Boilie vs. Kartoffel

Somit herscht auch über längeren Zeitraum Ruhe auf meinem Angelplatz und die Fangwarscheinlichkeit steigt damit nicht gerade unwesentlich!

Kommt immer darauf an, wo geangelt wird. Wenn ich meine Köder in 100-200m Entfernung platzieren muss, machen Boilies Sinn, das bestreite ich keineswegs. Karpfen stehen meist aber, meiner Erfahrung nach, überhaupt nicht "da draußen", das ist allenfalls tagsüber an Seen der Fall, wo überall gebadet wird. Die ziehen vor den eigenen Füßen herum, an der Schilfkante, am Steilufer, bei den Seerosen, teilweise unter dem Baumschatten, in der flachen Uferzone oder unter der Brücke. Der Grund: Dort gibt's natürliches Futter. Wenn ich diese Fische beangeln will, brauche ich nicht viel Zeit mitzubringen, nicht wirklich viel anzufüttern, aber ich muss mich als Angler regelrecht anschleichen, leise und ruhig bleiben. Die regelmäßige Köderkontrolle (bei allem außer Boilies) spielt dabei kaum eine Rolle, wenn man sie sachte und vorsichtig durchführt.

wie auch immer, eine dose mais hat für mehrere stunden gereicht, 2 hände zum anfüttern, der rest zum angeln. man waren das schöne tage, ich habe gefangen

Meine ersten Karpfen habe ich alle mit Dosenmais gefangen, bei vollem Sonnenschein. Ideale Orte dafür waren Seerosenfeldkanten und hölzerne Brückenpfeiler, das waren alles nur kleinere maßige Spiegler, aber ich war damals ja auch noch klein :augen
 
hihi..... toller name für nen wurm :ha
..... ja ich angel immer noch mit allen hausmittelchen, die ich so im küchenschrank finde, zur bekümmernis meiner frau.
ja auch mit verschiedenen sorten von würmern und maden.
ja auch mit den käuflich zu erwerbenden murmeln, eher in der minderzahl.
zum anfüttern meißt das futter meiner nutztiere, enten/kaninchen/taubenfutter
oder paar gekochte nudeln, reis, kartoffeln, mais.
ach ja und euli seine griesklößchen sind auch noch gute hakenköder.

finde jeder sollte das nehmen womit er am liebsten angelt,
egal ob selbst gemischt, gekocht oder beim händler eingesammelt :angler:
ich angel gern mit pose, der andere mit grundblei, das ist vielfalt, schön das es so viele methoden gibt um den fisch zu fangen :angler:
 
Hallo Leute,

Interessanter Thread!. Meiner Meinung nach sehen einige Angler das etwas eindimensional. Ich bin nun beileibe kein Boilie-Angler und ganz ehrlich ich habe seit mittlerweile fast 2 Jahren keine der Murmeln mehr gefischt. Dennoch gibt es einige Vorteile, bei denen der Boilie anderen Ködern überlegen ist:

1.) Haltbarkeit am Haken: Einen Boilie kann man wirklich mal 24h fischen ohne kontrollieren zu müssen. Das rentiert sich v.a. dann, wenn die Montagen mit einem Boot weiter vom Angelplatz entfernt abgelegt werden müssen.
2.) Selektives fischen: Die Beifänge auf Boilie halten sich in Grenzen. Kleinere Weißfische kann man so gut wie ausschließen, nur gegen Brachsen ist man nicht gefeit
3.) Wurfeigenschaften: Muss man weiter werfen um den Angelplatz zu erreichen, dann ist der Boilie auch das Non plus Ultra. Gewaltwürfe übersteht der Köder mit entsprechenden Boiliestoppern problemlos. Das ist sonst nur noch mit Frolic möglich. Kartoffeln sind ein klassischer Köder für den Nahbereich
4.) Lagerfähigkeit: Auch nicht unwichtig, weil gerade im Sommer angefangene Boiliepackungen gut gelagert werden können, ohne zu verderben.

Jetzt fragt sich vielleicht mancher, warum ich dann trotzdem nicht mit Boilies fische. Daher hier ein paar Gründe, warum ich genau so gerne Mais, Brot oder Frolic einsetze:

