ist ja wohl eine ganz ordentliche Pfütze Wasser, oder?

Wollt ihr sie euch wieder an Problemspots treiben, um dann nach der Flinte zu rufen?
Ein bissel überlegen sollte man schon, bevor man handelt ... die Aktion am Bodensee betrachte ich als blinden Aktionismus.


Bollmann schrieb:
Die Kolonie an den Paretzer Tonstichen hat 1998 mal mit 80 Brutpaaren angefangen. In diesem Jahr werden es deutlich über 500 Brutpaare sein.

Du zeigst damit die Entwicklung über ein Zeitintervall von 10 Jahren auf. Die Bezeichnung 'Tonstich' lässt ebenfalls vermuten, dass das Gewässer keine Bodenseegröße erreicht ... warum sollte am Bodensee bei 90 Brutpaaren denn dringender Handlungsbedarf bestanden haben?


Bollmann schrieb:
Was denn nun? Ordnungwidrigkeitsanzeige, Strafanzeige ...?
Ein Begriff stammt von mir, einer von Henry ... einigen wir uns auf Anzeige?

Bollmann schrieb:
wird sich fragen, warum Angler ihr Boot nicht aus der Fahrtrichtung eines Fischers bewegen, der gerade ein Zugnetz aussetzt.
Vielleicht, weil der Betreffende ahnungslos in ein nicht gekennzeichnetes Netz (Vorschriften!) getuckert ist, es dabei seine Schraube zerlegt hat und das Boot manövrierunfähig war?
Um dann vom Fischer gerammt zu werden...?

Bollmann schrieb:
Hauptsache man hat Stimmung gegen die Berufsfischer gemacht.
Falsch, Lars ... die Hauptsache ist, Fakten gegen einen Fischer vorzubringen, der sich in mehrfacher Hinsicht nicht ordnungsgemäß verhält.
 
Hallo Thomas,

Thomsen schrieb:
Dir wird aber auch nicht entgangen sein, dass ich dafür plädiert habe, den Kormoran an großen Binnengewässern in Ruhe zu lassen.
[...] Wollt ihr sie euch wieder an Problemspots treiben, um dann nach der Flinte zu rufen?

Du wirfst da ein paar Dinge durcheinander. Der Eingriff in die Kolonie vertreibt keinen Kormoran. Die davon betroffenen Brutpaare kehren am nächsten Morgen zurück und brüten munter weiter.

Davon abgesehen macht es keinen Sinn, den Kormoran an größeren Binnengewässern in Ruhe zu lassen. Am Bodensee sind weit mehr Kormorane als die 90 Brutpaare der besagten Kolonie unterwegs. Der den Fischern auch dort entstehende Schaden ist bereits jetzt groß genug. Durch eine Bejagung werden die Tiere vorsichtiger, die Fluchdistanz wird größer. Auch auf diesem Weg kann man den "K-Wert" reduzieren.

Du zeigst damit die Entwicklung über ein Zeitintervall von 10 Jahren auf. Die Bezeichnung 'Tonstich' lässt ebenfalls vermuten, dass das Gewässer keine Bodenseegröße erreicht ... warum sollte am Bodensee bei 90 Brutpaaren denn dringender Handlungsbedarf bestanden haben?

s.o. Es geht am Bodensee nicht nur um 90 Brutpaare. Ich habe gestern den Link zum Gutachten bezüglich des Einflusses vom Kormoran auf Brandenburgs Fischerei eingestellt. Darin wird auch sehr schön gezeigt, in welchem Radius um eine Kolonie welcher Fraßdruck auf die vorhandenen Gewässer resultiert. Wären die Kormorane in Paretz auf den Fisch aus den Tonstichen angewiesen, hätten wir dort sicherlich nicht mehr als 10 Brutpaare. Was Du bei Deinen Betrachtungen gern vernachlässigst, ist die große Mobilität der Vögel.

Vielleicht, weil der Betreffende ahnungslos in ein nicht gekennzeichnetes Netz (Vorschriften!) getuckert ist, es dabei seine Schraube zerlegt hat und das Boot manövrierunfähig war? Um dann vom Fischer gerammt zu werden...?

Vielleicht unterhaltet Ihr Euch beide nochmals und stimmt ab, was Ihr mir erzählt. Laut Henry lag sein Boot in der Fahrtrichtung vor Anker, in der der Fischer sein Zugnetz ausgebracht hat. Festgefahren hat Henry sich nach seinen Worten bei anderer Gelegenheit im Steert des Zugnetzes, während der Fischer am anderen Ufer dabei war, das Netz zu ziehen. Angesichts der Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen Versionen und Deiner laufenden Nachbesserungen angeblicher "Fakten" habe ich inzwischen einige Zweifel am Wahrheitsgehalt Deiner Geschichte. Das Ganze ist hier aber definitv off-topic und kann bei Bedarf gern im BIOS-Thread diskutiert werden.

