Besondere Erlebnisse -  Der Köderfischdieb

Hi!

Was ich mich immer frage: Hier im Havelland gibt es Kormorane und es gibt REICHLICH Fisch! Gestern konnte ich erst in einem kleinen Kanal hier Verhältnisse beobachten, bei denen ich mich frage, ob das noch normal ist. Das Gewässer war soweit ich sehen konnte VOLL mit Fischen, in der Hauptsache Weißfisch, aber auch Barsch und ab und an ein größerer Räuber.

Frage nur: Wieso sind die Gewässer nicht leer?

Dauerhaft werden wir solche selbstgemachten Probleme (die wir dann am liebsten laut einiger hier mit der Waffe am Tier auslassen) nur lösen können, in dem wir die Natur wieder für ein Gleichgewicht sorgen lassen. Das heißt z.B. dafür zu sorgen, das nicht viele Seeadler verenden, weil sie Bleimunition mit einem Kadaver aufgenommen haben.

Wir Angler behaupten immer soooo naturverbunden zu sein. Doch paßt einigen Anglern was nicht in den Kram, soll dann gleich die Flinte her... tolles Naturverständnis!

Gruß...
Deinosuchus

Wieso die Gewässer nicht leer sind:

Wenn das ökologische Gleichgewicht in deinem Gewässer stimmt, sprich wenn die Population der Räuber (in diesem Falle des Kormorans) in optimalem Verhältnis zur Population der Beutetiere (in diesem Fall der vielen Weißfische) steht, kann die Räuber-Beute-Wechselwirkung (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Räuber-Beute-Beziehung) perfekt funktionieren, d.h. die Bestände zwischen Kormoranen und Fischen regulieren sich gegenseitig, ohne dass äußere unnatürliche Einflüsse notwendig sind. Dies ist der Optimalfall in einem Biotop bzw einer Biozönose (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Biozönose).

Was aber leider häufig der Fall ist, ist, dass das Räuber-Beute-Gleichgewicht nicht immer funktioniert und (in unserem Fall) der Kormoran in einigen Regionen Überhand gewinnt und sich langfristig durchsetzt und die heimischen Fischarten dezimiert und damit ernsthaft bedroht.


Hier eine Beispielgrafik eines Räuber-Beute-Schemas:

excHasFu.gif


Auf die genauen Abläufe kann ich jetzt nicht detailliert eingehen, das wäre viel zu komplex. Soll vorerst nur grobes Verständnis erwecken.

Damit man mich nicht falsch versteht: Ich habe grundsätzlich nichts gegen Kormorane, ich bin nur verärgert über die Tatsache, dass er an immer mehr Gewässern an Überhand gewinnt (ohne jetzt auf die dafür verantwortlichen Gründe einzugehen) und kein Gleichgewicht zwischen den Arten herrscht :)
Wenn in deiner Schafzucht regelmäßig Schafe von Wölfen gerissen werden, würdest du auch vorlaut Unmut über Wölfe äußern :zunge

Hiermit nochmal Sorry für meine offensive Ausdrucksweise auf der ersten Seite..
 
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@deldhoven,
ich will hier auch noch mal was klarstellen, ich habe nicht geschrieben man mit ner zwille auf die voegel direkt schiessen muss, es reicht schon kurz davor in wasser zu schiessen, wenn sich ein vogel erschreckt, fliegt er und die voegel in der naehe weg, nur darum geht es und nicht darum voegel zu verletzten, hoffe ich habe meinen standpunk klar und deutlich erlaeutert

ich habe auch alle 3 monate den staedtischen "kammerjaeger" an meinem see der jagt auf komarane & moewen sowie minks macht, letztere sind eine plage und gehen auf meine fische die ICH eingesetzt habe , und will dir mal den wert an fisch der bei mir im wasser nennen, das sind umgerechtet 30.000 euro, auf 64Ha
 
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Hi!

@Bleikopf

Die Graphik hab ich schon mal gesehen, ist mir aber auch ohne klar. Ich weiß ja nicht, wie das bei Euch war, aber wir haben das noch in der Schule gelernt, das es in der Natur ein Gleichgewicht gibt zwischen Jägern und Beute. Das heißt nicht, das immer alles auf dem gleichen Level liegt, bzw. die Artenzahlen konstant bleiben. Es heißt aber, das sich der Bestand dann auch von selber reguliert. Für den Kormoran gilt das genauso, wie für den Hecht oder Zander: Wird das Futter weniger, überleben nur noch die fittesten.

Es kommt aber in der Natur in diesem System nicht vor, das eine Art die andere auffrißt, es sei denn es liegt eine Störung dieses Systems vor. Das können Umweldveränderungen in folgen z.B. eine Naturkatastrophe sein, doch meist ist es heut schlicht der Mensch. Dieser sah dann vieles als Konkurrenz an und eleminierte diese. Mit zum Teil üblen Folgen.

Dein Beispiel Wolf ist prima: Kaum ist er wieder da, quäken die ersten nach "Regulierung". Dabei müssen fast überall in D jährlich zig tausende Wildtiere nur deswegen geschossen werden, weil sie sonst die ganze Natur abweiden würden oder von Hamburg bis nach München umwühlen. Futter für den Wolf oder auch dem Bären wär genug da. Oder dem Lux... Die Schäfer und Viehbauern schreien jetzt wegen ihrer Herden. Wie wäre es mit einem Schutz statt Schuß? Weidezaun, Hütehunde... gibt es alles schon seit Ewigkeiten zum Teil. Zur Not muß man wieder etwas mehr Personal beschäftigen, was dann das Fleisch etwas teurer macht.

Beim Kormoran ist das Gleiche. Teichwirte können ihre Teiche schützen. Z.B. ist der Kormoran ein äußerst schlechter Flieger, der Platz zum Schwungholen braucht um über Bäume z.B. rüber zu kommen. Also: Hindernisse an den Teichen ran. Sicher, das wird alles nicht immer einfach sein. Aber sind wir nicht die intelligente Spezies? Wohl scheinbar nicht, wenn wir immer alles mit der Kugel lösen wollen.

Gruß...
Deinosuchus
 
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