Gesetze und Kontrollen...
Hi Leute!
Da ich hier gerade von der Wirkung und Notwendigkeit von Verboten und deren Durchsetzung durch Kontrollen lese, möchte ich hier mal einhaken. Ich setze mich von Berufswegen zwangsläufig mit dem Thema auseinander und möchte mich gern hierzu äußern.
Die Frage war ob man gesetzliche oder anders verordnete Verbote benötigt um eine Überfütterung von Gewässern zu verhindern und ob diese durch Kontrollen durchgesetzt werden müssen, oder ob sie auch so befolgt werden.
Ich tendiere zu der Ansicht, dass Verbote und Kontrollen notwendig sind.
Ich möchte hierzu folgendes Beispiel anführen:
Im Öffentlichen Straßenverkehr hat man, bezüglich Vernunft der Masse und des Einzelnen, sehr viele Erfahrungen gesammelt. Hier ist es unerlässlich seine Geschwindigkeit in Maßen zu halten.
Wir alle wissen, dass überhöhte Geschwindigkeit zu erheblichen Gefahren führt. Dennoch sind längst nicht alle so vernünftig ihre Geschwindigkeit zu mäßigen.
Nun gibt es Vorschriften, die Geschwindigkeit regeln. Diese werden allerdings nicht aufgrund ihrer puren Existenz eingehalten. Also werden sie kontrolliert und Überschreitungen werden sanktioniert. Natürlich kann man trotzdem nicht jeden zur Einhaltung der Vorschriften bringen. Dennoch ist es erwiesen, dass sich mehr Leute an die Vorschriften halten, wenn die Entdeckungs- und Sanktionierungswahrscheinlichkeit höher ist.
Dieses Phänomen zeigt sich überall, wo Vorschriften exisieren und überprüft werden.
Übertragen wir diese Erkenntnisse nun auf das Anfüttern, sehen wir, dass wir uns nicht auf die Vernunft anderer Angler verlassen können. Man muss zusätzlich bedenken, dass die Gefahr, die von diesen Anglern ausgeht, sie selbst wesentlich weniger persönlich betrifft, als zum Beispiel den oben erwähnten Raser.
Wir lernen daraus, dass ein Verbot des übermäßigen Anfütterns nicht sinnlos wäre. Es müsste aber auch kontrolliert, und Zuwiderhandlungen bestraft werden. Zudem ist es wichtig, dass eine klare Definition für "übermäßig" im Verbot gegeben sein muss. Eindeutigkeit der Vorschrift ist absolut notwendig, da sie sonst augehöhlt würde!
Aufklärungsarbeit sollte natürlich parallel zu dem Verbot mit allen Kräften betrieben werden, um ein ganzheitliches Vorgehen zu erreichen.
Abschließend kann man das Anfütterungsproblem natürlich nicht völlig beseitigen. Es gibt immer wieder unbelehrbare, die es erst kapieren, wenn es zu spät ist und sie - um bei dem Raserbeispiel zu bleiben - "an einem Baum hängen". Aber es lässt sich sicher mit einem ausgereiften Konzept und einem gemeinsamen Vorgehen aller Beteiligten auf ein erträgliches Minimum reduzieren.
Hierbei sollten wir uns alle beteiligen!