Viele Grüße

Lars
 
Bollmann schrieb:
Du wirfst da ein paar Dinge durcheinander. Der Eingriff in die Kolonie vertreibt keinen Kormoran. Die davon betroffenen Brutpaare kehren am nächsten Morgen zurück und brüten munter weiter.

Nein ... wenn erstmal die sanfte Stufe abgesegnet ist, rufen Du wie andere gerne gleich die nächste, härtere auf.

Wie lange mag es dauern, bis die BW-Entscheider auf Antrag auch die Nachstellung per Flinte erlauben, weil die Aufschreckaktionen an der einzigen Brutkolonie am deutschen Bodensee ja gesamtgesellschaftlich so harmonisch verlaufen sind ...?

Punkt für den Nabu: wehret den Anfängen ... wer bei 90 Brutpaaren an einem Großgewässer dringenden Handlungsbedarf angemeldet hat, machte sich bereits vorher unglaubwürdig, eine Diskussion darüber ist wahrlich redundant.

Bollmann schrieb:
Durch eine Bejagung werden die Tiere vorsichtiger, die Fluchdistanz wird größer. Auch auf diesem Weg kann man den "K-Wert" reduzieren.

Nein, absolut falsch ... der K-Wert ist ein Wert, der von einem definierten Ökosystem als Nischenangebot für Arten vorgehalten wird.

Wird eine Art durch menschliche Bejagung niedergehalten, sinkt selbstverständlich nicht der durch das System vorgehaltene K-Wert, sondern lediglich das Vermögen der Art, das aktuelle Systemangebot wahrzunehmen und reproduktiv bis zur gesetzten Grenze umzusetzen ...

Daher wachsen Kormoran-Populationen nach künstlicher Ausdünnung besonders gut und schnell wieder an (nach) ... weil der K-Wert des Ökosystems gleich geblieben ist, durch die verminderte Populationsdichte aber auch die innerartliche Konkurrenz nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Nochmal für jeden Adepten: jedes Ökosystem hält seinen eigenen K-Wert für Arten vor, der systembezogene und vorgehaltene Wert ändert sich nur über Erhöhung oder Erniedrigung der Trophiesituation des betreffenden Systems.

Merkst Du nun letztendlich, dass wir unvermutet Anschluss zu früheren Beiträgen aus diesem Thema gewonnen haben ... ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nabend,

ich habe grade einen sehr interessanten Beitrag gelesen, der die Gesamtproblematik mal von einer ganz anderen Seite beleuchtet:

... Betrachtungen aus umweltethischer Sicht
von Prof. Dr. Konrad Ott
zu finden unter
http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/service/skript204.pdf

Hier finden sich auf 246 Seiten die verschiedenen Ansichten in aufschlußreichen Beiträgen. Muß man vielleicht nicht alles lesen, aber dieser Beitrag regt zum Nachdenken an und bezieht in der Diskussion nicht direkt Stellung.

Gruß Thorsten
 
Thomsen schrieb:
Wie lange mag es dauern, bis die BW-Entscheider auf Antrag auch die Nachstellung per Flinte erlauben, weil die Aufschreckaktionen an der einzigen Brutkolonie am deutschen Bodensee ja gesamtgesellschaftlich so harmonisch verlaufen sind ...?
Es geht hier nicht um den Bodensee, sondern um den Untersee! Nur ein kleiner Teil vom ganzen! :)

Thomsen schrieb:
Punkt für den Nabu: wehret den Anfängen ... wer bei 90 Brutpaaren an einem Großgewässer dringenden Handlungsbedarf angemeldet hat, machte sich bereits vorher unglaubwürdig, eine Diskussion darüber ist wahrlich redundant.

Kein Punkt für den Nabu! :nein

Es sind ein paar Vögelchen mehr! :ja: Pdf.
Zitat aus Pdf. Die Winterzahlen am Untersee belaufen sich derzeit auf durchschnittlich 400 Tiere. Die Sommerpopula¬tion besteht aus ca. 270 Vögeln mit regelmäßig bis zu 100 Brutpaaren. Der Rest sind übersommernde Jungvögel, die ab dem 3. Lebensjahr selbst brüten.
 
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