Hier was zum lesen über die Situation des Aales.
Die Situation des Europäischen Aals – was können wir tun?
Dr. Klaus Wysujack, Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Fischereiökologie, Wulfsdorfer Weg 204, 22926 Ahrensburg, email:
klaus.wysujack@ifo.bfa-fisch.de
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist eine bedeutende Art für die europäische Fischerei. Europaweit erzielen ca. 25000 Menschen ihr Einkommen aus der Aalfischerei bzw. –aquakultur. Außerdem ist der Aal eine wichtige Zielart für die Freizeitfischerei.
Seit Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts ist das Glasaalaufkommen in Europa stark gesunken. Verglichen mit den sehr hohen Werten der 70er Jahre gingen die Zahlen auf etwa 1% zurück, bezogen auf das langjährige Mittel auf etwa 2-5%. Auch die Erträge der kommerziellen Fischerei auf Gelb- und Blankaale sind rückläufig. Ähnliche Bestandsentwicklungen wurden auch für den amerikanischen Aal (A. rostrata) und den japanischen Aal (A. japonica) festgestellt.
Der Lebenszyklus des Aals ist geprägt durch lange Wanderungen sowohl im Meer als auch in den Binnengewässern. Gerade in den Binnengewässern ist die Durchgängigkeit der Gewässer deshalb von großer Bedeutung, um die Besiedlung der potenziellen Aalaufwuchshabitate und das Heranwachsen ausreichend großer Laicherbestände zu ermöglichen.
Das Laichen der Aale erfolgt in der Sargassosee (nordöstlich der Karibik), also etwa 5500-7000 km von den europäischen Küsten entfernt. Bisher wurden noch nie Europäische Aale beim Laichen im Ozean beobachtet. Die Kenntnisse bzw. Vermutungen über den Laichplatz hat man durch den Fang der kleinsten Larven gewonnen und anhand des Alters in Tagen sowie der herrschenden Strömungsverhältnisse kalkuliert. Bisher kennt man aber weder die wesentlichen Mechanismen, die die Larven nutzen, um die kontinentalen Küsten zu erreichen, noch die Routen der Blankaale zu den Laichplätzen. Die Zeit zwischen dem Schlupf der Larven und der Ankunft an den europäischen Küsten beträgt beim Europäischen Aal etwa 3 Jahre. Während dieser Zeit entwickelt sich die Larve zum so genannten Leptocephalus (Weidenblattlarve). An den Küsten erfolgt dann die Umwandlung zum Glasaal. Die Fische haben dann eine Länge von ca. 7 cm und ein Gewicht von etwa 0,3 g. In der Vergangenheit wurde angenommen, dass die meisten Aale in die Binnengewässer einwandern. Allerdings weisen neuere Erkenntnisse darauf hin, dass ein beträchtlicher Anteil der Population in den Küstengewässern oder im Brackwasser bleibt und gar nicht in die Flüsse aufsteigt. Nach einer stationären Phase (Gelbaal) erfolgt eine weitere Umwandlung zum Blankaal. Die Bauchfärbung ändert sich und der Augendurchmesser nimmt zu. Die Abwanderung kann in südlichen Ländern bereits nach etwa 5 Jahren erfolgen, während es in Skandinavien im Durchschnitt 25 Jahre bis zur Abwanderung dauern kann. Während der Wanderung beginnt sich der Verdauungstrakt zurückzubilden und die Entwicklung und Reifung der Gonaden schreitet voran. Damit einher gehen hormonelle Veränderungen. Bei der Wanderung im Meer wurde in Experimenten ein klarer Tag-Nacht-Rhythmus beobachtet. Tagsüber sind die Fische in tieferen Schichten zu finden, während sie nachts in höhere Schichten aufsteigen. In der Ostsee wird die Wanderung im Wesentlichen in der Nacht vollzogen, während die Fische tagsüber am Grunde verweilen.
Die Gründe für den starken Bestandsrückgang sind noch nicht ausreichend verstanden. Prinzipiell sollte zwischen ozeanisch-klimatischen Faktoren auf der einen und kontinentalen Faktoren auf der anderen Seite unterschieden werden. Im kontinentalen Bereich wirken sowohl natürliche als auch anthropogene (vom Menschen verursachte) Faktoren. Die relative Bedeutung der einzelnen Faktoren ist noch unklar. Ansatzpunkte für eine Stützung und Förderung der Aalbestände ergeben sich kurzfristig nur im kontinentalen Bereich.
