ich habe eine frage welche angelschnur würdet ihr empfehlen Monofile odergeflochtene
Hallo,
prinzipell ist es so dass eine Monoschnur je nach Marke und Dicke 4-7 mal soviel Dehnung hat wie eine geflochtene dafür aber wesentlich unanfälliger ist was Abrieb und Beschädigung angeht wie eine Geflochtene.
Das heißt fischt Du auf ca. 200m und deine Monoschnur nicht bzw. nicht sehr stark vorgespannt kann der Karpfen erst mal ein paar Meter Schnur nehmen bis der Bißanzeiger überhaupt anschlägt. Es kann vorallem in der kalten Jahreszeit durchaus vorkommen dass ein kleiner gehackter Karpfen die Rute "blockiert" ohne dass man es merkt. Auch beim Drill selber kann der Karpfen ohne dass Schnur von der Rolle gezogen wird je nach verwendeter Schnursorte und -dicke 10-25 Meter in eine Richtung flüchten. Dies ist besonders dann unschön wenn man an Hindernissen fischt.
Man kann den oben beschriebenen Nachteil schon ausgleichen in dem man zum einen eine dehnungsarme und dickere Mono verwendet und zum anderen die Schnur stark vorspannt was aber ein entsprechend schweres Blei voraussetzt und auch bei Karpfen eine gewisse scheuchwirkung haben kann.
Kennst Du den Untergrund deines Gewässers nicht oder weist Du dass Du ein sehr zerklüftetes Gewässer hast wo zwischen deinem Hotspot und Dir einige höhere Stellen sind an denen dein Schnur beim einholen oder drillen scheuern kann wie z.B. Steinkanten, Felsen, Muschelbänke usw. dann würde ich im Zweifelsfall unabhängig von der Entfernung und ob Du auslegst oder werfen mußt immer eine Mono verwenden. Auch bei knackigen Minustemperaturen würde ich immer zur Mono greifen.
Kennst Du den Untergrund und weist sicher dass Du das Problem mit Steinkanten usw. nicht hast oder kannst es mit einer entsprechend langen Monoschlagschnur umgehen ist zumindest meiner Meinung beim Auslegen schon ab ca. 150m eine geflochtene Hauptschnur mit Monoschlagschnur einer reinen Monomontage vorzuziehen da man dort die oben genannten Probleme nicht hat.
Mußt Du werfen und auf Weiten um die 100m kommen und hast gar keine Probleme mit dem Untergrund kann man entwerder eine dünnere Mono (0,30er) + geflochtene Schlagschnur verwenden oder bei geringen Muschelbestand auch eine geflochtene Hauptschnur+Monoschlagschnur. Mit beiden Varianten erreichen auch nicht so gute Werfer leichter annehmbare Weiten als mit einer durchgehenden Mono der Stärke 0,35er oder höher.
Hat man ein schlammiges sehr verkrautetes Gewässer ohne versunkene Bäume und Muschbänke wo sich die Geflochtene einsägen kann bzw. beschädigt werden kann würde ich immer eine Monohauptschnur mit einer entsprechend langen Geflochtenen (4-5 Meter) als Schlagschnur verwenden da diese sich besser durchs Kraut "schneidet". Hier muß man dann allerdings sehr aufpassen dass der Karpfen in der Landungsphase nicht ausschlitzt weil man dan mehr geflochtene als Mono zwischen sich und dem Fisch hat.
Durch die geringe Dehnung der geflochtenen Schnur besteht wie gesagt natürlich die Gefahr des Ausschlitzens die von Gewässer zu Gewässer unterschiedlich ist weil je nach aufgenommener Nahrung die Karpfen unterschiedlich harte Mäuler haben. Deshalb empfiehlt sich hier zum einen die Bremse etwas weicher einzustellen, eine gut dehnbare Monoschlagschnur als Buffer zu verwenden und keine 3,5lbs Prügel als Rute. Dann kann man die Ausschlitzgefahr fast auf Null reduzieren.
Gruß Peter