Hallöchen,
ich hatte mir eigentlich vorgenommen nicht mehr zu schnell und zu ausführlich zu antworten, um auch anderen Mitgliedern eine Chance zu lassen. Da offensichtlich keine weiteren Erfahrungen mit Sbirolinos vorhanden sind, gebe ich nun doch meinen Senf dazu.
Ich fische seit ungefähr drei Jahren mit den Sbiros. Und ich mus sagen diese Erfindung der Italiener ist gigantisch. Mit kaum keiner anderen Angelart kann ich soviel kombinieren wie mit dem Sbiroangeln. Man könnte sagen es vereint das Spinnfischen, Fliegenfischen, Stippangeln und Grundangeln in einem. Auch für fast alle Fischarten kann ich die Sbiros einsetzen. Für diejenigen die sich in dieser Materie noch nicht auskennen, habe ich eine kurze Zusammenfassung geschrieben. Wer noch etwas ergänzen möchte, kann dies natürlich sehr gerne tun.
Schöne Grüße
Euer Spezi
Sbirolino-Fischen
Vorteile:
Da sie massiv sind, erreicht man mit den Sbiros bereits mit den kleinsten Modellen große Wurfweiten. Große Gewässerflächen auch in
großen Distanzen (nahezu 100 Meter sind erreichbar) und
in allen Tiefen können abgefischt werden. Mit den Sbiros werden die
unterschiedlichsten Köder reizvoll selbstrotierend geführt. Daher
sehr fängig und einfach zu handhaben, auch wenn der Fisch weit draußen oder sehr tief im See steht. Durch ihr spezielles spezifisches Gewicht, schweben die Sbiros fast im Wasser und haben beim Einholen eine
sehr geringe Wasserverdrängung.
Aussehen:
Meist ovale oder runde, massive Kunststoffkörper mit einem längeren zentralen Röhrchen, durch das die Schnur läuft.
Sorten:
Schwebende, halbsinkende Sbiros für große Reichweiten und das Fischen in den tieferen Gewässerzonen.
Leichte, schwimmende Sbiros für das Fischen in den oberen Gewässerschichten.
Auf den Sbiros sind in der Regel zwei Grammangaben zu finden. Die erste benennt das Wurfgewicht und die zweite das Gewicht unter Wasser (ca. 20% des Wurfgewichts). In Größe, Form, Farbe und Material sind bereits die unterschiedlichsten Varianten auf dem Markt erhältlich.
Montage:
In erster Linie ist die Rute sehr wichtig. Sbiro-Ruten haben meist eine Länge zwischen 2,70 und 5,0 Metern und ein Wurfgewicht bis max. 40 Gramm. Die Spitzen sind überaus sensibel, um auch den geringsten Wiederstand bzw. kleinsten Biss spüren zu lassen und beim Drill wilde Fluchten abzufedern, so dass der Haken nicht ausschlitzt. Zudem besteht die Rute aus einem sehr kräftigen Blank, der auch kräftigste Anhiebe – die beim Fischen auf weiten Distanzen nötig sind – parieren.
Die Sbiros werden so auf die Schnur gezogen, dass der Schwerpunkt des Sbiros zum Vorfach und das Röhrchen zur Rutenspitze zeigt. Beim Aufziehen der Sbiros auf die Schnur ist ein Einfädler sehr von Vorteil. Ein Dreifachwirbel sollte unbedingt zwischen Vorfach und Hauptschnur montiert werden, um Schnurdrall durch das Rotieren der Sbiros zu vermeiden. Zwischen dem Wirbel und dem Sbiro wird eine Stopperperle eingesetzt um den Knoten zu schützen. Das Vorfach sollte je nach Sbiro, Zielfisch und Gewässertiefe gewählt werden. In der Regel nutzt man mit halbsinkenden Sbiros, die in tieferen Gewässerschichten zum Einsatz kommen, kürzere Vorfächer um die 50-70 cm. Und bei den schwimmenden Sbiros verwendet man Vorfachlängen bis zu 150 cm. Für die Dreifachwirbel sind Größen von 10 bis 14 zu empfehlen. Je nach Zielfisch und Köder wird der Haken ausgesucht. Die Köder sollten möglichst L-förmig aufgezogen werden, für eine bessere Rotation und damit auch iner besseren Reizwirkung.
Köder:
In erster Linie Schwimmteige, Bienenmaden, Maden, Lachseier, Marshmellows, (Kunst-)Spaghettis, aber auch Popper, Twister, Fliegen, Wurm, Mais und Köderfische.
Zielfische:
Alle Süßwasserforellen, Meerforellen, Saiblinge, Hechte, Zander, Barsche u.v.m.
Anwendung:
Das Einholen der Sbiros erfolgt unter ständigem Bewegungs- und Richtungswechsel. Ruckartig nach rechts einholen, dann nach links einholen, die Rute anheben und absenken lassen – und das ganze auch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Wichtig dabei ist das Ausprobieren und Variieren bis sich der Erfolg einstellt. Mit einer richtigen Sbiro-Rute können durch die sensible Spitze sehr leichte ruckartige Bewegungen ausgeführt werden. Man erkennt den kleinsten Biss, der sofort mit einem Anhieb beantwortet werden sollte.