Tierschutz -  Tierschutzaspekte in der Freizeitangelei

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Hallo,

ich möchte hier erstmal einen kleinen Zwischenbericht einfügen.

Meiner Ansicht nach entsteht immer dort besonderes Konfliktpotential, wo keine eindeutigen Regelungen existieren.

Ja, das ist durchaus richtig. Ich denke, dass dies aber im Detail nur lokal geregelt werden kann, weil es viele unterschiedliche Punkte zu berücksichtigen gibt, die eben im Einzelfall zutreffen können, aber nicht müssen und schon gar nicht alle auf einmal. Hier ist also der Fischereirechtinhaber / Bewirtschafter gefragt, die jeweilie Situation am Gewässer zu analysieren und entsprechend zugeschnittene Regelungen zu verfassen.

Gegen diese differenzierten Regelungen tut sich aber auch Widerstand auf, in erster Linie, weil viele Angler nicht verstehen, dass dies sonnvoll und notwendig ist. Eines der wichtigsten Argumente, die vorgebracht werden, ist dass man dann für jedes Gewässer andere Regeln hat und sich immer neu informieren muss. Da geht ja schon bei den unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen der Landesfischereigesetze / Verordnungen los, die kritisiert werden.

Pauschale, allgemeingültige Regelungen können aber nicht spezifische Situationen berücksichtigen. Das sieht man ja beispielsweise an der Problematik der Anwendung des Tierschutzgesetztes bei angelfischereilichen Konfliktfällen.

Diese Unfähigkeit vieler Angler, sich auf das heutige Denken in Sachen Tier - und Naturschutz einzustellen, gibt unseren Gegnern immer wieder neue Munition, um auf die Anglerschaft zu schießen. Wenn beispielsweise ein NaBu-Mitglied oder, noch schlimmer, ein PeTA-Mitglied zu sehen bekommt, wie ein Angler mehrere Fische in einem engen Setzkescher stundenlang dem Schub u. Sog vorbeifahrender Schiffe aussetzt, ist das doch Wasser auf deren Mühlen.

Es wird in solchen Fällen, der immer weiteren Einschränkung der Angelfischerei, gern auf die verblendeten Schützer abgeschoben.
Das Fehlverhalten des Anglers (sein es auch nur besonders hervorstechende Einzelfälle) als Ursache für den Druck von Außen, auch von eher gemäßigten und diskussionsbereiten Vertretern und Gruppen, wird vollkommen ignoriert. Mir wurde ja auch schon mehrfach unterstellt, kein Angler zu sein oder PeTA Mitglied zu sein, weil ich den Umwelt- und Tierschutzgedanken in der Freizeitangelei für wichtig halte.

Ab wann aber, kam es zum Umdenken? Vermutlich mit einer gewissen Reife und mit der Charakterstärke. Oder ist es ein gewisser Bildungsgrad? Die Antwort auf diese Frage wäre ein Teil der Lösung.

Ich denke, es ist eine Kombination aus beidem. Selbst gebildete und intelligente Menschen können sich extrem dumm verhalten, weil ihnen die charakterliche Reife fehlt. Viele Menschen machen Fehler, weil ihnen das Wissen fehlt, um sie als solche zu erkennen und sich richtig zu verhalten.
 
Hallo Reophil,
Du zitierst einen Absatz aus einem meiner Beiträge, den du aber scheinbar nicht richtig interpretierst. Ich habe das Beispiel mit dem Setzkescher, der evtl. von einem NaBu-Mitglied gesehen wird, nicht aufgeführt, um eben dies NaBu-Mitglied oder die gesamte Organisation zu diskriminieren, sondern um das Fehlverhalten des Anglers aufzuzeigen, der dem NaBu durch sein Fehlverhalten einen Grund liefert, wieder gegen die Gesamtheit der Angler zu agieren.
Ich will dieser Organisation sicher nicht ihre Verdienste absprechen, welche sie zweifellos haben. Nur machen sie den gleichen Fehler, den viele Angler machen:
Sie verallgemeinern gern. Es heißt dann nämlich nicht "der Angler Soundso verhielt sich nicht tiergerecht", sondern "die Angler verhalten sich nicht tiergerecht"!! So sagen auch viele Angler gern "der böse NaBu" und übersehen dabei, daß noch längst nicht alle Mitglieder dieser Organisation scharf gegen alles schießen, was mit Angeln zu tun hat, sondern nur einige.
Dieser Fehler, den Angler wie Naturschützer gleicherweise begehen, hat m. E. bisher verhindert, daß beide Interessengruppen das taten, was sie längst tun sollten: sich einmal zusammen an einen Tisch zu setzen.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard,

