Ich gebe nur meine Erfahrung weiter
moin,
zum Thema "Erfahrung":
Ein englischer Professor für alte Geschichte hat zum ersten Mal in seinem Leben einen Ausflug ans Meer gemacht. Da steht er nun und beobachtet seit Ewigkeiten, wie die Flut das Wasser immer höher treibt. Er schätzt kurz und berechnet dann aufgrund seiner Erfahrung, dass morgen Nachmittag ganz England unter Wasser stehen wird.
Das mit der Erfahrung ist so eine Sache. Ich kann größtenteils nur annehmen, dass ein von mir zurückgesetzter Fisch überlebt. Das liegt z.B. an der schieren Größe des Rhein, wo du einen zurückgesetzten Fisch so schnell nicht wieder siehst - egal ob lebendig oder tot. Natürlich gebe ich mir Mühe und mit etwas Erfahrung klappt es auch gut.
Was mir positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass man an stark beangelten Stellen so gut wie nie tote verangelte Fische sieht. Genau das wäre aber zu erwarten, wenn jede kleinste Verletzung tödlich wäre. Das es mehr oder weniger empfindliche Fische gibt, glaube ich auch.
Ohne in fischmedizinischen Fragen wirklich firm zu sein, schätze ich Haken, die sich bereits zu tief im Fisch befinden, als echtes Problem ein. Zumal ja vorher noch der Drill stattgefunden hat. Mit dem Gewissenskorsett "die Säure wirds schon richten" habe ich so meine Probleme. Das auf der anderen Seite spitze "Fremdkörper" in Bspw. Fischmägen zum zwingenden Tod führen, glaube ich auch nicht.
Wäre ich der festen Überzeugung, dass jeder Haken in einem Fischmaul ein Todesurteil ist, dann würde ich nicht mehr angeln. Punkt.
Gruß Thorsten