Ergänzungen:
weitere Angelkartenausgabe:
Tackle-Shop Rhein-Main
Gelnhäuser Straße 4
63628 Bad Soden-Salmünster
Telefon: 06056/5612
Telefax: 06056/5612
Größe: 70-125ha (125h aufgestaut)
Max. Tiefe: ca. 7,5m
Gewässergüte: eutroph 2
Länge: 3,6km
Untersuchungsrahmen:
Im Rahmen der Überwachung von Oberflächengewässern wird die Kinzigtalsperre in Bad
Soden-Salmünster-Ahl jährlich - einmal während der Frühjahrszirkulation und dreimal innerhalb
der sommerlichen Vegetationsphase - untersucht.
Trophie-Bewertung:
Die Kinzigtalsperre wird als ungeschichteter Stausee entsprechend der LAWA-Richtlinie
„Talsperren“ bewertet. Er hatte mit Eutroph 2 (im Mittel der Jahre) eine schlechte Ist-
Trophieklasse. Die Trophieklasse Polytroph 1 des Jahres 2003 musste 2004 nicht wieder ermittelt
werden. Da jedoch aufgrund seiner ungünstigen Morphometrie (z.B. geringe mittlere
Tiefe) potentiell nur ein Zustand von Eutroph 1 erreicht werden kann, hat der See immerhin
eine Bewertungsstufe von 2 (Ø seit 1999) erhalten. Gemäß der LAWA-Richtlinie für die
Trophieklassifikation von Talsperren handelt es sich hierbei nicht um die Bewertung des
trophischen Zustandes der künstlich aufgestauten Seen, sondern nur um eine Trophieklassifikation.
Mit Hilfe des potentiell natürlichen Trophiezustandes kann damit ein erreichbares,
gewässerspezifisches Sanierungsziel formuliert werden.
Tiefenprofil-Untersuchungen:
Während der sommerlichen Stagnationsphase konnte anhand von vertikalen Messungen in der
Kinzigtalsperre in den letzten Jahren bereits ab einer Tiefe von ca. 2,5 Metern ein Sauerstoffdefizit
festgestellt werden. In einer Tiefe von nur 3 Metern beginnt die, in den meisten Seen
übliche, jedoch zumeist tiefer liegende, praktisch sauerstofflose Zone. 2004 befanden sich die
sauerstoffarmen Zonen in einer ca. 1 Meter tieferen Schicht. Eine stabile Temperaturschichtung
konnte nicht festgestellt werden. Die Differenz zwischen Wasseroberfläche und Seegrund
in 6,5 m Tiefe betrug im Sommer nur 2 bis 4,5°C.
Besonderheiten, Empfehlungen:
Die 2002 erfolgte Entleerung der Kinzigtalsperre hatte nach den vorliegenden Ergebnissen
keinen dauerhaften Einfluss auf die Eutrophierung des Sees. Leider blieb damit auch der ev. erhoffte
Effekt durch eine Festlegung des Sedimentes aus. Das Hauptproblem des Sees ist der
für einen See sehr hohe ges.-Phosphor-Gehalt von durchschnittl. 0,20 mg/l im Zufluss der
Kinzig. Der Ulmbach hat hingegen, mit 0,08 mg/l im Mittel, günstige P-Gehalte, die niedriger
sind als im Seemittel und somit sogar zu einer leichten Verdünnung führen. Eine Lösung des
Nährstoffproblemes kann wohl nur durch eine Verlegung der Einleitungsstelle der Kläranlage
Schlüchtern nach unterhalb des Sees erfolgen.
2004 waren zeitweilig erhöhte Blaualgen-Anteile der Gattung Microcystis beobachtet worden.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu einer Microcystis-Massenvermehrung
kommt. Einige Arten dieser Gattung können beim Absterben das Microcystin-Toxin freisetzen.
Bei sichtbar starken oberflächlichen Aufrahmungen dieser Blaualgen ist eine Gefährdung
durch die Bildung von toxischen Microcystin-Konzentrationen nicht mit 100%iger Sicherheit
auszuschließen, was jedoch für die Kinzigtalsperre weniger relevant ist, da er kein Badesee
ist. Außerhalb dieser Aufrahmungszonen, im freien Wasserkörper, ist jedoch keine kritische
Microcystis-Konzentration zu erwarten.
~~~
Quelle: Hess. Landesamt für Umwelt und Geologie, Hess. Gütemessprogramm - Seenuntersuchungen 2004
http://www.hlug.de/medien/wasser/badegewaesser/dokumente/Seen_2004Jahresbericht_060828.pdf
Mit freundlicher Genehmigung des HLUG. Dafür unseren Dank ...