Ich habe das Beispiel mit dem Setzkescher, der evtl. von einem NaBu-Mitglied gesehen wird, nicht aufgeführt, um eben dies NaBu-Mitglied oder die gesamte Organisation zu diskriminieren, sondern um das Fehlverhalten des Anglers aufzuzeigen, der dem NaBu durch sein Fehlverhalten einen Grund liefert, wieder gegen die Gesamtheit der Angler zu agieren.

Das habe ich auch genau so verstanden.
 
Hallo,

neben der Diskussion und Erörterung der einzelnen Sachverhalte ist auch der richtige Weg der Vermittlung bedeutend, damit "das Wort" Verbreitung findet.

Bei einem solchen, teilweise recht anspruchsvollen Thema, ist es jedoch schwierig, zum einen inhaltlich korrekt zu bleiben und gleichsam gut verständlich vermitteln zu können.

Welche Methoden seht ihr als geeignet und effektiv an?
 
… "das Wort" Verbreitung …

Ich reiße deine Aussage mal bewusst aus dem Zusammenhang, weil sich so deutlich darstellen lässt, welche Aufgabe vor dir/uns steht. „Das Wort verbreiten“ ist eine Missionierung.

In einigen der Beiträge wurde moniert, dass man die Vielzahl der Sachverhalte nicht in eine Diskussionsbahn lenken könne. So gesehen stehen für eine praktische Anleitung zum richtigen Umgang mit dem Tier in der Angelfischerei derart viele Handlungsempfehlungen zur Debatte, dass es in einer Art Bibel enden würde. Missionierungen sind bekanntermaßen im hohen Maße zum Scheitern verurteilt. Eine Bibel im Angelkoffer eher Ballast, auch sinnbildlich.

Es kann also nicht Aufgabe sein, jeden Angler für jeden Handlungsablauf zu sensibilisieren, sondern für Respekt gegenüber dem Tier generell. Es ließe sich so sogar so weit reduzieren, dass die einfache Handreiche der Gesetzestexte dafür ausreicht, nämlich jene, dem Tier keinen Schaden zuzufügen, es nicht leiden zu lassen und es nicht sinnlos zu töten. Die Pädagogen sprechen da gerne von didaktischer Reduzierung.

Die Aufgabe lautet demnach dem Menschen früh zu charakterlicher Stärke und einem gesunden Selbstvertrauen zu verhelfen, dies in Verbindung mit Kenntnis der aktuellen Gesetzeslage.

Ich sehe diese Aufgabe als eine kurzfristig unlösbare an. Ich kann meine Werte der nächsten Generation mit auf den Weg geben. Ich kann versuchen dies auch dem Jugendlichen oder den stehengebliebenen Alten im Einzelnen zu vermitteln, wenn sie mir denn zuhören mögen.

Hinzu kommt die nicht zu unterschätzende Anzahl jener, die dieser Theorie gar nicht folgen mögen , anderen Theorien folgen oder eigene entwickelt haben. Demokratisch verfasste Gesetze, gelten zwar für alle, spiegeln jedoch in ärgsten Falle gerade mal knapp die Hälfte der existierenden Meinungen wieder.
 
Hallo,

ich habe den Eindruck, dass manche es gar nicht wissen wollen, weil man sich dann nicht mehr so schön über die bösen Schützer, den Kormoran, die dummen Gesetzgeber und Sesselpuper vom Verband oder den vergreisten Vereinsvorstand aufregen kann.