Fischerei:
Der Aal ist ein wichtiger Wirtschaftsfisch und wird in allen Lebensstadien befischt. Während im südlichen Europa (Frankreich, Portugal, aber auch England) überwiegend Glasaale vermarktet werden, richtet sich die Fischerei im nördlicheren Europa auf die Gelb- und Blankaale. Die Intensität der Fischerei ist dabei regional sehr unterschiedlich. Man kann annehmen, dass zumindest in Deutschland die Intensität der Fischerei nicht so hoch ist dass eine Überfischung des Bestandes vorliegt. Im Gegenteil, Berufs- und Freizeitfischerei investieren Jahr für Jahr erhebliche finanzielle Mittel in Besatzmaßnahmen, ohne welche die Bestände bereits heute wesentlich niedriger wären. Als problematischer sind die Glasaalfischerei und vor allem die Verwendung der Glasaale anzusehen. Nach einer Studie aus dem Jahr 2002 geht der größte Teil aller Glasaale in die Aquakultur (45%), überwiegend nach Asien. Etwa 20% werden direkt verzehrt, weitere 20% stehen für Besatz in europäischen Gewässern zur Verfügung und etwa 15% wandern natürlich in die Gewässer ein. In Anbetracht der derzeitigen Bestandssituation ist dies ein nicht zu rechtfertigendes Ungleichgewicht.
Im Bereich der Fischerei sind verschiedene Regulierungsmöglichkeiten denkbar (die teilweise schon existieren), beispielsweise Schonzeiten, Mindestmaße, tägliche maximale Entnahme¬mengen, technische Vorschriften für Fanggeräte (Mindestmaschenweiten, Anzahl von Reusen pro ha oder pro km Fließstrecke, maximale Absperrung bei stationären Fanggeräten etc.), Fischereischongebiete oder die Förderung von Besatz. Bei einer Einschränkung der Fischerei sollte aber bedacht werden, dass die Binnenfischerei bisher schon enorme finanzielle Anstrengungen unternimmt, um mit Besatzmaßnahmen den Rückgang der natürlichen Zuwanderung zu kompensieren. Gegenwärtig beruhen die Aalbestände in den meisten deutschen Binnengewässern zu einem wesentlichen Teil auf diesen Besatzmaßnahmen. Wird die Fischerei per Gesetz stark eingeschränkt, wird es weder den finanziellen Spielraum noch die Motivation für weitere Besatzmaßnahmen geben. In der Folge wird die paradox erscheinende Situation eintreten, dass eine Einschränkung der Fischerei zu weiter sinkenden Aalbeständen führt. Zudem würde eine Einschränkung der Aalfischerei viele Binnenfischereibetriebe vor Existenzprobleme stellen. Es erscheint wesentlich zielführender, die Möglichkeiten für Besatzmaßnahmen zu erhalten und zu verbessern, beispielsweise durch Fördermaßnahmen. Damit eng verbunden ist die Forderung, die Verwendung der Glasaale der gegenwärtigen Bestandssituation entsprechend zu regeln (mehr für Besatz, weniger in die asiatische Aquakultur, geringerer Direktverzehr).
Besatzreduzierung:
Aufgrund der sinkenden Verfügbarkeit der Ressource Glasaal und des damit verbundenen Preisanstieges (besonders verstärkt durch die enorme Nachfrage aus Asien, wodurch horrende Preise von bis zu 1000 € / kg Glasaal zu verzeichnen waren) sind die Besatzmaßnahmen in den vergangenen Jahren ebenfalls zurückgegangen. Dies kann zwar den Bestandsrückgang nicht ursprünglich ausgelöst haben (denn Besatz ist entweder als Kompensation, z. B. für verringerte Habitatzugänglichkeit oder als echte bestands¬erhöhende Maßnahme durchgeführt worden), es verstärkt aber den gegenwärtigen Trend in den Binnengewässern.
