Erstes großes Gewässer in Sachsen kippt

@The Duke: Ich verstehe nicht, wie man Blaualgen und Cyanobakterien verwechseln kann! Blaualgen kann man als Einzelindividuen mit bloßem Auge sehen und, sie sind GRÜN, da sie Chlorophyll enthalten. Cyanobakterien sind nur unter dem Mikroskop bei moderater Vergrößerung sichtbar und sie erscheinen leicht rötlich, da sie eine besondere Modifikation des Schwefels einlagern. Bitte keine Halbwahrheiten verbreiten. Eisenocker zudem ist ein Eisen (III) oxyhydroxid-Komplex, der keinerlei Schwefel in der Verbi8ndung enthält. Die verwechselst das mit Eisen(II) Sulfid (FeS), welches eine schwarzbraune Farbe hat.
Gruß
Rolf
 
Es gibt aber auch intelligente Möglichkeiten. Beispielweise Solarpanelen auf alle Dächer anbauen. Wenn das wäre, hätten wir wohl genug Fläche, da muss man nicht noch mehr von der Natur nehmen.
Ich rede nicht von der aktuellen Arten, sondern die zukünftigen, Generation 3 und 4 sozusagen.
Da bin ich ganz bei dir, aber dazu wäre ein extra Thread nötig, den du gerne eröffnen kannst, und ich darin gerne meine Meinung äußere
 
Oh verdammt! Da habe ich mich aber richtig in die Nesseln gesetzt. Wie konnte ich das verwechseln! Die Rede ist bei den roten Bakterien von Schwefelbakterien. U.a. Beggiatoa oder Typ 1701! Es sind bewegliche Fadenförmige, die in anaeroben Wasser Sauerstoff-Schwefelverbindungen als Nahrung verwerten und dabei Schwefel elementar in ihren Zellen einlagern. Dabei fällt als Abfallprodukt Schwefelwasserstoff an. Massen dieser Keime verfärben das Wasser rötlich. Jacktheknife, gut das Du mich darauf gestoßen hast. Das war ein typischer Fall von Betriebsblindheit von mir.
Gruß
Rolf
 
Hallo in die Runde,

muss jetzt auch noch was dazu sagen. Laut Medien waren Sauerstoffmangel in der oberen Wasserschicht durch die hohen Temperaturen, pH-Wert-Schwankungen und Fluchtbewegungen der Fische in die Tiefe ursächlich für das Sterben.

https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/...ursache-fischsterben-silbersee-lohsa-100.html

Dieses Phänomen wird auch in Karpfenteichen gefürchtet. In diesen tritt so etwas auch gern im August- September auf, oft nach einer Algenblüte mit nachfolgendem Absterben und Absinken des Planktons in die Tiefe. Das Wasser ist dann oft erstaunlich klar, wenn es dann "knallt". Die länger werdenden Nächte im Spätsommer verschlechtern zusätzlich die Sauerstoff Produktion, außerdem sind die "O2-Bildner" ja auch gerade alle gestorben
In tieferen Seen sinkt das abgestorbene Material unter die Sprungschicht, hier wird nun der ohnehin geringe Saustoffgehalt mikrobiell abgebaut, der pH-Wert fällt ab.
So verrückt wie es klingt, im warmen Oberflächenwasser fehlen nun die Bausteine(Nährstoffe!) für neue Algen. Auch und vor allem haben die verstorbenen Algen vorher noch sämtliche Kohensäure verbraucht, oben steigt also der pH-Wert
Die Fische versuchen dem auszuweichen, weil pH-Wert über 9 langsam tödlich wird, unten gibts einen richtigen Hieb auf die Kiemen durch viel tiefere pH-Werte, Sauerstoff ist eh alle, und gerade in der Lausitz spielt H2S eine Riesenrolle.
-->Fischsterben trotz klarem Wasser.

Die Maßnahmen dagegen wären Kalkung zur pH Stabilisierung am frühen Morgen und Versprühen von kaltem Tiefenwasser an der Oberfläche. Aber: wer soll/will das bezahlen?
Wer verteilt mal eben 100te t Kalkmergel auf dem See?
Solange das nicht jedes Jahr auftritt und die Leute wirklich laut werden, passiert leider eher nichts.
Kalkungen wurden und werden an verschiedenen Tagebauseen durchgeführt, sonst wären die meisten nur Säureseen ohne Fisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleiner Nachtrag für alle mit niedrigem Blutdruck:

googelt mal Hermansdorfer See bei Weißwasser, da kommt dann unter anderem sowas:

https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/goerlitz-weisswasser-zittau/flutung-hermannsdorfer-see-124.html

https://www.sz-online.de/nachrichte...soll-noch-in-diesem-jahr-starten-3783685.html

Ein Tagebaurestloch wird seit wenigen Tagen mit aufbereitetem Grubenwasser ("Reinwasser") befüllt, mittels Pumpen und 13 km Rohrleitungen.
Zielgröße des neuen Sees sind 250 ha bei max. Tiefe von 25 m.
Veranschlagte Dauer der Flutung sind 5 - 7Jahre, bei rund 5 Mio m³ Wasser pro Jahr

Es wurde jetzt damit begonnen eine wüstes Sandloch zu füllen und ein neues NSG und Feuchtbiotop zu schaffen.
Im trockensten Jahr seit Dekaden! Spree usw. wären für jeden Kubikmeter Wasser dankbar.
 
Moin 12559 Martin,

danke für die Artikel! Das scheint schon eine richtige Herkules- und anscheinend auch Sisyphus Arbeit. Was das an Strom für die Pumpen kosten mag. Das Wasser bei unserer Trockenheit da reinzufüllen klingt wie Essen wegzuwerfen, wenn andere Hungern. Welche Firma auch immer diesen Auftrag bekommen hat, hätte evtl einen weiteren Auftrag zum Befüllen der deutschen Gewässer bekommen sollen :D. Das wäre mal so was von länderübergreifend !!

Einen schönen Angelherbst,
T-low
 
Hi T-low,

Essen wegschmeißen während andere hungern. Gut auf den Punkt gebracht, aber vermutlich sind die Gelder auf dieses Projekt festgelegt usw. Ich tröste mich einfach damit, dass selbst wenn dieses Wasser in die Spree geleitet würde, der Effekt nur gering wäre. Oder das Wasser ist qualitativ so schlecht, dass es sogar schaden könnte. Man weiß es nicht.
Trotzdem irgendwie ziemlich schräg.
Vermutlich spielen aber noch andere Faktoren eine Rolle, u. U. soll das eingeleitete Wasser verhindern, dass deutlich saureres Grundwasser den See füllt (Stützwasser) und eine Sanierung der Kippenlandschaft noch teurer würde.

Grüße und tight lines,
Martin
 
Zurück
Oben