Da wird sich über das gesetzliche Rücksetzverbot für maßige Fische beklagt.
Stellt man es richtig, weist darauf hin, dass es gar kein (pauschales) gesetzliches Rücksetzverbot für entnahmefähige (maßige) Fische gibt, belegt dies sowohl mit Zitaten der betreffenden Gesetzestexte, zeigt, dass es lediglich in Gewässerordnungen zu finden ist, welche damit aber dem Tierschutzgesetz widersprechen, argumentiert dies logisch durch...
wird einem entgegengeworfen, dass es aber eben doch ein gesetzliches Rücksetzverbot gibt.

Anstatt, dass man froh ist, mit dem Gutachten von Prof. Schreckenbach (und anderen) eine solide Argumentationsbasis und Belegbarkeit dafür zu haben, dass die Setzkescherhälterung nicht grundsätzlich tierschutzwidrig ist, sondern nur dann, wenn sie unsachgemäß durchgeführt wird, zweifelt man die dem Gutachten zugrunde liegende Untersuchung und die damit erhobenen empirischen Daten an. Vermutlich, weil das Gutachten ebenfalls die Notwendigkeit eines vernünfitnge Grundes für die Setzkescherhälterung fordert, damit sie grundsätzlich tierschutzkonform ist, womit sich das Zurücksetzen der gehälterten Fische ausschließt oder weil die tierschutzgerechte Setzkescherhälterung allgemein mit Regeln verbunden ist.

Zeigt man die Vorteile einer nachhaltigen, ökologisch orientieren Bewirtschaftung auf, wird sich wegen der damit verbundenen kurzfristigen Einschnitte und die für deren Umsetzung notwendigen Regeln für die Entnahme und andere Verhaltensweisen beim Angeln sowie über die damit verbundenen Mühen (professionelle Hilfe!) und Kosten (meit zumindest teilsubventionierbar über die Mittel der Fischereiabgabe!) beklagt. Es ist ja auch einfacher, dem bösen Kochtopfangler, der nicht jeden Fisch zurücksetzt, die Schuld für zurückgehende oder schlechte Bestände und Fänge zu geben, als die Ursachen in großen ökologischen Veränderungen, dem Gewässer und seinen Eigensschaften an sich, oder falscher Bewirtschaftung und Besatzstrategie durch viele Vereine oder vielleicht der eigenen Methodenwahl beim Angeln zu suchen.

Am meisten ärgert mich, dass man mit solider, sachlicher Argumentation, sauber mit Zitat und Quellenangabe belegbaren Argumenten und Fakten, weniger erreichen kann, weniger Zustimmung erhält, als mit Halbwissen, Beleidigungen und Stammtischparolen.

Was wiederum meiner Meinung nach nur den Schluss zulässt, dass nur geistige und charakterliche Unreife (was nichts mit der Intelligenz zu tun hat!) die Ursache dafür sein kann, dass man einen Standpunkt beibehält, der der Faktenlage und der belegbaren Argumentation widerspricht.

Wenn die Saat der Vernunft nicht auf fruchtbaren Boden fällt, kann sie offensichtlich nicht gedeihen.
 
Am meisten ärgert mich, dass man mit solider, sachlicher Argumentation, sauber mit Zitat und Quellenangabe belegbaren Argumenten und Fakten, weniger erreichen kann, weniger Zustimmung erhält, als mit Halbwissen, Beleidigungen und Stammtischparolen.

Was wiederum meiner Meinung nach nur den Schluss zulässt, dass nur geistige und charakterliche Unreife (was nichts mit der Intelligenz zu tun hat!) die Ursache dafür sein kann, dass man einen Standpunkt beibehält, der der Faktenlage und der belegbaren Argumentation widerspricht.

Wenn die Saat der Vernunft nicht auf fruchtbaren Boden fällt, kann sie offensichtlich nicht gedeihen.


