Uups,
hier ist ja schon Einiges geschrieben worden, was man auf die Schnelle zurechtrücken muß:
1. In der Schule wurde mir beigebracht, dass das Abholzen von Bäumen eine Gefahr ist, da diese CO2 in Sauerstoff umwandeln.
Richtig ist, dass Bäume CO2 aufnehmen, verstoffwechseln und Sauerstoff abgeben. Der Anteil der Bäume an der Gesamtsauerstoffproduktion ist allerdings nicht so hoch wie man erwarten könnte. Weit über 50% der Gesamtmenge stammt von Photosynthese treibenden Algen im Meer.
2. Heute nennt man das Abholzen und Verbrennen von Bäumen Klimaneutral!!
Das ist sogar richtig. Natürlich nur, solange die entsprechende Menge "entnommener" Bäume wieder nachwächst. Man sollte es kaum glauben, aber beim Verrotten eines Baumstamms entsteht die gleiche Menge CO2 wie beim verbrennen.
3. In der Schule habe ich gelernt, dass die nächste Eiszeit längst überfällig ist. Heute heißt es, dass es immer wärmer wird.
Hm, mal schauen wer so schlau ist, dass er genau vorhersagen kann, wann denn die nächste Eiszeit begonnen haben sollte. Das bedeutet nämlich "überfällig". Tatsache ist, dass wir uns erdhistorisch in einer "Zwischeneiszeit" befinden, sozusagen in den letzten Zügen der vergangenen Eiszeit. Die ist erst die Kleinigkeit von 12 000 Jahren auf dem Rückzug - Bspw. die Gletscher in den Alpen zeugen davon. Es wird also genaugenommen seit 12 000 Jahren wärmer...
4. Temperaturschwankungen sind das Normalste der Welt.
Das ist richtig, aber leider auch nur zum Teil. Tatsächlich geht es um die Geschwindigkeit, in der sich die Erwärmung abspielt. Um die prognostizierte Erwärmung von bis zu 6C bis Ende dieses Jahrhunderts zu erreichen, brauchte der Planet - von Ausnahmen nach Katastrofen wie Meteoriteneinschläge mal abgesehen - in der Vergangenheit immer ein paar schlaffe millionen Jahre. Wir erleben das in einer Lebensspanne...
5. Wir spielen nicht mit der Natur, sondern umgekehrt.
Ja auch...
6. Das Argument, dass CO2 das Klima erwärmt, halte ich für die größte Lüge. CO2 ist eine Folge der Erwärmung aber nicht die Ursache.
Nee, ganz und garnicht. Warum sollte sich infolge einer Erwärmung (und woher kommt die Erwärmung) mehr CO2 in der Atmosphäre befinden? Das Löslichkeitsprodukt von CO2 in Wasser sinkt zwar mit steigender Temp. aber dieser Effekt tritt sehr zeitverzögert auf. Im ersten Moment sollte man erwarten, dass eine Temperaturerhöhung alle Photosynthese treibenden Organismen zu höheren Leistungen anspornt (das ist tatsächlich so) und damit zu einem höheren Umsatz von CO2 in Zellmaterial - was ja dann zu einer Abnahme der Konzentration führt. Man spricht sogar von CO2 Düngung.
7. Es wird durch den CO2-Ausstoß ja die Ozonenschicht zerstört
Zum Glück nicht, das würde uns zu unserem Glück noch fehlen. In der Praxis kann CO2 sogar einen Teil der Funktion der Ozonschicht übernehmen.
8. ohne Treibhauseffekt hätten wir wohl -18°C auf der Erde
Na ja, wenn man das Vorhandensein von CO2 und anderen Gasen als "Treibhauseffekt" verstehen will. Ursprünglich meint der Begriff das Verhalten in Treibhäusern, wo die Temperatur steigt, weil die eingefangene Wärmemenge aus der Sonneneinstrahlung durch die Scheiben nicht mehr abgegeben werden kann. Diese Funktion übernimmt auf unserem Planeten die Atmosphäre. Vom Treibhauseffekt spricht man aktuell, wenn die Temperatur ansteigt, weil mehr CO2 in der Atmosphäre auch mehr Wärmeenergie zurückhält.
9. Die Idee von eon fand ich nicht schlecht mit der Nutzung der "wellenenergie". Wird kein CO2 freigesetzt und auch keine radioaktiven Brennstäbe müssen entsorgt werden und Wellen sind immer vorhanden.
Genau, und was ich nicht sehe (Unmengen geschetzelter Fische und anderer Wasserlebewesen...) macht mich auch nicht verrückt. Denn das ist ja eine Hauptaussage in dem Werbespot(t): total Umweltfreundlich, weil man sieht ja nix.
Es gibt sooooo viel bessere und (bezogen auf die Wellenenergie) effizientere Wege Energie zu erzeugen. Ich könnte jedesmal kotzen, wenn ich den Spot sehe - sorry, ist nicht gegen dich gerichtet max.
Aber laßt mal ein paar weitere Meinungen zu diesem Thema hören. Ich bin mal gespannt was noch kommt. Wie wärs damit: Klimawandel ist nicht grundsätzlich schlecht. Beispielsweise können wir dann endlich vor der eigenen Haustür Arten beangeln, für die wir bis jetzt noch in die Subtropen jetten müssen...(ist nicht ernst gemeint, ehrlich)
Gruß Thorsten