Habitatverlust und –verbau sowie Mortalität an technischen Einrichtungen (Turbinen etc.):
Der Mensch hat die Habitate in den Binnen- und teilweise in den Küstengewässern bereits seit sehr langer Zeit durch bauliche Maßnahmen verändert. Besonders große Ausmaße erreichte dieser Einfluss im 20. Jahrhundert. Speziell die Durchgängigkeit der Gewässer und damit die Zugängigkeit von Habitaten wurden stark beeinträchtigt, was sich besonders für Wander¬fischarten sehr negativ auswirkt. Es gingen jedoch auch ganze Habitate verloren, insbesondere in den Auebereichen. Während ein verringerter Aufstieg an Hindernissen durch Besatzmaßnahmen kompensiert werden kann, ergeben sich bei der notwendigen Abwanderung der Blankaale enorme Probleme durch Kraftwerksturbinen, Schöpfwerke und Kühlwasserentnahmen. Zusammenfassende Studien ergaben, dass pro Kraftwerk je nach den spezifischen Bedingungen (Turbinentyp, Umlaufgeschwindigkeit, Fischlänge u. a.) mit mittleren Schädigungsraten von 30-70 % zu rechnen ist. Es gab und gibt zahlreiche Versuche, die Schädigungsraten zu verringern (verschiedene Lösungen mit Rechen- und Scheuchanlagen), wobei funktionierende Bypass-Lösungen essentiell sind. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Kopplung des Turbinenmanagements an die Abwanderungs¬spitzen der Aale.
Jegliche Anstrengungen zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Gewässer, zur Wiederverfügbarmachung verlorener Auehabitate, zur Verringerung der Mortalität an technischen Einrichtungen (Turbinen, Schöpfwerke, Kühlwasserentnahme etc.) sowie zur Verbesserung der strukturellen Vielfalt sind hilfreich.
Verschmutzung:
Die größten Risiken für den Aalbestand scheinen sich weniger aus Katastrophenereignissen, sondern aus chronischen Belastungen mit bestimmten Schadstoffen zu ergeben. So deuten neuere Untersuchungen darauf hin, dass bereits sehr geringe Konzentrationen von dioxinartigen PCBs (polychlorierte Biphenyle) in den Elternfischen zu Schädigungen während der Embryonalentwicklung führen können und dadurch eine erfolgreiche Reproduktion derart belasteter Aale infrage stellen.
Kormoran:
Die Kormoranbestände haben sich in Europa in den letzten Jahrzehnten explosionsartig vermehrt. Kormorane sind obligatorische Fischfresser und haben einen Nahrungsbedarf von ungefähr 450-500 g Fisch pro Tag. Der Einfluss auf die Fisch- und insbesondere die Aalbestände ist regional unterschiedlich einzuschätzen. Obwohl die Thematik umstritten ist, existieren mittlerweile einige Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass Kormorane auch im Vergleich zu den Erträgen der Binnenfischerei durchaus erhebliche Mengen an Aalen entnehmen. Eine erste, sehr grobe Abschätzung des Kormoranfraßdrucks auf Aale auf europäischer Ebene ergab eine Konsumtion von jährlich etwa 2000-5000 t, also etwa 15-40% der kommerziellen Fänge. Angesichts solcher Zahlen sind die Forderungen aus der Fischerei nach einem europaweiten Kormoranmanagement und einer Reduzierung der Kormoranzahlen nicht verwunderlich.
Anguillicola crassus:
Der Nematode Anguillicola crassus, der ursprünglich beim japanischen Aal auftrat und sich seit Anfang der 80er Jahre auch in Europa massiv ausgebreitet hat, besiedelt die Schwimmblase der Aale und führt dort zu teilweise erheblichen Schädigungen. Untersuchungen belegen, dass die mit dem Befall verbundenen Schädigungen den Energieverbrauch der Fische erhöhen, sodass in Anbetracht der langen Wanderung das Erreichen des Laichgebietes möglicherweise erschwert wird. Zudem sind Probleme beim Druckausgleich während der ozeanischen Wanderung wahrscheinlich.