Vieles was Du schreibst, ist grundsätzlich nicht verkehrt. Leider kreierst Du aus Deiner Einstellung Dogmen, die Du in vielen Foren zu verbreiten versuchst. Damit, und auch dadurch, dass Du andersdenkenden geistige und charakterliche Unreife bescheinigst, hast Du Dir den Status eines missionierungssüchtigen Fanatikers erarbeitet. Das zeigt sich schon alleine dadurch, dass Du in vielen Foren gleichzeitig Deinen Feldzug bestreitest, solange man Dich lässt. Mit dem Erfolg, dass Du kaum noch ernst genommen wirst. Auch hier wird mal bald feststellen müssen, dass Du einer Diskussion unfähig bist und Du keinerlei abweichende Meinung akzeptierst. Tiefergehenden fachlichen Diskussionen entziehst Du Dich, wie z.B. im Bereich Gewässerökologie.
Du weichst der Konfrontation mit Fachleuten mehr oder weniger geschickt aus, um Dich vielmehr aus solche zu beziehen, denen Du Dich mit z.T. gefährlichem Halbwissen überlegen fühlst.

Das Internet ist für jeden offen, und djeder ist selbst verantwortlich für das, was er dort einstellt. Und jeder muss auch damit rechnen, dass dies gelesen und ggfs. weiterverbreitet wird.
Darum erlaube ich mir hier diesen Link

http://www.blog.de/user/rheophil/

Verfolgt man den und recherchiert man weiter, kommt man zu dem Ergebnis, dass Du in erster Linie Aquarianer bist. Das ist zwar nichts verwerfliches, und auch ein schönes Hobby, aber da kann man Dir durchaus eine Scheinmoral angedeihen lassen. Ich muss Dir sicher nicht erklären, wie sich z.B. Fischhälterung und Aquarinhaltung moralisch voneinander unterscheidet. Ich muss Dir auch nicht die AUswirkungen der gewerblichen Zierfischfanges z.B. in den Afrikanischen Seen vor Augen halten. Auch nicht, dass hunderte Fische sterben, für jeden Wildfang, der den Weg in ein Aquarium findet.

Wie auch immer und wie schon gesagt. Vieles was Du schreibst ist vom Grundsatz her richtig. Die Art und Weise, mit der Du forenübergreifend auftritts, ist hingegen mehr als bedenklich.

Ich weiß, Du wirst jetzt argumentieren, dass Du auch gegen die Mißstände bei den Aquarianer zu Felde ziehst. Und genau das scheint Dein eigentliches Interesse zu sein, nämlich zu Felde zu ziehen.
 
Lese ich Resignation? Der letzte Beitrag von dir dürfte wohl der emotionalste sein, den ich von dir gelesen habe.

Ich behaupte mal frech, dass du zwei gravierende Fehler gemacht hast. Zum einen eine zu hohe Erwartungshaltung und zum anderen ein fehlendes didaktisches Konzept.

Die wissenschaftliche Denkweise berücksichtigt weder die Emotionalität noch den Hang des Menschen wider besseres Wissen zu handeln. Der Individualismus des Menschen, der sich nicht in logische Normen pressen lässt.

Ein gutes Beispiel ist die Aaldiskussion. Das Internet wimmelt nur so von Hinweisen und Belegen wie schlecht es um ihn steht. Dennoch schlagen hier täglich neue User auf, die in Unkenntnis leben oder sogar mit der hohen Fangquote prahlen. Sogar die Gesetzgebung hat m.E. hier versagt. Somit ist es äußerst schwierig zu vermitteln. Es erinnert mich immer an den Ritt des Don Quijote.

Den klassischen, vorsätzlich C&R betreibenden Karpfenangler wirst du nie erreichen, solange er für sich glaubt, das richtige zu tun. Er ist der felsenfesten Überzeugung dem Tier nicht zu schaden, den Bestand zu sichern und deshalb auch nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu stehen. Er ist sogar vom Gegenteil überzeugt und deutet beispielsweise die Entnahme als Irrweg.

