Servus, Alve!
Dein Herangehen teile ich nicht. Du beweist mir mit deiner Aussage:
"Du schreibst, du möchtest nicht mit den massenhaften Aalvernichtern auf eine Stufe gestellt werden. Es gibt sicher Abstufungen, aber ob ich 10 € klaue oder 2 Mios, beides ist Diebstahl. In gewissen Maße muss sich jeder Aalnutzer zuerst mit seinem Verhalten auseinandersetzen, Es ist durchaus legitim Aale zu entnehmen, ich tue es nicht mehr, wenn es einer tut, bin ich nicht derjenige der ihn dafür verurteilt, Man kann durchaus zu dieser Entscheidung kommen. Nur eines erwarte ich dann, dass derjenige dann nicht andere angeht, die die Bestände auch nutzen. Dann sollte man den Ball etwas flacher halten."
die undifferenzierte Gleichmacherei "aller Täter", und das ist falsch. Bleiben wir bei deinem Beispiel, dass Diebstahl, Diebstahl ist, egal ob 15 Cent Pfandgeld an der Ladenkasse (wofür die Kassiererin entlassen wurde) und der Verschwendung von Steuermillionen.... ganz andere Dimensionen und Auswirkungen!
Was macht es für einen Unterschied, ob jemand einen anderen umbringt, oder eine Atombombe zündet? Mord ist Mord....
(Ich weiß, Übertreibung macht anschaulich, aber dein Beispiel ist im übertragenen Sinne nichts anderes.)
Würde es ein TOTALES ENTNAHMEVERBOT für ALLE geben, wäre ich bei deiner Logik!
Was soll ich mich moralisch mit meinem Verhalten auseinandersetzen, wenn ich (wie von mir beschrieben und von dir in deiner Argumentation ignoriert) aus einem Gewässer, wo Aale nicht abwandern können, diesen nachstelle und entnehme?! Diese sterben eines natürlichen Todes, wie ein alter Karpfen, den man auch irgendwann zum Verzehr eingesetzt hatte. Es gibt hier tatsächlich Beispiele, wo ´zig Aale verendet sind, da sie ihr natürliches Alter erreicht hatten. Wären diese Aale die letzten ihrer Art, müssten sich Forscher auf dem Wege machen um sie zu retten....
Wo ich noch mitgehen würde, wäre der Fall, an Gewässern mit Verbindung zu Ost- und Nordsee wie z.B. Oder, Elbe, Rhein auf den Aalfang zu verzichten. Andererseits hab ich auch ein großes Problem damit, wenn der Berufsfischer weiterhin in großem Stile diese Gewässer abfischt, denn dann sehe ich wahrlich keinen Sinn darin, dass ER den Aal herausfängt, den ich "schützen" wollte! Wenn hier in meiner Region beispielsweise der Perlfisch geschützt ist, so gilt das ebenso für ALLE! Was macht es sonst für einen Sinn, über Verbote zu reden, wenn man sich dafür diejenigen aussucht, die den geringsten "Schaden" anrichten?! Also, ich glaube, dass du den Ball etwas flacher halten solltest und mir zumindest nicht mit der Moralkeule zu kommen brauchst. Wenn ich einen Aal aus dem Teich fische, hat das weder einen positiven noch negativen Einfluss auf die Arterhaltung.
Komischerweise wird auch selten oder nie an diejenigen Verbraucher appelliert, die sich mit ihrem Geld solche "Schmankerl" leisten können, das ist die gleiche Situation wie beim Beluga-Kaviar. Die Angeklagten sind nicht die Snops, die das Zeug mit Löffeln essen, sondern die Wilderer und illegalen Händler. Gäbe es keine so große Nachfrage derer, denen kein Geld dafür zu teuer ist, würde sich die Situation des Störes sofort zu seiner Arterhaltung positiv verändern.
Gruß und Petri!
PS: Den letzten Aal hatte ich sowieso vor 3 Jahren gefangen und es war in dem Jahr auch der einzige.