Die meisten Fliegenfischer benutzen heute moderne Fliegenschnüre, weil sie erstens wesentlich pflegeleichter u. zweitens längst nicht so anfällig sind, wie Seidenschnüre. Deshalb werden diese heutzutage nur noch von wirklichen Puristen benutzt. Seidenschnüre müssen vor dem Fischen mit einem speziellen Fett, Öl oder auch Gel behandelt werden, damit sie schwimmen u. nicht nach wenigen Würfen untergehen. Dies wiederum birgt die Gefahr in sich, daß die sehr teuren Schnüre auf die Dauer verkleben können. Da sie ja sowieso nach dem Fischen getrocknet werden müssen, damit sie nicht verrotten, kann man sich am besten dafür ein Gerät basteln, auf dem sie trocknen können, ohne daß die einzelnen Windungen sich berühren. Dazu nimmt man am besten eine Platte des sog. "Fliegendrahtes", also ein sehr feinmaschiges Drahtnetz. Dieses formt man um zwei runde Holzscheiben herum zu einem Rohr, wobei man die Nahtstelle mit einem Tapeband bedecken sollte, um eine Beschädigung der Schnur zu vermeiden. Um dieses Gitterrohr windet man dann die Seidenschnur so auf, daß die einzelnen Windungen sich nicht berühren. Auf diesem Gerät, das von allen Seiten die Luft durch läßt, kann die Schnur trocknen. Ein Verkleben wird durch diese Art der Trocknung zwar nicht auf Dauer völlig verhindert, jedoch verklebt die Schnur bei weitem nicht so schnell. Ist es irgendwann dann doch geschehen, so ist der Tip von Martin (Zandergrundel) richtig, um die Schnur wieder gebrauchsfähig zu machen.
Ich persönlich würde diese ganzen Umstände jedoch nicht auf mich nehmen, sondern ich benutze daher ausschließlich moderne Flugschnüre, bei denen man nur gelegentlich das Coating mit einem Pflegemittel säubern u. glätten muß, vorausgesetzt, man mißhandelt die Schnur nicht durch darauf herumtreten oder ähnliche Gewalteinwirkung. So etwas halten selbst sehr teure Schnüre natürlich nicht lange aus.
Gruß
Eberhard