Ich behaupte daher, dass es mit den Mitteln einer Einzelperson durch logisches Darstellen oder Belegen nicht möglich auf die Masse erzieherisch einzuwirken. Es gibt aus meiner Sicht nur die Möglichkeit immer und immer wieder auf Missstände hinzuweisen. Dies jedoch diplomatisch, wohl dosiert, kompromissbereit und in verständlichen Worten. Ansonsten verschließt sich das Gegenüber in Verweigerung, Protest und Antihaltung.
 
Hallo,

Leider kreierst Du aus Deiner Einstellung Dogmen
Ich habe mich mit der Thematik auseinandergesetzt, mir die Sachlage angesehen, daraus Schlüsse und Konsequenzen für das fischwaidgerechte Handeln des Anglers gezogen. Daraus ergibt sich, dass besimmte Praktiken nicht mit dem Prinzip der Fischwaidgerechtigkeit vereinbar sind.

Dies mehrfach überprüft, zur Diskussion gestellt, Fehler ausgemerzt. Es bleibt am Ende das einzige Ergebnis, welches durch die objektive Bewertung der Sachlage zulässig ist, übrig.

Die meisten vehementen Vertreter der Gegenpositionen haben sich allein durch die Form ihrer Gegendarstellung disqualifiziert, weil sie ignorant und unsachlich bis beleidigend waren.

Andere haben zwar die Sachlage und Argumente anerkannt, aber die sich daraus zwingend ergebende Folge abgelehnt, weil sie konträt zu ihrem Interesse steht. Eine objektive Bewertung der Sachlage und Argumente ist ihnen also scheinbar nicht möglich.

Ich habe durch objektive Betrachtung der Sachlage einen Standpunkt entwickelt. Andere haben einen Standpunkt, und suchen Belege, um diesen zu untermauern. Diese mögen zwar auch, oberflächlich betrachtet, schlüssig und vernünftig sein (z.B. Erhalt von Laichfischen beim Karpfen als Argument für C&R [besser: für das Zurücksetzen der Fische, nicht aber für deren Fang ohne vernünftigen Grund]). Bei genauer Betrachtung lassen sich aber Fehler erkennen (pflanzt sich der Karpfen überhaupt im Gewässer fort, ökologische Folgen eines überalterten Karpfenbestands mit auf dem Kopf stehender Altersypyramide, Tierschutzkonformität von C&R). Es sind also entweder diese Sachverhalte nicht bekannt oder werden ignoriert.

Was wiederum die Frage aufwirft: Wieso bleibt man auf einem Standpunkt bestehen, der offensichtlich nicht mit der Sachlage verinbar und zudem argumentativ widersprüchlich ist? Welche Gründe gibt es dafür. Meiner Ansicht nach kann eigentlich nur der nicht ausreichend fortgeschrittene charakterliche und geistige Reifegrad ursächlich dafür sein.

Wer vertritt also ein Dogma? Der, der seinen Standpunkt anhand von schlüssigen, widerspruchsfreien Belegen erläutern kann, auf dem er aufbaut, oder der ,der seinen Standpunkt beibehält, obwohl er entgegen der vorliegenden Sachlage ist und innerliche Widersprüche aufweist?
 
Bei genauer Betrachtung lassen sich aber Fehler erkennen (pflanzt sich der Karpfen überhaupt im Gewässer fort, ökologische Folgen eines überalterten Karpfenbestands mit auf dem Kopf stehender Altersypyramide, Tierschutzkonformität von C&R).

In anderen Foren bist Du genau bei diesen Punkten einer Diskussion ständig geschickt ausgewichen, als Du erkannt hast, dass Du einem Fischereibiologen nicht gewachsen bist....
 
Hallo,

ich bin nicht ausgewichen. Wie sollen denn allgemeingültig Fragen geklärt werden, die nur an jedem speziellen Einzelfall geklärt werden können?