Krankheiten:
Viruserkrankungen können die Leistungsfähigkeit der Aale bei ihren langen Wanderungen stark beeinträchtigen. Bei Schwimmversuchen starben mit EVEX (Eel Virus European X) infizierte Aale nach 1500 km, während die Kontrollgruppe die volle Distanz problemlos absolvierte. Die Entfernung zur Sargassosee beträgt zwischen 5500 und 7000 km.
Ozeanisch-klimatische Faktoren:
Im Bereich der ozeanischen Faktoren sind großräumige klimatische Phänomene zu nennen (Nordatlantische Oszillation), für die ein gewisser Einfluss auf das Glasaalaufkommen nachgewiesen ist. Der so genannte Nordatlantische Oszillationsindex wird aus den Luftdruck¬unterschieden zwischen dem Island-Tief und dem Azoren-Hoch berechnet. Die Nordatlantische Oszillation beeinflusst sowohl das ozeanische als auch das kontinentale Klima und sie hat Auswirkungen für die ozeanischen Oberflächenströmungen. Einflüsse auf die Entwicklung des ozeanischen Planktons sind ebenso zu erwarten. Für verschiedene marine Fischarten sind Zusammenhänge zwischen klimatischen Bedingungen und der Jahrgangsstärke eindeutig nachgewiesen. Die Aallarven verbringen drei Jahre im Ozean, sodass die Vermutung nahe liegt, dass das Klima auch beim Aal einen entscheidenden Einfluss auf die Bestandsdynamik hat. So ist eine negative Korrelation des Nordatlantischen Oszillationsindexes mit dem Glasaalaufkommen gezeigt worden (hoher NAOI – geringes Glasaalaufkommen).
Es ist aber noch nicht klar, ob das Glasaalaufkommen überwiegend von den ozeanischen oder den kontinentalen Faktoren bestimmt wird.
EU-Aktivitäten zum Aal, nationale Umsetzung
Der unübersehbare Rückgang der Aalbestände hat die Europäische Kommission auf den Plan gerufen, die den Internationalen Rat für Meeresforschung (International Council for the Exploration of the Sea – ICES) um eine Bewertung des Zustandes des Aalbestandes in Europa gebeten hat. Das ICES – Gutachten kam zu einem eindeutigen Ergebnis, das die beauftragte Aal-Arbeitsgruppe in einem Satz zusammenfasste: „Der Aal befindet sich außerhalb sicherer biologischer Grenzen“. Die Konsequenz aus dieser Feststellung ist die Entwicklung eines Managementplanes zur Wiederauffüllung des Bestandes. Einen derartigen Vorschlag hat die Kommission im Oktober 2003 hinsichtlich des Aalbestandes gemacht. Er nennt sich „Entwicklung eines gemeinschaftlichen Aktionsplanes zur Bewirtschaftung des Europäischen Aals“. Grundsätzlich schlägt die Kommission ein zweistufiges Konzept vor, welches einerseits die Fischerei auf alle Lebensstadien des Aals regelt und andererseits die Verbesserung der Habitatqualität anstrebt. In der Folge wurden Konsultationen mit Vertretern der Mitgliedsstaaten und der verschiedenen Verbände durchgeführt. Im Oktober 2005 legte die Kommission dann einen ersten Entwurf für eine „Verordnung des Rates mit Maßnahmen zur Wiederauffüllung des Bestandes des Europäischen Aals“ vor. Dieser Entwurf rief jedoch starke Kritik aus allen Lagern hervor, sodass im Mai 2006 ein überarbeiteter Entwurf vorgelegt wurde. Auch dieser beinhaltete noch zu viele strittige Punkte, sodass sich die Verhandlungen weiter verzögerten und eine gewisse Blockadesituation entstand. Gemeinsam mit der deutschen Ratspräsidentschaft hat die EU-Kommission nunmehr (Anfang Februar 2007) einen neuen, in wesentlichen Punkten überarbeiteten Verordnungsentwurf vorgelegt.
