Hi madada,
(ähem, bin relativ neu im Board und hab noch keine älteren Einträge von "Deiner" Problematik zum See gelesen. Abgesehen von dem:
https://www.fisch-hitparade.de/angeln.php?t=49274&highlight=Holl%E4nder+See )
wenn Du wirklich 0,5 mg/l Phosphat im See hättest, wäre das glaub arg viel. Vor allem in Kombination mit dem Nitrat. Da ist der Wert zwar scheinbar noch im "grünen" Bereich.
Man muß das allerdings in Kombination sehen. Phosphat ist quasi eine Art Multiplikator für Nitrat in einer Gleichung wo auch noch PH und Säurebindungsvermögen eine Rolle spielen. Letztendlich die Tiefe und Temperatur auch. (Es war die Rede von 15 m, hoffe ich habe richtig verstanden?)
Das Problem mit den Schnelltests für Phosphat ist, dass sie erst anzeigen wenn der Gehalt schon viel zu hoch ist. Das können nur Labore gescheit bestimmen, bzw. es gibt da auch Feldphotometer die aber einiges kosten. Hab selbst ein älteres von Merck und persönlich arge Zweifel am Gerät gegenüber Laborphotometern.
Phosphat ist ein Hauptparameter für die Eutrophierungseinteilung. Ältere Unterlagen von mir bezeichnen die Grenzwerte für eutroph: 0,018 - 0,084mg/l. Ab 0,084mg/l gilt das Gewässer als hypertroph.
(Bei Wikipedia rechnen sie in mg/Kubikmeter, kommt aber ca. hin)
http://de.wikipedia.org/wiki/Eutrophie
http://de.wikipedia.org/wiki/Wasseranalyse
Wenn Dein Nachbar taucht, bitte ihn doch mal darauf zu achten ab welcher Tiefe es evtl. keine Pflanzen mehr gibt, bzw. nur noch Süßwasserpolypen, Schwämme. (Darf selbst LEIDER nicht tauchen und geb hier hier nur Beschreibungen von Tauchern in "meinem" Baggersee wieder.) Wenn das so ist, gibts ab da keinen Sauerstoff mehr.
In meiner Gegend meistens ab 8-11m Tiefe.
Wenn das zutrifft und Du am Grund unter 3,4 mg/l Sauerstoff hast, kann keine natürliche
Phosphatelimination mehr durch Mikroorganismen stattfinden. In der Regel ist dann eine Schlammschicht aus abgestorbener Biomasse am Grund (Faulschlamm), die noch wesentlich mehr Nähstoffe enthält als das Oberflächenwasser.
Clevere Leute meinen dann gerne dies Problem kann mit Tiefenbelüftern gelöst werden, die Luft (man bedenke die Temperatur der Luft im Sommer!) an den Grund pumpen.
Hoher Stromverbrauch, schätze das kann im Anfangsstadium helfen wird aber bei einer bereits dicken Schlammschicht nur Verschlechterung bringen. Da sich der gelöste Nährstoffgehalt in der Sauerstoffzone weiter erhöht und noch mehr Biomasse produziert wird. Die wiederum abstirbt und sich am Grund anreichert. Und das E-Werk freut sich...
Wenns geht, soll der Taucher mittels Besenstiel mal die Tiefe der Schlammschicht messen an den tiefsten Stellen und von dort ne Schlammprobe mitbringen. Diese wird dann wieder auf Nitrat, Phosphat, PH, Temp. usw analysiert. Evtl. auch im Zoogeschäft oder einem "richtigen" Labor.
Werte dann vergleichen.
So würde ich vorgehen.
Bzw. ich habe ein Gerät mit 20m Kabel und messe damit in 50cm Schritten Temperatur, Sauerstoff, PH und Leitfähigkeit an div. Punkten. Und ziehe daraus meine Schöüsse, wenn das leider etwas ältere Ding dann gedenkt zu funzen...