Allgemeingültig ist, dass sich der Karpfen in vielen Gewässer nicht natürlich fortpflanzt. Allgemeingültig ist, dass viele Gewässer durch die C&R Praxis einen überalterten Karpfenbestand haben, der einen deutlichen Anteil der Biomasse aus dem System bindet, der authochtonen Arten damit nicht mehr zur Verfügung steht. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide Annahmen zutreffen ist damit sehr hoch. Das Gegenteil stellt eine seltene Ausnahme dar.

Wenn sich der Karpfen in einem spezifischen Gewässer (du siehst, es muss differenziert der Éinzelfall betrachtet werden) tatsächlich zumindest gelegentlich erfolgreich fortpflanzen kann, bleibt immer noch die Frage, wie die ökologischen Auswirkungen des Zurücksetzens von großen Laichfischen bei genau diesen Verhältnissen sind. Wie stark vermehrt sich der Karpfen, wie sind die ökologschen Auswirkungen, wie wirkt es sich auf das Artenspektrum und das Gewässer insgesamt (Eutrophierung, Wasserpflanzen) aus?
 
Hallo,

ich bin nicht ausgewichen. Wie sollen denn allgemeingültig Fragen geklärt werden, die nur an jedem speziellen Einzelfall geklärt werden können?

quote]

Du weichst permanent aus. Immer wenn Du nicht mehr weiter weißt, flüchtest Du Dich in andere Problematiken. Vom Hältern zum Karpfen, vom Karpfen zu C&R, von C&R zur Gewässerökologie usw.
Den Aal könntest Du noch einbauen, den Kormoran oder die Dorschbestände. Nur für den Fall, dass Du mal keine Ausflüchte mehr hast.

Lass uns doch ein wenig über Gewässerökologie plaudern und auch mal dabei bleiben.

Fangen wir doch gleich mal bei den Pflanzen an.

Welche Pflanzen würdest Du am und im Gewässer fördern oder gar einbringen, und welche würdest Du nach Möglichkeit bekämpfen, um eine gesunde ökologische Basis zu bekommen/zu erhalten ?

Oder findest Du, dass man Pflanzen nachrangig bewerten muss ?
 
Hallo,

das was du als Ausweichen bezeichnest, ist die Darstellung der Vielfältigkeit des Themenkomplexes und zudem der Entwicklungsprozess eines Diskussionsfadens, bei dem die Teilnehmer nicht beim Thema bleiben und die Moderation nicht entsprechend regulierend eingreift. Da kommt man eben von Hölzchen auf Stöckchen.

Welche Pflanzen würdest Du am und im Gewässer fördern oder gar einbringen, und welche würdest Du nach Möglichkeit bekämpfen, um eine gesunde ökologische Basis zu bekommen/zu erhalten ?


Das hängt ganz stark davon ab, um welchen Geässertyp es sich handelz und wie die Gesamtsituation des Einzelfalls aussieht. Ebenfalls wieder die Forderung einer spezifischen Aussage bei einer allgemeinen Problemstellung.
Oder findest Du, dass man Pflanzen nachrangig bewerten muss ?

Nein, der Makrophytenbestand ist ein wichitger Faktor für die ökologische Einschätzung und Produktivität des Gewässers.
 
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Lass uns doch ein wenig über Gewässerökologie plaudern und auch mal dabei bleiben.

Fangen wir doch gleich mal bei den Pflanzen an.

Welche Pflanzen würdest Du am und im Gewässer fördern oder gar einbringen, und welche würdest Du nach Möglichkeit bekämpfen, um eine gesunde ökologische Basis zu bekommen/zu erhalten ?

Oder findest Du, dass man Pflanzen nachrangig bewerten muss ?

Bin zwar nicht Rheophil, aber Deine Frage geht voll ins Leere.
- Gibt es in Deutschland Einheitsseen oder Teiche ?
- Das Wasser ist nicht überall das gleiche.
- Bekämpfen oder fördern kann man Wasserpflanzen höchstens in Kleingewässer.

