Hallo Zusammen,
Seit gestern ist bei uns der Hecht wieder offen. Mir gelang es gestern sogar, als erster Angler um 5:30 am Wasser zu sein. Ich denke, der Großteil der Kollegen hat den Auftakt zur Raubfischsaison auf heute oder den morgigen Brückentag gelegt. Kein Wunder bei dem Wetter, bei mir zu Hause lag sogar Schnee im Hof, als ich mich um kurz vor halb sechs auf den Weg machte.
Das Wasser war deutlich wärmer als die Luft und der See dampfte wie ein Topf voll Suppe. Bis 8:30 habe ich dann alles möglich in die Fluten gefeuert, doch kein Hecht interessierte sich für Streamer, Blinker, Spinner und co. Mir wurde klar, dass es bei diesen schwierigen Bedingungen heute nicht einfach würde.
Um 8:30 tauchte dann ein Kollege auf und ich beendete meine Spinnsession wenig erfolgreich schließlich noch mit einem Abriss der Montage
Wir gingen dann zum Ansitz auf Hecht über. Mein Kollege präsentierte 2 Raubfischruten, während ich eine auf Hecht und eine auf Karpfen ablegte. Der erste Kontakt kam ziemlich schnell und die Pose meines Kollegen wanderte Richtung Gebüsch. Er warte möglichst lange ab, aber um den Hänger im Busch zu vermeiden musste er den Anhieb zügig setzen. Resultat: Busch sicher gehakt, von Hecht kein Spur.
Dank Teamarbeit und meiner Wathose konnten wir wenigstens die Montage retten.
Der Auftakt stimmte uns zuversichtlich doch die nächsten Stunden vergingen sehr, sehr ruhig. Wechselnde böige Winde, Hagel, Regen, Sonne und totale Flauten: Wenigstens das Wetter zog alle Register zwang uns immer wieder unter den Schirm. Dabei verpasste ich scheinbar einen ganz vorsichtigen Biss, den ich nur an den Bissspuren am Rotauge erkennen konnte.
Nachmittags verlor ich beim Werfen wieder mal meinen Köfi, da ich leider nur gefrorene Fische hatte. Wer nicht wagt..., dachte ich mir und beköderte diesmal mit einem 25cm Rotauge. Nach ca. einer weiteren Stunde hatte ich dann wirklich Biss auf diesen großen Köderfisch. Leider stimmte diesmal die Gleichung großer Köder = großer Hecht nicht, aber der Saisonauftakt-Entschneiderer wurde sicher gelandet und die Freude war trotzdem groß:
Weniger freute mich aber, was ich im Rachen des Hechtes fand:
Das ist nur ein Teil dessen, was dem Hecht aus dem Maul hing. Es handelte sich wohl um einen Twister am Texas-Rig, da ein Patronenblei auch noch zum Vorschein kam. So wie das aussah hatte es jemand in der Schonzeit schon mal versucht und ein Stahlvorfach von nur ca. 20cm Länge angebracht
Der Hecht ist dann bestimmt mit den Zähnen an die Geflochtene gekommen und ging verloren. Also bitte immer mindestens 30cm lange Stahlvorfächer verwenden, damit so was nicht passiert!
Von seiner "Altlast" befreit ließ ich den knapp 50er wieder ins Wasser. Interessant war, dass der Hecht trotz dieser Behinderung keine Mühe hatte und den großen Köderfisch nahm. Er sah auch nicht unterernährt aus.
Den Rest des Tages hatten wir nicht einen Kontakt mehr zu verzeichnen und auch die Friedfischute lag unberührt im Wasser. Die wenigen Piepser des Tages waren nicht von Fischen, sondern Familie Ente und den Blesshühnern geschuldet.
So ging der Saisonauftakt zu Ende und der Erfolg war mittelmäßig, aber Fisch ist Fisch und bei den widrigen Bedingungen muss ich damit sicherlich zufrieden sein.
Allen, die es heute noch versuchen ein kräftiges Petri Heil! Ich erlege später noch ein paar Hopfen-Kaltschorlen im Bierzelt