1.) Die Köder sind meist viel billiger als Boilies
2.) Gerade bei Kurzansitzen habe ich mit diesen Ködern bessere Erfolge erzielt als mit Boilies.
3.) Ich fische selten weiter als 25m vom Ufer entfernt und muss daher nicht auf die Wurfeigenschaften achten. Es wurde hier ja schon ein paar mal erwähnt, dass Karpfen sehr gerne ufernah fressen. Das kann an manchen Gewässern anders sein und es ist notwendig weiter entfernt zu fischen, aber ich muss von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machen
4.) Ich kontrolliere meine Köder gerne ca. alle 2h. Es kam schon vor, dass ich z.B. in einem Ast unter Wasser hing. So verschenke ich nur ein paar Stunden, mit Boilie fische ich aber vielleicht einen Tag ohne Chance auf einen Biss. Das Einholen und Auswerfen scheint die Karpfen nicht groß zu stören, denn ich hatte schon unmittelbar nach dem Auswerfen Bisse
5.) Was macht mehr Spass, als einen Karpfen mit einer leichten Pose oder eine Schwimmbrotflocke zu überlisten? Da ist es mir auch wurst, dass die Fische in der Regel eher nicht die Größten sind. Und soll der Karpfen noch ein Stelldichein auf meinem Grill haben, dann sind mir die Fische bis max. 2kg eh viel lieber.

Jeder soll und darf so angeln, wie er es am liebsten mag. Ich für meinen Teil versuche zu verstehen, wo die jeweiligen Vor- und Nachteile liegen und dann den für mich optimalen Weg zu finden. Meine momentanen Gewässer machen es mir möglich, komplett auf Boilies zu verzichten, weil ich im Uferbebreich sehr gut fange.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbstverständlich darf und soll jeder angeln wie es ihm gefällt, das ist ja schließlich auch das schöne an dem Hobby. Im Rahmen der Waidgerechtigkeit, können wir vieles ausprobieren, haben Freiräume, das ergibt viel interessanten Gesprächsbedarf mit anderen Petrijüngern.

Eindimensionalität? Mir kommt es so vor, dass viele (nicht alle) die sich dem modernen Karpfenangeln verschreiben, diese zwangsläufig am Gewässer ausleben, weil sie, jenseits dessen was die Industrie aber auch "Pro's" vorleben, nicht über den Tellerrand schauen. Das ist bequem und sie sollen es auch ruhig tun, wenn es ihnen Freude bereitet. Für falsch halte ich es jedoch, gerade Anfängern vorzuenthalten, dass man auch anders auf Karpfen angeln kann. Problematisch sehe ich die Industrie für (uns) Nischenangler, klassische Hakenformen in Größe 1/0 (für Kartoffeln oder Teig) muss man heute lange suchen, dickdrähtige Boiliehaken bekommt man überhall um die Ohren gehauen.. aber gut, damit kann ich leben. :augen

Noch etwas zum nachdenken:
Ich las gestern, aus Interesse, noch einmal in alten Angelheften (80er Jahre und älter). Zum einen fiel mir auf, dass Karpfenangler, schon sehr lange mit Ködern und Aromen experimentierten, was bekannt sein dürfte, aber eben auch immer viel anfütterten. So soll manch ein Aroma erst nach vielen Tagen des Anfütterns zu Erfolgen geführt haben, was zuvor von Karpfen gar nicht angenommen wurde. Andere namhafte Angler, bezeichneten das übrigens als Quatsch überhaupt großen Wert auf zugesetze Aromen zu legen, angefüttert haben die natürlich auch.
Viel Hokuspokus war schon immer dabei, was die Karpfen aber scheinbar gar nicht interessiert, die neigen allenfalls dazu alles zu fressen, sich an Futterplätze zu gewöhnen und Köder zu meiden, mit denen sie schon schlechte Erfahrungen gemacht haben. Da kommen wieder Boilies ins Spiel, deren einfache und unkomplizierte Varationsmöglichkeiten (Farbe/Aroma/Größe/Inhaltsstoffe) diesbezüglich natürlich Vorteile haben. Als Angler muss man sich dann nicht ständig auf neue Methoden einstellen, sondern nur die Murmeln wechseln.

Als Boilies aufkamen, begründeten Karpfen-Spezialisten die großen Wurfdistanzen, Futterboote gab's noch nicht, auch damit, dass der Angeldruck am Ufer so hoch wäre, dass die kapitalen Karpfen eher "da draußen" stehen würden. Das ist nachvollziehbar und logisch, aber an Gewässern wo heute nur noch auf Distanz gefischt wird, gewiss teilweise auch wieder längst überholt.
 
Ich will nicht bestreiten das ich nicht auch mit Partikel fische. An manchen Gewässern ist Hartmais, Tigernuss und co. oft die bessere Wahl.
Aber wie ihr seht setze ich da auch eher auf selective Köder um mir, einfach gesagt, etwas Ruhe am wasser zu gönnen! Das ist eben meine Vorstellung vom angeln.
So wie der eine das aktive Fischen liebt, mag ich das "gemütliche" Ansitzangeln und habe mich letztendlich auch zum Teil dadurch auf das Karpfenangeln spezialisiert!

Gruß Pac
 
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