Mir scheint, das einige User von Rheophil generft sind.
Ich lese ihn vergnügt und freue mich immer über Angler, die Gewässer verstehen wollen. Muss ja nich in allen Punkten einer Meinung mit ihm sein.
Warum der Vorwurf, das er in anderen Foren tätig ist ?
Bist Du doch auch. Auch ich bin noch in einem Terrarienforum.
 
Hallo,

das was du als Ausweichen bezeichnest, ist die Darstellung der Vielfältigkeit des Themenkomplexes und zudem der Entwicklungsprozess eines Diskussionsfadens, bei dem die Teilnehmer nicht beim Thema bleiben und die Moderation nicht entsprechend regulierend eingreift. Da kommt man eben von Hölzchen auf Stöckchen.




Das hängt ganz stark davon ab, um welchen Geässertyp es sich handelz und wie die Gesamtsituation des Einzelfalls aussieht. Ebenfalls wieder die Forderung einer spezifischen Aussage bei einer allgemeinen Problemstellung.


Nein, der Makrophytenbestand ist ein wichitger Faktor für die ökologische Einschätzung und Produktivität des Gewässers.


Nun gut.

Nehmen wir ein Fließgewässer mit folgenden Parametern. Welche Pflanzen erwartest Du da.

ParameterMesswertIndexzahl
nach GREEN
WichtungTemperaturdifferenz1,5 °C910,1Sauerstoffgehalt64,40%51,80,17BSB53,5 mg/l680,11pH-Wert7,58940,11Nitrat5,0 mg/l85
0,11
Phosphat0,3 mg/l72
0,1Sichttiefe80,0 cm300,08Feststoffgehalt375 ppm500,07Coli-Bakterien900 K/100ml230,16



 
Ist es nicht ein wenig kleinkariert dieses komplexe Thema an Einzelfällen zu zerreden?
Tierschutz allein einzubeziehen in die Welt der Angelei reicht natürlich nicht aus
Naturschutz, Artenschutz, Habitatschutz gehört doch allemal dazu.
Daher Komplexität der Fragestellung.
Einzelfragen ergeben sich aus der Diskussion und um die Übersicht zu behalten wäre mein Vorschlag diese Einzelfragen wenn Bedarf besteht in eigenen Threads
zu besprechen.
Besprechen und nicht diskutueren und vor allen Dingen keinen an die Wand zu spielen.
Denn es geht hier doch um essentielle Fragen die alle von uns interessieren und vor allen auch angehen.
Gruss Armin
 
Objektiv!?

Dies mehrfach überprüft, zur Diskussion gestellt, Fehler ausgemerzt. Es bleibt am Ende das einzige Ergebnis, welches durch die objektive Bewertung der Sachlage zulässig ist, übrig.

Objektiv in welchem Sinne? Nur ein Ergebnis? Da hätte ich evtl. Zweifel.
Selbst wenn das Ziel tatsächlich ganz klar definiert ist, könnte es möglicherweise auch mal sein, dass es auch wirklich mal nur eine "optimale Lösung" gibt. Oft gibt es aber mehrere Möglichkeiten mit je verschiedenen Einzelaspekten, sowie auch unser Ziel oft komplex ist und aus Einzelaspekten besteht.

Die meisten vehementen Vertreter der Gegenpositionen haben sich allein durch die Form ihrer Gegendarstellung disqualifiziert, weil sie ignorant und unsachlich bis beleidigend waren.
Absolut! Wer sich so verhält will in der Regel weder Konsens, noch ist er wirklich an einer Problemlösung interessiert.

Andere haben zwar die Sachlage und Argumente anerkannt, aber die sich daraus zwingend ergebende Folge abgelehnt, weil sie konträt zu ihrem Interesse steht. Eine objektive Bewertung der Sachlage und Argumente ist ihnen also scheinbar nicht möglich.
Eine sich zwingend ergebende Folge kann es nur dort geben, wo alle vorhandenen Bedingungen oder Restriktionen nur diese zulassen. Dem zu widersprechen wäre wohl eher etwas naiv.
Ich glaube jedoch, dass in vielen Fällen noch Spielraum drin ist (oft gewollt!), der je nach Auge des Betrachters tatsächlich verschiedene "Optimallösungen" zulassen kann.

