Ja das mit dem harten Hechtmaul. Das gilt aber eher beim Spinnfischen.
Die unerfahrenen Angler, auch in diesem Thread werden beim Köderfischangeln
doch mehr Schluckbisse als Maulbisse haben.
Aber trotzdem, die modernen Karpfenruten bringe den Anhieb schon sehr gut durch.
Nochmal zur Montage, zum Wetter und den jetzigen Hechtstandplätzen in stehenden
Gewässern.
Zwei grundsätzliche Montagen. Einmal auf Grund mit aufliegendem oder auftreibendem
Köfi.
In beiden Fällen ist ein schweres Durchlaufblei eher hinderlich bis wurfweitenzerstörend.
Nämlich dann wenn die Montage anfängt in der Luft zu flattern oder zu rotieren.
Benutze also immer nur soviel Blei das die Montage mit dem auftreibend montierten Köfi
grade so langsam absinkt.
Beim Aufliegenden reicht oft schon der Wirbel und das Stahlvorfach als Gewicht aus.
Der Auswurf sollte schlenzend, im Verlauf kontinuierlich beschleunigend, im Abschluß dann
druckvoll sein.
So kann auch ohne Beschwerung weit und zielsicher geworfen werden.
Grade Karpfenruten sind bedingt durch ihre Aktion gradezu ideal für diesen Wurf
geeignet.
Aber hallo, oft muß gar nicht so weit geworfen werden. Es stehen immer noch gute bis
sehr gute Hechte an Kanten die gar nich so weit vom Ufer entfernt sind.
Darum nehme man die Grundmontage eigentlich am besten bei starkem Wind wenn man vermeiden möchte das die Montagen zu stark vom beabsichtigten Angelplatz verdriftet
werden.
Bei Windstille kommt dann die Posenmontage zu ihrem Recht. Immer noch die spannendste
Art des Hechtfischens.
Dazu nehme man eine Laufpose die zum Gewicht und zur Größe des Köfis passt.
Also keinen Wallerproppen der aufschwimmt wie ein Fender und 100 grammweise Blei
braucht. Das ist dann viel zu plump und grade die großen Hechtdamen über 100
spucken den Köfi gleich wieder aus.
Nein, die Pose soll grade so den Köfi tragen. Mit nur wenig Tarierblei.
Das ist fein und macht nicht misstrauisch.
Und nochmal,wie in so vielen anderen Hechtthreads vorher.
Der Köderfisch darf, nein sollte jetzt im Herbst und dann im Winter groß sein.
Rotaugen 30cm und auch alle anderen Köfis in der Größenklasse sind nun
ideal.
Wohl dem der kleinere Weiher oder Baggerteiche befischen kann.
Hier gibts oft die richtig fetten Überraschungen.
Viel Schilf und nicht zu große Tiefe.
Dann klappts mit dem großen Köfi an den Kanten vorm Schilfgürtel.
Versuchts mal in ein bis einmeterfuffzig Tiefe direkt vor der Schilfkante.
Wenn der Schilfgürtel nicht erreicht werden kann dann machts vom gegenüberliegenden
Ufer aus mit Rückenwind und meiner schon so oft beschriebenen Luftballonnummer.
Der Ködergisch mit Einzelhaken unter der Rückenflosse angehängt. Schön grade
ausgependelt. Damit er aufrecht und natürlich im Wasser steht kann man die Schwimmblase zerstechen und in das entstandende Loch einen Stein oder ein Bleischrot
schieben.
Zu Wasser lassen und der Wind tut den Rest. Wichtig ist das die gesamte Hauptschnur
schwimmt, dauerhaft. Dazu entweder gut fetten oder gleich geflochtene schwimmend
aufgespult haben.
Vorfach lang und Stahl. Ever.
Lang, warum nicht kurz wie beim Blinkern?
Wisst Ihr wie lang ein Hecht schlucken kann wenn er kapital ist?
Da reichen 50 cm nicht. Vielleicht sogar 80 nicht.
Darum immer minimum einen Meter.
Oder wollt Ihrs testen und da einen Hecht von 120 oder mehr verlieren.
Vielleicht den Fisch Eures Lebens.
Nun werden manch sagen, dieser Spinner.
Aber ich habs gesehen.
Im Baggersee Rüden/Harz, einem Gewässer meines Ex Vereines ASV Seesen.
Am 11.11.2003 bei miesestem Novemberwetter. Schnee/Schneeregen, Wind der
die nasse Pappe fast waagerecht bringt.
Von hinten.
Köder Brasse etwa 35 cm, Pose mit Luftballonnummer auf etwa 120 Tiefe eingestellt.
Vorfach seven strand von Drennan mit 12Kg Tragkraft einen Meter lang.
Leichte Karpfenrute 11/2 lbs. Hauptschnur 025er Tubertini Mono.
Die Montage mit Hilfe des Windes ca 120 Meter quer über den hinteren Teil des Baggerteiches driften lassen bis sie Kurz vorm Schilfgürtel angekommen war.
Schnur aufgenommen, kurz gestrafft und mit einem leichte Ruck den Luftballon
gelöst. Schon war Köder und Pose da wo ich sie haben wollte.
Nämlich da wo keiner hinwerfen kann und wo ich den ganzen Spätsommer immer
wieder einen starken Hecht hab rauben sehen.
Rutenhalter in die Erde. Zwei natürlich. Und die Rute mit geöffnetem Bügel abgelegt.
Immer Bügel auf. Sonst ist die Rute bald futsch.
Umgedreht, den großen Karpfenkescher aufgebaut.
Dann noch schnell in der Kaputze ne Kippe angefeuert.
Dreh mich um und Schwimmer weg, Weg? Bei dem Wind und den Wellen gar nicht so leicht
den kleinen roten Punkt zu finden.
Also Zeiss raus und trotdem weg. Aber da lief schon Schnur ab.
Noch ein paar Meter ziehen lassen und dran hinger.
127cm und 32 Pfund Hecht. Drillzeit etwa 25 Minuten, Landung auf Anhieb gelungen.
Vom Vorfach waren da nur noch 20, 30 cm und der Wirbel zu sehen.
Der Fisch wurde abgeschlagen und entnommen. Ganz wie das Gesetz es will.
Er wies eine Verdickung/Verwachsung im Bauchbereich auf.
Sie erwies sich als ein Großdorschdrilling mit einem handelsüblich fertig gebundenen
Stahlvorfach von 30 cm Länge mit Kugellagermeeresdrilling.
Geil wat?
So soviel erstmal zum herbst-, bzw. winterlichen Hechtangeln.
Ach noch was. Nach den ersten starken Nachtfrösten zeigen sich die großen Hechte als besonders gierig und agressiv.
Also wos die Nächte friert, am WE ran an den See.
Ich möchte Fangberichte lesen.
Gruss Armin