also doch überbleien, aber warum? Ich kann doch die Pose normal ausbleien und ein letztes Blei aufs Vorfach machen, was dann aufliegt. Hebt ein Fisch den Köder samt dem Blei an, geht doch auch die Pose hoch. Warum wird überbleit?
Stifi
genau und deshalb frage ich, warum überbleien? Wenn du Lust hast, erkläre mir doch mal den Sinn und Zweck der Liftmontage beim Schleienangeln. Wenn ich jetzt auf Schleie in einem See gehen würde, dann würde ich einfach das Vorfach aufliegen lassen und fertig, aber was ist jetzt anders an der Liftmontage??? Bitte mal genau erklären. Bis jetzt kam da noch nichts richtiges, wo ich was mit anfangen könnte.
Gruß Stifi
Das mit dem exakten Ausbleien der Pose ist schon wichtig. Außer, dass die Schleie den Köder häufig ein paar Mal wieder ausspuckt, bevor sie ihn nimmt, hat sie nun einmal die Eigenart ihre Nahrung regelrecht im Kopfstand aufzunehmen. Sie frißt bzw. schluckt sie aber erst, wenn sie sich wieder in die Waagrechte begeben hat. Also hebt sie den Köder dabei an. Und genau dieses Anheben, den sog. Hebebiss, kann Dir die Liftmontage (am besten mit einem Waggler oder sonstiger langer Pose) sehr sensibel anzeigen. Da würde sich an den meisten anderen Montagen nicht viel zeigen.
Mit dem Ausbleien gehe ich persönlich so vor. Ich verwende meist Waggler so um die 4 g Tragkraft (für die Meckerer: es steht jedem frei was anderes zu nehmen). Zuerst bleie ich die Pose klassisch aus, achte aber darauf, wieviel Blei weggenommen werden muß, damit die Pose sich gerade legt. Das ist wichtig, denn sie soll ja nicht mit der Restbebleiung noch einigermaßen gut stehen, sonder sich wirklich legen. Die Bleimenge, die ich so, für die Differenz zwischen optimal ausgebleit und Pose legt sich gerade, ermittle kommt dann nicht wie sonst auf die Hauptschnur, sondern möglichst als Einzelschrot auf das Vorfach. Würde ich es jetzt bis fast an den Wirbel schieben, so wäre meine Pose wieder klassisch ausgebleit, was man dann auch nutzen kann, wenn man schnell umbauen will. Bei der Liftmontage schiebe ich das Blei auf dem Vorfach nun aber so bis ca. 15 cm an den Haken heran. Das Blei soll jetzt am Boden aufliegen. Würdest Du das einfach so lassen, müßtest Du die richtige Tiefe auf den Zentimeter genau einstellen. Und wenn Du beim nächsten Wurf einen halben Meter rechts oder links landest, kann es schon nicht mehr stimmen. Denn wenn Du nur minimal zu flach eingestellt hast, so wird Deine Pose immer noch optimal stehen und Du weißt nicht einmal wieviel Du falsch liegst. Stellst Du dagegen auch nur wenige Zentimeter zu tief ein, so liegt Dein unterstes Schrot auf dem Boden, und die Pose hängt schief oder legt sich. Da die Pose von Ihrer Tragkraft her das Blei noch tragen kann, schleift es daher auch bei der leichtesten Winddrift über den Boden und o.g. Effekte können auftreten, je nachdem ob es flacher oder ob es ein paar Zentmeter tiefer wird.
Was ich aber will, ist ein Blei auf dem Boden, das nur dann eine Reaktion zeigt, wenn der Fisch es anhebt, aber z.B. bei Winddrift liegen bleibt.
Daher klemme ich noch ein zusätzliches Ankerblei von ca 1 -1,5 g unmittelbar unter das schon auf dem Vorfach angebrachte Blei. Jetzt ginge meine Pose im tiefen Wasser unter, sie ist also überbleit. Nun stelle ich den oberen Posenstopper eine Wagglerlänge, also so ca. 15 cm höher (also für tieferes Wasser) ein, als mein Angelplatz tatsächlich tief ist. Warum ich das so "umständlich" mache? Weil ich genau wissen will, wieviel tatsächlich Ankerblei ist, und wieviel ich nur zum Tarieren der Pose brauche.
Dann auswerfen, und wenn die Montage abgesunken ist, die Schnur gerade so weit spannen, daß die Pose richtig steht. Ich verwende daher eine Freilaufrolle.
Viel Erfolg
Gruß Peter