Ich habe durch objektive Betrachtung der Sachlage einen Standpunkt entwickelt.
Wo ein Mensch (nicht 1 Mensch!) urteilt, ist niemlas Objektivität gegeben!!!(Meine Meinung)
Es gibt IMMER pro- und kontra-Argumente und
ALLEINE
die Gewichtung der Einzelargumente entscheidet,
was richtig und was falsch ist. So ist das doch immer, oder!?
Ausnahme, siehe auch oben: Eine sich zwingend ergebende Folge kann es nur dort geben, wo alle vorhandenen Bedingungen oder Restriktionen nur diese eine zulassen.
Wo Menschen handeln dürfte dies eher selten der Fall sein!?

1. Was wiederum die Frage aufwirft: Wieso bleibt man auf einem Standpunkt bestehen, der offensichtlich nicht mit der Sachlage verinbar und zudem argumentativ widersprüchlich ist? Welche Gründe gibt es dafür.
2. Meiner Ansicht nach kann eigentlich -nur- der nicht ausreichend fortgeschrittene charakterliche und geistige Reifegrad ursächlich dafür sein.
Zu 1.: Falls es wirklich weder an Intelligenz/Verstand noch an Wissen zur Sachlage fehlt, würde ich auf eine andere Gewichtung der Argumente tippen :))
Zu 2.: Möglicherweise hast du da Recht.
Zu deinem "nur": Aber auch hier wäre immernoch eine andere, von dir noch nicht bedachte Erklärung möglich, wenn sie auch nicht die wahrscheinlichste wäre.

Und ich finde, danach sollte man sich auch verhalten. (Keine Kritik an dich, nur mein Statement dazu)

MfG,
Perik
 
Hallo,

ALLEINE
die Gewichtung der Einzelargumente entscheidet,

Richtig. Es ist eben dann die Frage, ob bestimmte Gewichtungen sachlich sind, oder eben aufgrund einer bestimmten Disposition des Bewerters eingetrübt werden.

Beispielsweise, dass allein der Spaß beim Angeln ein vernünftiger Grund ist und sich alles dahinter ordnen muss.

Vernünftiger Grund und Spaß stehen sich jedoch diametral gegenüber.
Das bedeutet weder, dass man keinen Spaß beim Angeln haben darf noch dass ich keinen Spaß beim Angeln hätte. ( :schreiJA!!! mir macht Angeln Spaß!!! :hops ICH HABE Spaß beim Angeln!!! :angler:).
Er muss sich aber hinter anderen, rationalen Aspekten zurückstellen, insbesondere, wenn es um Tier- und Umweltschutzaspekte geht.
Maßhaltigkeit und Selbstdisziplin sind angesagt, weil sonst signifikante, vermeidbare Schäden entstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sehe ich auch so Armin.
Zumal bei Labby nichts als Radau dahintersteckt.
Hatte vor einiger Zeit schon die Werte gelesen und die HP abgespeichert.



Wo bitte mache ich Radau ? Rheophilius hat sich als absoluter Fachmann für Gewässerökologie zu erkennen gegeben, sich aber jeder tiefergehenden Diskussion entzogen. Hier hat er nun die Möglichkeit mit Fachwissen zu glänzen. Ein Fachmann kann die Zusammensetzung der Gewässerflora anhand der Daten abschätzen und daraus auch auf vorhandene Fischnährtiere schließen (das wäre dann der zweite Schritt). Aber vielleicht fehlen ja noch wesentliche Parameter, aber das müsste dem guten Rheophilius ja auffallen.

Übrigens ist mir klar, dass man mit Volltextsuche auf die Daten stößt, nutz aber nix um sie zu interpretieren. Auch der zweite Link taugt da nur für das 5. oder 6. Schuljahr.

Ich möchte aber fast wetten, dass Rheophilius hier entzieht.
 
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