Das Ziel der Verordnung, die sowohl für die Binnengewässer als auch die maritimen EU-Gewässer gelten soll, besteht darin, die Abwanderung von 40% adulter Aale zuzulassen, gemessen am vom Menschen unbeeinflussten Zustand (ohne Fischerei und Habitatveränderungen). Alle Mitgliedsstaaten sollen die natürlichen Aalhabitate definieren und für diese Gewässer Aalmanagementpläne vorlegen. Dabei soll sich die räumliche Gliederung an der Europäischen Wasser¬rahmen¬richtlinie orientieren (also Pläne für die Flussgebietseinheiten). Bei der Wahl der Maßnahmen innerhalb der Pläne sollen die Mitgliedsstaaten eine sehr große Freiheit haben. In den Plänen sind aber auch Verbesserungen bei Faktoren außerhalb der Fischerei (Umwelt, Räuber) anzustreben. Die Managementpläne müssen der EU-Kommission zur Bewilligung vorgelegt werden. Wenn die Pläne gar nicht oder nicht fristgerecht vorgelegt werden, oder wenn das Erreichen des 40%-Zieles nicht wissenschaftlich begründet dargestellt werden kann, wird eine 50%ige Reduzierung des Fischereiaufwandes notwendig. Ausnahmen sind für die Glasaal¬fischerei möglich, wenn die Glasaale für Besatz in europäischen Gewässern zur Verfügung gestellt werden oder in die europäische Aquakultur gelangen. Allerdings muss auch die Aquakultur dann wiederum einen bestimmten Anteil der Fische nach einer Vorstreckphase für Besatz bereitstellen.
Die Beratungen über den Entwurf haben begonnen. Verglichen mit den früheren Entwürfen ist eine größere Zustimmungsbereitschaft zu erkennen. Allerdings gibt es immer noch einige Punkte mit Diskussionsbedarf und naturgemäß gibt es Unterschiede in der Bewertung je nach Fischereisektor (Glasaalfischerei vs. Gelb- und Blankaalfischerei).
Als Reaktion auf die EU-Aktivitäten hat das BMELV eine "Arbeitsgruppe Aal des Bundes und der Länder" gegründet. Auch wenn die Verordnung bisher noch nicht verabschiedet wurde und sicher noch einige Änderungen zu erwarten sind, so werden doch aller Voraussicht nach Aalbewirt¬schaftungs¬pläne notwendig. Diese zu entwickeln ist die Hauptaufgabe der Aal-AG. Gegenwärtig sind die verantwortlichen Bearbeiter in den Flussgebietseinheiten dabei, die notwendigen Daten zur Charakterisierung der Gewässer, der Aalbestände und der Aalfischerei zusammenzustellen. Angestrebt wird eine hinreichend genaue Bilanzierung der Aalbestände, um daraus die eventuell notwendigen Managementmaßnahmen ableiten zu können.
Forschungsbedarf, Optionen für die Zukunft
Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Zukunft des Aales wesentlich davon abhängen wird, ob die künstliche Vermehrung und Aufzucht des Aales gelingt. Erfolge beim Japanischen Aal und gewisse Fortschritte, die mittlerweile auch beim Europäischen Aal erzielt wurden (Dänemark, Belgien, Holland), lassen diesbezüglich Raum für vorsichtigen Optimismus. Die Forschungen in diesem Bereich müssen jedoch noch intensiviert werden. Dasselbe gilt für die ozeanischen Lebensstadien des Aals und die dort wirkenden Faktoren. Eine endgültige Aufklärung der Ursachen des Bestandsrückganges wird nur möglich sein, wenn auch zu diesen Faktoren bessere Erkenntnisse gewonnen werden. Ein dritter Punkt ist die Notwendigkeit einer starken Einbindung der Nutzer in die Entscheidungsprozesse. Studien belegen, dass der Erfolg von Restaurierungsprojekten und Ähnlichem von der Zustimmung und Mitarbeit der direkt Betroffenen abhängt. Diese Zustimmung wird nur erzielt werden, wenn die Interessen der Betroffenen ernst genommen werden und eine verständliche, nachvollziehbare Argumentation für die vorgeschlagenen Maßnahmen vorgelegt wird.
Queller. Klaus Wysujack, Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Fischereiökologie, Wulfsdorfer Weg 204, 22926 Ahrensburg, email:
klaus.wysujack@ifo.bfa-fisch.de
Es gibt viele Institute die sich mit dem Thema Aal beschäftigen.
@ Aalklaus 1 , oder soll ich Torsten sagen?