Hallo Philipp,
ich muss Dir wirklich mal ein Lob aussprechen, denn eine solche Frage zu stellen, bedarf schon etwas Mut!!!
Ich komme selber auch aus Hessen (37269 Eschwege) und war schon viel unterwegs in der BRD, um Aale zufangen, nur eine wirklich gute Antwort auf eine solche Frage habe ich noch nie bekommen. Jeder möchte seine Bank (Topgewässer) nicht verraten.
Meine Heimatgewässer werden nicht mehr mit Aal besetzt und die Fische die in den Seen vorhanden sind sind wirklich alt und kapital!!! Nur stell Dir bitte den Fang eines kapitalen Aales nicht so leicht vor, ich habe um die 4 Pfd. Marke zu knacken 5 1/2 Jahre gebraucht.
Die anderen Aale waren nicht gerade kleiner, aber jeder sieht einen Kapitalen anders und Du musst viele Fische fangen, die "NUR" durchschnitt sind, um an die wirklich "GROßEN" zu gelangen!!
Gute Aalnächte sind sehr sehr selten und die dicken Brocken werden auch nur vereinzelt gefangen (es gibt natürlich auch Ausnahmen). Stell Dir bitte nicht vor, dass Du selbst in einer guten Aalnacht 3, 4 oder noch mehr kapitale Aale fängst. Da muss ich Dich schwer enttäuschen!! Meine besste Aalnacht in 17 Jahren Aalanglerkarriere brachte mir 12 Aale in einer Nacht, wobei der schwerste 2 1/2 Pfd. wog. Diese Aale sind alle wieder in ihrem Element gelandet.
Ich gehe viel an die Werra um meine Räucheraale zu fangen, diese sind bei mir 350-500g schwer und ich entnehme auch nur die Fische die ich wirklich sinnvoll verwerten kann!!! Aale unter 350g werden zurückgesetzt, weil beim Räuchern von kleineren Fischen würde nichts zum Essen bleiben.
Bei den Großaalen wird ein Foto gemacht, Länge, Umfang und Gewicht festgestellt und dann dürfen die Fische über 500g bei mir wieder schwimmen. Deshalb immer ganz vorsichtig mit den Tieren umgehen, lieber den Haken am Maul abschneiden wie eine Operation am offenen Herzen durchzuführen!!! Der Fisch wird es Dir mit Leben "DANKEN"!!!!
MfG Aalschreck